Nach einer erneuten 0:3-Niederlage (19:25, 20:25, 22:25) gegen den italienischen Meister Itas Trentino sind die BR Volleys aus der CEV Champions League Volley 2024 ausgeschieden. Auch im zweiten Aufeinandertreffen mit dem fünffachen Klubweltmeister fehlte den Berlinern ein gutes Stück, um zumindest einen Satz zu gewinnen. Damit endet die Königsklassen-Saison zum vierten Mal in Folge im Viertelfinale. Lange können sich die Hauptstädter damit aber nicht aufhalten, denn schon am Sonntag (03. Mrz um 16.15 Uhr) geht es in der Mannheimer SAP Arena um den DVV-Pokal.
Joel Banks nahm gegenüber dem Hinspiel zwei Veränderungen vor. Vor 2.736 Zuschauern, darunter einige mitgereiste Fans aus Berlin, im "ilT quotidiano Arena Trento" rückte Tobias Krick im Mittelblock in die Mannschaft und Robert Täht bekam seine Chance anstelle des angeschlagenen Timothée Carle (Knie). Obwohl Rychlicki per Ass und Michieletto per Block sofort wieder zeigten, in welchen Elementen Trentino die Oberhand hatte (1:3), waren die BR Volleys anfänglich gut im Spiel. Timo Tammemaa besorgte per Ass den Ausgleich (5:5) und den Berlinern gelangen einige Abwehraktionen. Allerdings fehlte es im Angriff oft an Abgeklärtheit und Durchschlagskraft. So verbuchte Michieletto das 8:11 und 10:13, während auf der anderen Seite Täht einen schweren Stand hatte. Möglichkeiten für Breaks boten sich dennoch zuhauf, aber den Männern in den schwarzen Auswärtstrikots fehlte der letzte "Punch", um zuzugreifen. Stattdessen setzte Kozamernik einen Aufschlag auf die Linie (15:20) und gegen Satzende häuften sich die Fehler bei Ruben Schott & Co. Null zu fünf Blocks standen auf dem Statistikbogen, als die Italiener den Satz gewonnen hatten (19:25).
Den zweiten Durchgang begannen die Berliner extrem fehlerhaft. Sotola und Tammemaa schlugen ins Aus (1:3), Täht dann in den Block und ins Netz (3:8). Cody Kessel ersetzte anschließend den Esten, konnte aber auch keine Stabilität ins Spiel bringen. Schnell stand es 4:12, obwohl die Italiener bereits Ende des ersten Satzes einen Zuspieler-Wechsel vornahmen. Acquarone musste den an der Hand verletzten Sbertoli vertreten. Krick war derweil der Lichtblick im Berliner Spiel und schlug sogar ein Ass zum 8:14. Wenig später verbuchte Kessel den ersten Blockpunkt für die BR Volleys (12:17) und am Berliner Aufschlag lag es an diesem Abend nicht, Punkt für Punkt kam der Deutsche Meister noch einmal heran (14:18, 20:23). Aber der zu Satzbeginn angesammelte Rückstand war einfach zu groß. Der zwölfte (!) Eigenfehler im Satz, ein Angriff von Tammemaa ins Aus, ließ die Halbfinalträume endgültig platzen (20:25).
Wie schon beim Auswärtsspiel in Tours war somit nach zwei Sätzen die Luft aus dem Volleyball-Abend, doch diesmal hatten die BR Volleys das Negativerlebnis zu verarbeiten. Beide Trainer schöpften alle Wechseloptionen aus und die Kontrahenten agierten nun auf Augenhöhe (8:8, 15:15). Aber auch in dieser Besetzung nutzte Italiens Tabellenführer letztlich seine Chancen konsequenter. Diagonalspieler Nelli punktete fleißig (17:20). Ein Ass von Malescha sorgte kurzzeitig für Spannung (20:21), dann hatte Trentino aber drei Matchbälle. Bezeichnend war es ein weiterer Berliner Fehler, Nehemiah Mote servierte ins Aus, der das Spiel beendete (22:25).
Auch die an diesem Abend deutlich bessere Annahme (67 % bei Berlin zu 37 % bei Trentino) mündete nicht darin, dass die BR Volleys zumindest einen Satz gegen die Weltklassemannschaft, die nun zum dritten Mal binnen vier Jahren im Halbfinale steht, gewinnen konnten. MVP bei den Südtirolern, deren Gegner jetzt Cucine Lube Civitanova (ITA) heißt, wurde Alessandro Michieletto. Für das BR Volleys Team richtet sich der Blick auf das wichtige Pokalfinale. Am Freitag fliegt man direkt nach Mannheim.
Stimme zum Spiel
Joel Banks: "Wenn sich der Staub heute Nacht oder morgen früh gelegt hat, können wir auf eine erfolgreiche Champions-League-Saison zurückblicken. Wir haben uns durch eine schwere Gruppe gekämpft und dann zwei sehr solide Siege gegen Tours eingefahren, was nicht übersehen werden sollte. Jetzt sind wir auf Trentino getroffen und - so ehrlich muss man sein - diese Mannschaft war nicht nur ein Level besser als wir. Wir mussten feststellen, dass wir an unsere Grenzen gestoßen sind. Größten Respekt an diesen starken Gegner. Obwohl wir enttäuscht sind, aus diesem Viertelfinale mit 0:6 Sätzen rauszugehen, dürfen wir insgesamt durchaus stolz auf das Geleistete sein. Wir hatten eine tolle Unterstützung unserer Fans, zuhause und auswärts, viele emotionale Momente und schöne Erinnerungen. Wir dürfen den Kopf oben behalten, schließlich wartet am Sonntag das Pokalfinale."
BR Volleys Formation
Robert Täht + Ruben Schott (AA), Timo Tammemaa + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Daniel Malescha, Cody Kessel, Leon Dervisaj, Saso Stalekar, Adam Kowalski, Nehemiah Mote
Bestwerte
Sotola 9 Punkte | Malescha 8 Punkte, 64 % Angriffsquote | Krick 7 Punkte, 1 Ass, 1 Block | Tsuiki 82 % pos. Annahme
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Nächstes Heimspiel
Playoff-Auftakt | 17. Mrz | 16.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle