Bevor die BR Volleys in der nächsten Woche (03. Dez) bei PGE Projekt Warschau in der Champions League antreten, wartet am Freitag (29. Nov um 19.00 Uhr) in Freiburg noch eine schwierige Bundesliga-Herausforderung. Die Überraschungsmannschaft aus dem Breisgau fordert den Deutschen Meister vor ausverkaufter Halle heraus und hofft auf die nächsten Punkte gegen ein Topteam der Liga.
Foto: Andreas Gora
Die BR Volleys treten am Donnerstag ihre längste Auswärtsfahrt innerhalb Deutschlands an. Über 800 Kilometer legen die Berliner auf dem Weg nach Freiburg zurück und werden mit viel Rückenwind ankommen. Das Team von Joel Banks ist weiterhin ungeschlagen und sicherte sich mit dem 3:1-Sieg gegen starke Lüneburger am vergangenen Samstag den Einzug in das DVV-Pokalhalbfinale. Die Freiburger mussten im Pokal hingegen die Segel streichen und eine 0:3-Niederlage bei den Helios Grizzlys Giesen hinnehmen. Genau gegen das Team, gegen welches sie in heimischer Halle im von einigen als "bestes Spiel der Saison" betitelten Duell Anfang November noch 3:2 siegten. Auch Ruben Schott hat die Begegnung verfolgt: "Das Spiel hat mir wirklich gefallen, besonders die Qualität und Intensität beider Mannschaften." Nicht nur gegen die Grizzlys waren die Freiburger stark, insgesamt sind sie hervorragend in die Spielzeit gestartet. Nach neun Matches stehen sieben Siege und somit der vierte Tabellenplatz zubuche, nur gegen Lüneburg und Herrsching hatte der Aufsteiger der Vorsaison das Nachsehen.
Ein entscheidender Faktor für die Leistungssteigerung ist der Diagonalangreifer Kevin Kobrine. Dieser steht nicht nur an der Spitze des Topscorer-Rankings der Bundesliga, sondern sicherte sich bereits drei Mal den "Player of the week"-Award. Der Amerikaner kam in diesem Sommer nach seiner ersten Auslandsstation aus Portugal in den Schwarzwald und im ersten Heimspiel schlug der 24-Jährige gegen die Energiequelle Netzhoppers direkt ein. Kobrine erzielte 23 Punkte inklusive zwei Blocks und zwei Asse, sowie einer Angriffsquote von 59 %. Sein Teamkollege Charles Figy steht ihm da kaum nach. Der Mittelblocker kann sowohl im Block als auch in der Angriffseffizienz hervorragende Werte vorweisen (21 Blockpunkte, 68,7 % Angriffseffizienz) und auch er wurde schon zwei Mal zum "Player of the week" gewählt. Wie Kobrine kommt er aus den USA (William Penn University), erlebt aber in Freiburg seine erste Station außerhalb der Staaten und macht mit seiner Leistung auf sich aufmerksam.
Dass sich nicht nur die Spieler auf die Begegnung vorbereiten, sondern ganz Volleyball-Freiburg, zeigte der Ansturm auf die Tickets für das Match. Bereits zwölf Tage vor dem Spiel war die Act-Now-Halle restlos ausverkauft. Was für die FT 1844 mit der Unterstützung der Fans möglich ist, wissen spätestens nach der Giesener Niederlage alle - auch Ruben Schott: "Freiburg ist eine sehr heimstarke Mannschaft. Man kann auf jeden Fall von einem echten Heimvorteil sprechen." Das zeigt sich auch in der Statistik: Von fünf Heimspielen gewann die Mannschaft des leidenschaftlichen Trainers Jakob Schönhagen vier. Einen großen Anteil daran haben die Fans der "Affenbande", die im "Dschungel" hinter dem ersten Schiedsrichter eine grüne Wand bilden. Während des gesamten Spiels wird auf der Tribüne gesungen, getanzt und gesprungen. Jeder Spieler freut sich auf eine solche Stimmung. "Die Atmosphäre dort ist sehr geil. Es herrscht Fußball-Feeling, aber ist dabei immer friedlich. Das habe ich im Volleyball so selbst auch noch nie woanders erlebt", resümiert der Berliner Kapitän.
Der Rekordmeister geht als Tabellenführer favorisiert in das Match, steht aber vor einer schwierigen Aufgabe. Es wartet das letzte Spiel in einem intensiven und zugleich erfolgreichen November, dennoch ist an eine Pause nicht zu denken. "Ich bin sicher, dass es ein sehr schweres, anspruchsvolles Spiel für uns wird", meint Schott, "wir wollen natürlich gewinnen und werden die Freiburger sicherlich nicht unterschätzen, auch wenn wir schon mit einem Auge nach Warschau schielen." Bereits am Sonntag machen sich die Berliner für das Champions-League-Match auf den Weg nach Polen und können beim Zweitplatzierten der PlusLiga aus einer anderen Rolle heraus ins Spiel gehen. Jetzt steht aber erst einmal das Spiel im Süden Deutschlands bevor, das die Männer aus der Hauptstadt gewinnen möchten, um weiterhin an der Tabellenspitze zu bleiben. Lüneburg ist den Berlinern dicht auf den Fersen und begrüßt am Samstag Herrsching zu Hause, bevor die Niedersachsen nächste Woche in die Max-Schmeling-Halle kommen (07. Dez um 18.00 Uhr, www.br-volleys.de/tickets).
Streaming
Alle Spiele der Volleyball Bundesliga werden live und auf Abruf bei Dyn übertragen: www.dyn.sport
Public Viewing
Der Fanclub "VolleyTigers" lädt zum "Public Viewing" in die Alte Feuerwache (Marchlewskistr. 6, 10243 Berlin-Friedrichshain / U-Bahnhof Weberwiese) ein.