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DVV-Pokal: Per Achterbahn ins Pokalfinale

07.12.2023 • DVV-Pokal Autor: Christof Bernier 444 Ansichten

Der sechsmalige DVV-Pokalsieger aus Berlin fährt erneut zum großen Pokalfinale in die Mannheimer SAP Arena! Das Halbfinale vor 3.614 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle entschieden die BR Volleys gegen die SVG Lüneburg knapp mit 3:2 (25:20, 21:25, 25:19, 16:25, 15:11) im Tiebreak für sich. Beim großen Endspiel am 03. März wartet auf den Titelverteidiger aus der Hauptstadt nun ein neuer Gegner, denn erstmals stehen die WWK Volleys Herrsching nach einem deutlichen 3:0-Sieg bei den Helios Grizzlys Giesen im Finale.

Per Achterbahn ins Pokalfinale - Foto: Maria Butze

Foto: Maria Butze

Headcoach Joel Banks standen im dritten Pokalduell dieser beiden Mannschaften am Nikolaustag wieder drei Mittelblocker zur Verfügung und so warf der gebürtige Brite direkt Nehemiah Mote und Timo Tammemaa ins Getümmel. Der zweite Punkt des Pokalabends sollte direkt die Marschroute vorgeben, das Match wurde zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Beide Mannschaften glänzten in der Block-Abwehr, bis Marek Sotola - von Libero Satoshi Tsuiki blockfrei gespielt - vollendete (2:0). Aus Ruben Schotts Aufschlagserie zogen die Berliner direkt Energie und zwangen Gästecoach Stefan Hübner zur ersten Auszeit (6:1). Matthew Knigge zeigte aber ebenso eine beeindruckende Variation am Service und verpasste nach erfolgreicher Video-Challenge von Banks um Millimeter den zügigen Ausgleich (13:11). Wie zu erwarten war, hatte das Team mit dem besseren Service die Nase vorn und das waren dank Timothée Carle (18:14) und Kapitän Schott (23:17) zunächst die BR Volleys (25:20).

Nun drückten die "LüneHünen" aber aufs Tempo und erwischten den besseren Start - erneut stellte Knigges Aufschlag die Berliner Annahme vor gehörige Probleme (2:8). Glücklos agierten die Hauptstädter um Libero Tsuiki in dieser Phase in der Abwehr und taten sich deshalb mit der Aufholjagd schwer (8:12, 13:16). So war Zuspieler Hannes Tille sichtlich angefressen, weil die SVG immer wieder die wichtigen Punkte verbuchte, wenn die Berliner ranzukommen schienen (17:21). Auch der krachende Block des eingewechselten Cody Kessel änderte nichts am Satzausgleich (21:25).

Schott schwor seine Männer vor Durchgang drei neu ein und das half. Diesmal war der Start mit Tille am Service noch besser als in Satz eins (8:1). Jetzt gingen nahezu alle intensiven Ballwechsel an die Männer in Orange (17:10) und nachdem Erik Röhrs den letzten Punkt dieses Durchgangs per Aufschlagfehler produzierte, waren die Berliner nur noch einen Satz vom erneuten Einzug ins Pokalfinale entfernt (25:19). Aber das Pendel sollte prompt wieder in die andere Richtung ausschlagen. Banks reagierte früh auf den Rückstand mit der Einwechslung von Robert Täht (1:5, 3:8). Der Schlagabtausch nahm kurzzeitig noch einmal an Intensität zu (12:14), dann verloren die BR Volleys jedoch komplett den Spielfaden (13:23). Einmal mehr sollte dieses Pokal-Match-Up also nach einem Angriff von Röhrs in den Tiebreak gehen (16:25).

Der junge Lüneburger Außenangriff mit dem inzwischen eingewechselten Theo Mohwinkel blieb lange Zeit stabil, aber mit knapper Führung für den Deutschen Meister wechselten die Teams die Seiten (8:6). Das Side-out-Spiel der BR Volleys hielt und Schott erzielte das nächste wichtige Break (11:8). Ein Ass von Topscorer und MVP Marek Sotola (30 Punkte!) wurde schließlich zum erlösenden Moment für die Heimmannschaft und ihr Publikum (15:11). Damit fahren die BR Volleys zum zweiten Mal in Folge zum Endspiel nach Mannheim. Das hat in der Vereinshistorie Seltenheitswert und jetzt ist die Titelverteidigung natürlich das klare Ziel.

Stimmen zum Spiel
Timo Tammemaa: "Es war mein erstes Spiel gegen Lüneburg. Nachdem ich die Videos in der Spielvorbereitung gesehen habe, wusste ich, dass es sehr schwer werden würde. Sie sind ein physisches Team und können mit ihrem Aufschlag viel Druck entfachen. Das war auch das Element, das jeweils den Ausschlag in den ersten vier Sätzen gegeben hat. Für Nemo und mich war das natürlich ein anstrengendes Comeback, aber wir haben das Spiel und unsere Körper gemanagt. Jetzt wird es das erste Mal Mannheim für mich. Ich freue mich unheimlich auf diese Bühne, denn es soll ja ähnlich verrückt wie in Belgien sein, wo ich auch schon vor mehr als 10.000 Zuschauern spielen durfte."

Ruben Schott: "Ich hatte während des Spiels schon den Gedanken, dass wir auf unserer Heimseite viel besser gespielt haben als drüben. Deshalb habe ich mich nach dem vierten Satz, als ich die Auslosung gewonnen hatte, für den Seitenwechsel entschieden. Letztlich war es richtig, denn wir waren im Tiebreak wieder deutlich konsequenter. Es war ein komisches Spiel mit vielen Auf und Abs, aber jetzt sind wir glücklich, dass wir es wieder nach Mannheim geschafft haben."

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Robert Täht, Cody Kessel, Saso Stalekar. Leon Dervisaj

Topwerte
Sotola 30 Punkte, 4 Blocks | Schott 14 Punkte, 3 Asse | Tammemaa 9 Punkte, 80 % Angriffsquote

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