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Was hat der HSV mit Volleyball zu tun?

Denkt man an den Hamburger SV, kommt einem wohl nicht als erstes Volleyball in den Sinn. Der HSV steht in erster Linie für seine Fußballmannschaft, die über lange Jahre eine prägende Rolle in der Bundesliga innehatte. Doch der HSV ist mehr als nur Fußball. Er ist unter anderem die sportliche Heimat eines Duos, das in Rio de Janeiro 2016 die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen holte. Laura Ludwig war damals zusammen mit ihrer Partnerin Kira Walkenhorst im Beachvolleyball erfolgreich, vier Jahre nachdem bereits Julius Brink und Jonas Reckermann in London bei den Männern Gold geholt hatten.


Foto: pexels.com

Leistungszentrum in Hamburg

Seit Anfang der 90er-Jahre spielte Volleyball im polysportiven HSV keine wichtige Rolle mehr. Doch mit dem Aufkommen der Beachvolley-Bewegung in den 2000ern gab es immer mehr Sportler, die sich an den HSV wandten, um vor allem für die internationalen Turniere die bestmögliche Vorbereitung garantieren zu können. So wurde die Stadt Hamburg zusammen mit dem HSV als Trainingszentrum für Beachvolleyball definiert. Die Resultate dieser Zusammenarbeit dürfen sich sehen lassen – im deutschen Vergleich ebenso wie international. Bereits Mitte März stehen übrigens die ersten Events der FIVB World Tour 2022 an.

Die herausragende Paarung unter allen in Hamburg zusammengestellten Paaren ist natürlich jene von Laura Ludwig und Kira Walkenhorst. Die beiden errangen zusammen mehrere deutsche Meistertitel sowie die Europameistertitel 2015 und 2016. Der große Höhepunkt der gemeinsamen Karriere war Olympia-Gold an der Copacabana 2016, mit einem Finalsieg gegen die favorisierten und vom frenetischen Heimpublikum unterstützten Brasilianerinnen Barbara und Agatha. Ein Jahr später hinterließen die Frauen vom HSV an der EM in Lettland wiederum ihre Spuren. Nadja Glenzke und Julia Großner errangen den Titel, nachdem sie im Viertelfinale ihre Vereinskolleginnen Ludwig und Walkenhorst besiegen konnten.

Zwischen Olympia-Gold und Zweitklassigkeit

Während man im Beachvolleyball bereits wieder an die nächsten Spiele in Paris 2024 denkt, werden in der einst so stolzen Fußballabteilung des HSV heute wesentlich kleinere Brötchen gebacken. Der einst als „Bundesliga-Dino“ bezeichnete HSV stieg 2018 aus der obersten Spielklasse ab und hat seither die Rückkehr nicht wieder geschafft. 2021 scheiterte man zum dritten Mal in Serie als Vierter im Rennen um den Aufstieg in die erste Bundesliga. Dass dieses Jahr vielleicht die Rückkehr nach ganz oben gelingen könnte, ist definitiv nicht auszuschließen. Ausgewiesene Fußball-Experten und Buchmacher geben dem HSV eine Sportwetten Quote von 4,00 für den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga (Stand: 18.02.22). Topfavorit, um die 2. Bundesliga in der Saison 2021/22 auf den ersten beiden Plätzen abzuschließen, ist mit dem SV Werder Bremen ein weiterer Traditionsverein, der erst 2021 aus der Bundesliga abgestiegen war.


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Vergangenheit in der Halle

Die Bundesliga war auch die Spielklasse, in der der Hamburger SV von 1974 bis 1994 mit eigenen Mannschaften vertreten war. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen spielte bei der Gründung der Volleyball-Bundesliga 1974 eine Mannschaft des HSV mit. Bei den Männern holte der HSV gar sechsmal den deutschen Meistertitel sowie fünfmal den Pokal. Im Gegensatz zu den Männern waren die Frauen allerdings nicht durchgehend in der Spitze der Bundesliga vertreten. Dennoch stellte der HSV bei den Männern und bei den Frauen immer wieder Spieler und Spielerinnen zur Nationalmannschaft ab. Die Frauen der Volleyball-Abteilung beim HSV erlebten ihre Blütezeit noch vor der Gründung der Bundesliga in den Sechziger-Jahren mit insgesamt acht Meistertiteln in Serie.

In der Gegend in und um Hamburg spielt Volleyball in der Halle heute vor allem noch in Lüneburg eine wichtige Rolle. Die SVG Lüneburg ist bei den Männern seit 2014 in der obersten Spielklasse vertreten. Bis zum Meistertitel hat es seither allerdings noch nicht gereicht. Immerhin schafften es die Lüneburger seither viermal bis ins Halbfinale der Playoffs. Die deutschen Meistertitel bei den Männern gingen indes seit 1998 immer entweder nach Berlin oder Friedrichshafen. Zuvor war 1997 der SV Bayer Wuppertal erfolgreich gewesen.

Bei den Frauen ist der Norden in der Bundesliga aktuell gar nicht vertreten. Die HSV-Frauen wanderten Mitte 90er-Jahre zum TV Fischbek ab. Die stärksten Teams, die auch immer wieder die Meistertitel unter sich ausmachen, kommen bei den Frauen aus Dresden, Stuttgart und Schwerin. Auf dem internationalen Parkett hat der deutsche Volleyball indes auch noch einiges aufzuholen, wenn man in die Halle blickt. Zuletzt waren die Männer 2012 in London olympisch vertreten. Würde sich ein sportlich vielseitig veranlagter Verein wie der HSV um den Aufbau einer schlagkräftigen Truppe kümmern, könnte sich dies vielleicht nicht bis 2024, aber spätestens bis 2028 in Los Angeles ändern.

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