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Volleyball-Boom in Deutschland: Wie ein Sport Mitgliederrekorde bricht

Volleyball erlebt in Deutschland einen bemerkenswerten Aufschwung. Jahr für Jahr verzeichnen die Landesverbände wachsende Mitgliederzahlen - eine Entwicklung, die den Sport nach Jahrzehnten des Rückgangs neu belebt.

Volleyball-Boom in Deutschland: Wie ein Sport Mitgliederrekorde bricht -

Besonders bemerkenswert ist das starke Interesse, das sowohl von Frauen als auch von Männern gleichermaßen kommt und den Volleyball zu einer der wenigen Sportarten mit nahezu ausgeglichenem Geschlechterverhältnis macht.

Der Trend der steigenden Mitgliederzahlen


Die Mitgliederstatistik des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zeigt, dass Volleyball in den vergangenen Jahren kontinuierlich an Popularität gewonnen hat. Zum Stichtag 1. Januar 2024 meldet die DOSB-Bestandserhebung 26.228 neue Volleyballer*innen. Damit verzeichnet die Sportart eine Wachstumsrate von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und hebt sich deutlich vom Durchschnitt der Olympischen Sportverbände ab, der bei 4,56 Prozent liegt. Insgesamt sind aktuell 436.348 Menschen in Deutschland im Volleyball aktiv.

Diese Zuwächse sind besonders bemerkenswert, da Volleyball über Jahrzehnte hinweg an Mitgliedern verloren hatte. Zwischen 2002 und 2021 sanken die Zahlen kontinuierlich - von ehemals 531.000 auf 383.000 Mitglieder. Besonders drastisch war der Rückgang zwischen 2010 und 2015, als die Landesverbände rund 50.000 Mitglieder verloren. Der erneute Anstieg in den letzten Jahren zeigt jedoch, dass Volleyball wieder attraktiv geworden ist und das Interesse stetig zunimmt.

Ursachen für das gestiegene Interesse an Volleyball


Der jüngste Mitgliederzuwachs im Volleyball lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Ein entscheidender Grund ist die zunehmende Popularität von Volleyball in Schulen und Universitäten. Der Sport wird zunehmend als Teamsport mit einer geringen Verletzungsgefahr wahrgenommen und ist damit ideal für den Schulsport geeignet. Zudem fördern viele Hochschulen und Universitäten Volleyball als Freizeit- und Wettkampfsport, was die Bekanntheit und Beliebtheit weiter steigert.

Neben der körperlichen Betätigung, die das Spiel bietet, sind es auch die Gemeinschaft und die freundschaftlichen Rivalitäten, die viele Menschen begeistern. Im Zuge des wachsenden Interesses entdecken auch immer mehr Menschen Volleyball als spannenden Inhalt für Sportwetten. Dabei geht es oft nicht nur um das Gewinnen, sondern um die intensive Beschäftigung mit Teams und Spielern, was das Interesse an der Sportart zusätzlich stärkt.

Die besondere Rolle des Frauenvolleyballs


Ein einzigartiges Merkmal des Volleyballsports in Deutschland ist das nahezu ausgeglichene Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Mitgliedern. Laut der aktuellen DOSB-Erhebung sind 222.170 Frauen und 214.100 Männer im Volleyball aktiv - eine Balance, die in anderen Mannschaftssportarten kaum zu finden ist. Diese Gleichverteilung unterstreicht die Attraktivität des Sports für beide Geschlechter und zeigt, dass Volleyball als inklusive und zugängliche Sportart wahrgenommen wird.

Die hohe Zahl an weiblichen Mitgliedern hat verschiedene Ursachen. Volleyball ist eine der wenigen Mannschaftssportarten, die weltweit im Schulsport fest verankert sind und vor allem auch bei Mädchen großes Interesse weckt. In Deutschland wurde Volleyball bereits in den 1970er Jahren in den Schulsport integriert, was zur frühen Popularität des Sports beitrug. Das Image als vielseitiger und wenig kontaktintensiver Sport macht Volleyball zudem für Frauen und Mädchen attraktiv.

DVV-Präsident über die Entwicklung: Eine positive Aussicht
Markus Dieckmann, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), zeigt sich begeistert über die Entwicklungen im Volleyballsport. "Ich freue mich, dass wir erneut viele Mitglieder gewinnen konnten und die Zahlen kontinuierlich steigen", betont Dieckmann. Besonders stolz sei man auf das Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Mitgliedern, was Volleyball zu einer außergewöhnlichen Sportart mache. Der DVV will diesen Trend weiter unterstützen und setzt auf Programme, die gezielt Nachwuchs gewinnen und das Image des Sports fördern sollen.

Dieckmanns Ziel ist es, Volleyball noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Durch Schul- und Vereinsprogramme sollen Jugendliche früh mit dem Sport in Kontakt kommen, um langfristig das Interesse zu fördern. Außerdem betont er die Bedeutung eines breiten Angebots an Freizeit- und Wettkampfmöglichkeiten, um Volleyball auf allen Ebenen zu stärken. Der Verband setzt dabei auf Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Sportvereinen, um die Präsenz des Sports weiter zu erhöhen.

Herausforderungen trotz positiver Entwicklung


Trotz der erfreulichen Entwicklungen steht der Vereinssport in Deutschland vor großen Herausforderungen. Viele Vereine leiden unter einem Mangel an ehrenamtlichem Personal und ausgebildeten Trainern. Die hohe Nachfrage kann oft nur schwer gedeckt werden, und die Sportinfrastruktur ist vielerorts veraltet. Diese Herausforderungen betreffen auch den Volleyballsport. Der DVV sieht sich mit der Aufgabe konfrontiert, ausreichend Trainer und Übungsleiter zu gewinnen und Sportstätten zu modernisieren, um dem Mitgliederschub gerecht zu werden.

In einer DOSB-Pressemitteilung hebt Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung im DOSB, die Bedeutung der politischen Unterstützung hervor: "Unsere 86.000 Sportvereine gehen vielerorts über ihre Grenzen hinaus, um so vielen Menschen wie möglich den Zugang zum Sport zu ermöglichen. Die Sportinfrastruktur muss dringend modernisiert und das Ehrenamt gestärkt werden." Der Appell richtet sich an die Politik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein nachhaltiges Wachstum des Vereinssports ermöglichen.

Die steigenden Mitgliederzahlen zeigen, dass Volleyball in Deutschland eine positive Entwicklung erlebt und wieder an Beliebtheit gewinnt. Die attraktive Kombination aus Teamgeist, niedrigem Verletzungsrisiko und inklusiver Ausrichtung macht Volleyball zu einem beliebten Sport für Jung und Alt. Besonders das ausgewogene Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Mitgliedern unterstreicht die Vielfalt und Offenheit des Sports.

Der Deutsche Volleyball-Verband arbeitet mit Nachdruck daran, den positiven Trend fortzusetzen und neue Zielgruppen zu gewinnen. Die wachsenden Mitgliederzahlen sind ein Zeichen dafür, dass Volleyball noch viel Potenzial hat - und möglicherweise bald an frühere Erfolge anknüpfen kann.

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