Den Zweitligavolleyballerinnen des Teams DSHS SnowTrex Köln steht am kommenden Sonntag, den 10.11.2024 ein absolutes Volleyball-Highlight bevor (Anpfiff 16:00 Uhr). Es ist nun etwas mehr als sechs Jahre her, dass das Kölner Team zuletzt im DVV-Pokal antreten durfte und einen Tag vor dem Auftakt in die wichtigste (fünfte) Jahreszeit in Köln kann sich das heimische Publikum auf ein DVV-Pokalachtelfinale gegen Schwarz-Weiß Erfurt freuen.
Die Gäste aus der Landeshauptstadt Thüringens waren im letzten Jahr noch Ligakonkurrent der Kölnerinnen, gewannen souverän die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Pro, denn sie gewannen einfach alle ihre 24 Spiele und verloren dabei überhaupt nur zehn Sätze.
In den direkten Duellen konnte Köln ihnen allein vier Sätze in den beiden Tiebreak-Niederlagen abnehmen. Die Erfurterinnen wagten den Sprung zurück in die erste Liga, erhöhten dabei den Etat von einer halben Million um einen kleineren sechsstelligen Betrag. Das ist deutlich mehr als das zehnfache des Kölner Etats.
Die Kölnerinnen sind eher wechselhaft in die neue Saison der 2. Bundesliga Pro gestartet, haben aber zuletzt mit den drei 3:0-Siege (WVV-Pokalsieg, zwei Ligasiege) leichten Aufwind, den sie im jetzt anstehenden Spiel einbringen wollen.
Das Team aus Erfurt hat alle seine sieben bisher gespielten Spiele im Oberhaus verloren, ist punktlos und hat nur zwei gewonnene Sätze auf der Habenseite. Deshalb wird das klare Ziel der Erfurterinnen, die ihr Team vor der Saison noch einmal (qualitativ) verstärkt haben, sein, in Köln den ersten Pflichtspielsieg in der Saison einzufahren.
Eine Woche später gegen Suhl soll dann nicht gänzlich der Anschluss im unteren Tabellendrittel der 1. Bundesliga verloren gehen. Ansonsten würde Erfurt nach der ersten Runde aller neun Mannschaften der ersten Bundesliga gegeneinander als abgeschlagenes Schlusslicht in der Tabelle dastehen.
Die Kölnerinnen wollen ihrerseits Historisches schaffen und den ersten Satz überhaupt im fünften DVV-Pokalspiel einfahren. Dabei hat die Heimmannschaft nicht viel zu verlieren, aber kann einiges gewinnen. Die Gäste aus Erfurt sind dieses Mal bestimmt auf die nicht ganz so profihaften Bedingungen, die durch den Umbau in der Sporthalle an der Deutschen Sporthochschule nun einmal vorliegen (keine eigenen Umkleidekabinen in der Halle), vorbereitet und können diese nicht wieder heranziehen als Alibi für die eigene Leistung.
Sie werden sicherlich alles daransetzen, ihre sportliche Qualität im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner auf das Feld zu bringen, der Favoritenrolle gerecht zu werden und nichts anbrennen zu lassen. Mit einer solchen Niederlagenserie aus der Liga im Rücken, wie sie die Gäste gerade nach dem Wiederaufstieg haben, ist es aber immer schwer, den Schalter umzulegen.
Können die Kölnerinnen diesen Fakt ausnutzen oder kann Schwarz-Weiß seiner als Bundesligist klaren Favoritenrolle gerecht werden?
Der Trainer zum Spiel
Auch Trainer Dr. Jimmy Czimek malt sich in diesem Spiel zumindest einen Satzgewinn aus, wenn nicht noch mehr:
"Das DVV-Pokalachtelfinalspiel war unser großes Ziel in dieser Saison. Das haben wir zum Glück schon früh erreicht. Wir wollten dieses Jahr unbedingt rein in den DVV-Pokal, weil mit Erfurt keine Übermannschaft der 1. Liga auf uns wartet, sondern eine Mannschaft, mit der wir letztes Jahr uns zwei packende Duelle geliefert haben.
Jetzt werden wir dann einmal sehen, wie groß der Abstand zur ersten Bundesliga wirklich ist. Erfurt ist hochgegangen und hat mit noch deutlich verstärktem Kader bisher kein Punkt geholt. Ich glaube erst zwei Sätze (in verschiedenen Spielen). Das spricht eine deutliche Sprache. Wir haben durchwachsen in der Liga gespielt. Wir nehmen aus den letzten drei Spielen (im WVV-Pokalfinale gegen TV Hörde, in Freisen und gegen BBSC Berlin) dreimal 3:0-Siege mit und können dadurch mit ein bisschen Selbstvertrauen in die Partie gehen. Unser Ziel wird es sein, Erfurt zu ärgern und vielleicht für eine Pokalüberraschung zu sorgen.
Für uns wäre es aber wichtig zunächst erst einmal einen Satz zu gewinnen. Das ist uns in zuvor vier DVV-Pokalspielen noch nicht gelungen. Deshalb fangen wir bescheiden an und wollen uns auf jeden Fall einen Satz holen. Wenn wir einen Satz holen, wer weiß, was dann möglich ist. Ich denke nicht, dass Erfurt gegen uns mit der zweiten Sechs spielen wird, sondern Erfurt möchte bestimmt seinen ersten Saisonsieg einfahren. Von daher freuen wir uns auf eine tolle Pokalatmosphäre und sind gespannt. Für beide Mannschaften geht es um alles. Wir können vielleicht ein bisschen lockerer aufspielen und Erfurt muss gewinnen, denn eine Niederlage wäre eine klare Blamage."