Es war das erwartete harte Stück Arbeit. Die DSCVOLLEYs sind mit einem Sieg in die Play-offs gestartet. Vor 2806 Zuschauern setzte sich der deutsche Pokalsieger und Hauptrunden-Dritte im ersten Viertelfinalspiel gegen den VC Wiesbaden mit 3:1 (26:24, 25:13, 23:25, 25:13) durch.

Waibl-Team startet mit Sieg (Foto: Daniel Madlung)
Allerdings leisteten die Gäste aus Hessen energischen Widerstand und die Dresdnerinnen um Kapitänin Sarah Straube mussten phasenweise hart kämpfen, um vor der tollen Heimkulisse den ersten Schritt in Richtung Halbfinale zu meistern. Am kommenden Sonnabend haben die Schützlinge von Alexander Waibl in Wiesbaden den ersten "Matchball" zum Einzug in die nächste Runde. Sollte der VCW die Serie ausgleichen, fällt die Entscheidung dann am Mittwoch darauf in Dresden.
"Jeder konnte heute sehen, dass das am kommenden Samstag in Wiesbaden kein Spaziergang auswärts wird. Wir haben in den Sätzen zwei und vier eine deutliche Hoheit im Aufschlag-Annahme-Bereich gezeigt, wir haben sehr viel Druck mit den Aufgaben gemacht und Wiesbaden gar nicht richtig zum Spielen gekommen ist. In den Sätzen eins und drei war das bisschen anders, da haben sie die Annahme stabil gehalten. Hauptpunkt aber war bei uns im dritten Satz, dass wir unsere Angriffe nicht mehr durchgebracht haben. Am Ende aber waren wir in allen Bereichen besser und hatten mit Marta Levinska eine sehr stabile Diagonalangreiferin. Auf jeden Fall müssen wir in Wiesbaden sehr konzentriert und bereit sein", erklärte Alexander Waibl.
Mit der goldenen MVP wurde Lorena Lorber Fijok ausgezeichnet, Silber ging an VCW-Libero Rene Sain.
Als erfolgreichste DSC-Scorerin erwies sich Marta Levinska mit 21 Punkten, Lorena Lorber Fijok brachte es auf 17 und Victoria Demidova auf 10 Zähler.
Alexander Waibl startete mit dieser Formation ins erste Viertelfinal-Spiel: Sarah Straube im Zuspiel, Marta Levinska auf Diagonal, Lorena Lorber Fijok und Victoria Demidova im Außenangriff, Nathalie Lemmens und Emma Clothier auf der Mitte und Patricia Nestler auf der Liberoposition.
Wie erwartet präsentierten sich die Gäste aus Wiesbaden mit einem ganz anderen Gesicht als beim letzten Hauptrundenspiel vor einer Woche. Von Beginn an lieferten sie dem deutschen Pokalsieger einen harten Kampf. Nachdem Olivia Rusek mit einem Pipe den VCW mit 3:1 in Führung gebracht hatte, konnte DSC-Kapitänin Sarah Straube mit ihren Aufgaben den Spieß umdrehen und mit einem Ass zum 4:3 für einen kleinen Vorteil sorgen. Doch die Hessinnen hielten immer wieder dagegen, zeigten sich im Angriff gut eingestellt und lieferten dem Gastgeber einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Beim 12:12 bat Alexander Waibl seine Schützlinge das erste Mal zur taktischen Auszeit an die Seitenlinie. Doch es blieb eng, kein Team konnte sich wirklich absetzen. Nach einem 14:16-Rückstand konnte wenig später Lorena Lorber Fijok einen längeren Ballwechsel mit zahlreichen Abwehraktionen auf beiden Seiten mit ihrem Angriff zugunsten der DSCVOLLEYs entscheiden. Doch auch in der Crunchtime hielten die Hessinnen das Geschehen absolut eng. Nach einem Ass von Celine Jebens stand es 21:21 und Alexander Waibl hatte erneut Gesprächsbedarf. Danach leisteten sich die Gäste zwei Fehler in Folge und zwangen Gäste-Coach Tigin Yaglioglu daraufhin seine zweite Auszeit zu nehmen.
In der entscheidenden Phase war einmal mehr auf Marta Levinska Verlass, die den ersten Satzball (24:22) herausholte. Doch Wiesbaden wehrte zweimal ab. Doch wieder punktete die Lettin zum 25:24 und diesmal sorgte nach guter Aufgabe von Nathalie Lemmens auf Seiten des Gegners ein Fehler für den Schlusspunkt für die DSC-Mädels.
Das gab dem Waibl-Team Rückenwind für Satz Nummer zwei. Zunächst konnte der VCW zwar einen 2:5-Rückstand schnell ausgleichen, doch anschließend drehte Lorena Lorber Fijok richtig auf. Mit zwei starken Angriffen und einem Ass brachte sie die Gastgeberinnen mit 10:7 in Front. Der VCW-Coach nahm nun die erste Auszeit. Doch die DSCVOLLEYs blieben konzentriert und weiter am Drücker, setzten sich auf 16:10 ab. Die Gäste versuchten es mit einigen Wechseln, aber die Elbestädterinnen zogen ihr Spiel konsequent durch, fanden immer wieder gute Lösungen im Angriff.
Den dritten Durchgang starteten die Hessinnen mit einigen Veränderungen in ihren Reihen. Und sie legten schnell mit 4:1 vor. Alexander Waibl musste früh seine erste Auszeit nehmen. Zwar kämpfte sich sein Team wieder heran, doch immer wieder leisteten sich die Waibl-Schützlinge nun einige leichte Fehler. Dazu bekamen sie gegen die abwehrstarken Gäste den Ball nicht mehr so auf den Boden wie zuvor. Beim 9:14 wechselte der DSC-Coach Julie Lengweiler für Victoria Demidova ein, beim 15:18 versuchte er es zudem mit dem bekannten Doppelwechsel. Als Julie Lengweiler wenig später einer der zahlreichen langen Rallyes im zweiten Anlauf unter dem Jubel der Fans zum 19:19 vollendete, schien doch der glatte Drei-Satz-Sieg schon nah. Aber der Vorrundensechste leistete weiter Widerstand, während sich beim DSC wieder einige Fehler einschlichen. Am Ende ging dieser Satz an die aufopferungsvoll kämpfenden VCW-Damen.
Im vierten Abschnitt nahmen die Dresdnerinnen dann den Spielfaden wieder auf, sorgten mit druckvollen und taktisch klugen Aufschlägen für Probleme auf der Gegenseite. Zudem spielten die Gastgeberinnen nun wieder aus stabiler Annahme ihre Qualitäten im Angriff aus. Vor allem Marta Levinska und auch Lorena Lorber Fijok fanden immer wieder die Lücken im gegnerischen Block. Nach 95 Minuten sorgte ein Angriffsfehler von Nina Wienand Herelova beim dritten Matchball des DSC für den Schlusspunkt in dieser umkämpften Partie.