Es steht der letzte Gruppen-Spieltag in der Champions League an, doch für die SVG Lüneburg noch längst kein Ende. Im Vorjahr ging es danach als Dritter weiter im CEV Cup - und das sogar bis ganz zum Ende in die zwei Finals. Nun steht als Zweiter im Pool E sogar schon der Vorstoß in die K.o.-Phase der Königsklasse fest. An diesem Mittwoch entscheidet sich, wer der Gegner wird, während die LüneHünen auch selbst noch einmal bei einem der stärksten Teams Europas gefordert sind: bei Jastrzebski Wegiel, dem Finalisten der beiden letzten Jahre (20.30 Uhr, kostenpflichtiger Stream auf sportdeutschland.tv).
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In Polen ist da wohl nichts zu holen, wie gut, dass die Mannen von Chefcoach Stefan Hübner völlig befreit aufspielen können. Aber sie werden nichts geschenkt bekommen, auch wenn der Gegner als Pool-Erster und Viertelfinalist ebenso bereits feststeht. Wie übrigens auch Perugia in Pool E und höchstwahrscheinlich auch mit Zawiercie (Pool C) und Warschau (Pool A) zwei weitere Mannschaften aus Polen. Was zeigt, wie stark die Teams aus der PlusLiga sind. Und wenn man dann dort auf die Tabelle schaut und sieht, dass Wegiel mit 5 Punkten vor Zawiercie und 8 vor Warschau führt, verdeutlicht das noch einmal mehr, welches Kaliber da auf die SVG wartet.
Wie ist Norbert Huber in den Griff zu bekommen?
Umso bemerkenswerter ist das ehrenwert knappe 1:3 (26:24, 19:25, 19:25, 23:25) im Hinspiel. Um ein ähnliches Achtungszeichen setzen können, ist aber eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Match gerade gegen Freiburg nötig. Nicht nur 24 Fehler bei 99 Aufschlägen (2 Asse) waren viel zu viel, insgesamt war die Fehlerquote zu hoch. Wobei auch auffällt, dass sich die SVG oft besonders im Eingangssatz schwer tut - gegen Wegiel könnte jetzt ein ähnlicher Fehlstart desaströs bestraft werden. "Vielleicht haben wir dann auch mal die Qualität, dass wir im ersten Satz gleich konsequent spielen. Da passierten uns zuletzt häufig die meisten Eigenfehler. Ich hoffe nicht, dass das jetzt Standard wird," rätselte der Sportliche Leiter und Co-Trainer Bernd Schlesinger am Wochenende. "Physische Gründe hat es jedenfalls nicht, da sind wir bestens gerüstet für die nächsten Aufgaben."
Und eine der entscheidenden Fragen ist auch: Wie ist Mittelblocker Norbert Huber in den Griff zu bekommen? Der polnische Nationalspieler an der Seite von Ex-LüneHüne Anton Brehme war Anfang Dezember mit 18 Punkten, darunter 9 Blocks, wie schon im Heimspiel ein Jahr zuvor (19) bester Scorer. Brehme kam vor 8 Wochen auf 13 Zähler. Ganz stark in Form ist derzeit auch der frühere Berliner Außenangreifer Timothee Carle, der dem Ex-Friedrichshafener Luciano Vicentin den Rang abgelaufen hat. Carle war am Wochenende beim 3:0 gegen Gorzow mit 17 Punkten Topscorer, wenige Tage zuvor beim 3:1 gegen Olsztyn sogar mit 22.
Und dann gibt es ja da noch einen Außen Tomasz Fornal in diesem Ausnahmeteam von Trainer Marcelo Mendez (Argentinien), der übrigens kaum das Risiko einer Personal-Rochade eingehen wird. Denn für den amtierenden polnischen Meister haben die drei Punkte durchaus noch Bedeutung. Auch unter den Tabellenführern gibt es am Ende ein internes Ranking. Der Beste bekommt im Viertelfinale den (vermeintlich) leichtesten Gegner aus den Playoffs. In dieser Tabelle ist Wegiel derzeit nur Vierter. Besser stehen Perugia und Warschau, das zu Abschluss nach Berlin muss, da. Auch Zawiercie hat momentan die Nase vor Wegiel, kann aber theoretisch noch von Mailand abgefangen werden, wobei aber die Italiener klar in Zawiercie gewinnen müssten.
Hauen und Stechen um die besten Plätze
Noch alles offen ist im Pool B das Rennen. Monza führt da, kann aber noch von Piräus verdrängt werden, wobei Monza die abgeschlagenen Giesen Grizzlys erwartet. Piräus hat zwar einen Punkt mehr, aber einen Sieg weniger verbucht und muss zu Fenerbahce Istanbul, das noch um seine Chance kämpft, als bester Dritter weiter zu kommen. Um Platz 2 gibt es im Pool D noch ein Hauen und Stechen zwischen Halkbank Ankara (3 Siege, 9 Punkte) und St. Nazaire (2/6). Denn die Franzosen erwarten das abgeschlagene Budejovice, Ankara muss nach Perugia, das noch nicht einen Satz abgegeben hat. Könnte sein, dass beide dann nach Siegen und Punkten gleichauf liegen und auch das Satzverhältnis identisch ist und da am späten Mittwochabend noch der Rechenschieber bemüht werden muss...
Ein Public Viewing gibt es im "Restaurant 24" in Kirchgellersen, und auch das kommende Bundesliga-Spiel der SVG am Sonntag (17 Uhr) in Karlsruhe wird dort gezeigt. Anmeldungen bei Anne Nabel, Tel. 0177-8645128. (hre)