Cheftrainer Stefan Falter hatte von den "Höllenwochen" gesprochen und meinte damit eigentlich die dichte Folge an Spielen. Durch die Hölle gingen aber vor allem die Fans im Pokal-Viertelfinale in Erfurt. Nach unglaublichen 155 (!) Spielminuten gab es dann nach fünf gespielten Sätzen ein 3:2 (25:27, 25:27, 25:21, 25:23, 15:12) Sieg und somit zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte die Qualifikation für das Halbfinale um den DVV-Pokal.
Doch bis dies gefeiert werden konnte, lag ein ganz hartes Stück Arbeit vor den Ladies in Black obwohl zunächst alles planmäßig lief. Nach einem ersten abtasten bekamen die Aachenerinnen das Spiel in den Griff und punkteten entsprechend. Bis in die Schlussphase des Satzes sah man wie der sichere Sieger aus doch man konnte ein 22:17 nicht entsprechend nutzen und ging am Ende mit 25:27 aus dem ersten Satz. Der zweite Satz war im Prinzip eine Kopie des ersten Satzes. Wieder hatten die Aachenerinnen das Spiel im Griff aber konnten die Überlegenheit nicht über die Ziellinie bringen. 2:0 stand es also für Erfurt und der Glaube an ein glückliches Ende nahm zumindest Risse an. Ein Wunder musste her. Und das geschah auch am Vorabend des 1. Advent.
Beherzt nahmen die Aachenerinnen auch im dritten Satz das Heft in die Hand und wurden endlich belohnt. Es war in dieser Phase die Ausgeglichenheit der Aachener Mannschaft, die Punkt um Punkt brachte. Immer wieder machte Diagonalangreiferin Lara Davidovic Punkte aber auch Layne Van Buskirk und Wiebke Silge über die Mitte zahlten kräftig aufs Konto ein. Somit ging Satz drei mit 25:23 an die Ladies. Doch das reichte natürlich noch nicht, im Pokal zählt schließlich nur der Sieg. Aber auch im vierten Satz fruchtete Stefan Falters Strategieumstellung, nun vermehrt über die Schnellangreiferinnen zum Erfolg zu kommen. Obwohl der Erfurter Block immer wieder glänzend stand, konnten die Aachenerinnen auch den vierten Satz gewinnen (25:23) und somit war nach über zwei Stunden Spielzeit das Spiel wieder vollkommen offen.
Erstmalig in dieser Saison mussten die Ladies in Black in den Tie-Break. Wie das gesamte Spiel war auch dieser äußerst eng. Hier tat sich aber die jüngste Spielerin im Kader besonders hervor, nämlich die 18-jährige Helena Dornheim. Für ihr mutiges Spiel und entscheidende Punkte im Tie-Break erhielt sie folgerichtig die goldene MVP-Medaille. Gold deshalb, weil eben tatsächlich auch der Tie-Break noch gewonnen werden konnte, am Ende sogar mit drei Matchbällen und 15:12.
Die Aachenerinnen belohnten sich also doch noch für ihr insgesamt eigentlich gutes Spiel und dürfen nun im Halbfinale ran. Die Gegnerinnen stehen auch schon fest und zwar wird es der SC Potsdam werden. Das Team um Kapitänin Laura Emonts gewann souverän beim Dresdner SC. Eine Premiere wird es auch geben und zwar wird das Spiel am 10. Dezember in der Arena Kreis Düren angepfiffen. Details zum Kartenvorverkauf folgen in den nächsten Tagen.
Für die Mannschaft um Cheftrainer Stefan Falter gehen die Höllenwochen indes weiter. Noch in der Nacht kehrt die Mannschaft nach Aachen zurück um dann am Dienstag wieder nach Erfurt zu fahren wo am Mittwoch das Meisterschaftsspiel gegen den heutigen Gegner angepfiffen wird. Anschließend bezieht die Mannschaft Quartier in Grimma um dann am Samstag in Dresden um Punkte zu kämpfen.