In der hessischen Landeshauptstadt geht es um die Wurst! Der VC Wiesbaden muss am Samstag (29.3.2025, 19:00 Uhr) in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit unbedingt sein zweites Viertelfinal-Match gegen den Dresdner SC gewinnen, um somit noch ein Entscheidungsspiel zu erzwingen.

Spiel 2! Der VCW will Heimvorteil nutzen (Foto: Detlef Gottwald)
Der DSC, gegen den der VCW nun schon zum 4. Jahr in Folge in den Playoffs zur Deutschen Meisterschaft in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen antritt, hat mit einem Sieg vorgelegt (3:1) und stünde bei einem Auswärtssieg in Hessen im Halbfinale. Und selbst bei einer Niederlage hätten die Sächsinnen noch einen Vorteil: Ein für kommenden Mittwoch (02.04.2025) angesetztes Entscheidungsspiel könnten sie wieder vor eigenem Publikum in der Margon Arena bestreiten. Den VCW-Athletinnen dürfte dieser Vorausblick aktuell (noch) egal sein. Der Fokus liegt auf Samstagabend. "Das ist unser Wohnzimmer, hier wir werfen wir alles rein!", betont VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting.
Endlich den "Trend" stoppen ?
Die Mannschaft von Chefcoach Tigin Ya?lio?lu (der 33-Jährige unterschrieb vor gerade einen neuen Einjahresvertrag beim VCW) hatte im verlorenen Hinspiel in Dresden durchaus beeindruckende Aktionen aufs Parkett gezaubert. Der ersten Satz gab man vor rund 2.800 Zuschauern unglücklich mit 24:26 ab; der dritte (25:23) wurde nervenstark erkämpft. Aber wie so oft in dieser Saison gab es dann auch wieder folgenreiche Durchhänger, die den Gegnerinnen letztlich in die Karten spielten. Disziplin und Aggressivität waren plötzlich weg. Während es für den VCW darum geht, eine bisher durchwachsene Saison noch zu einem versöhnlichen Ende zu bringen, wähnt sich das DSC-Team von Alexander Waibl noch lange nicht am Ende. Eine imposante erste Hauptrundenhälfte (siebzehnmal Tabellenerster) und der kürzlich errungene DVV-Pokalsieg waren eindrückliche Statements. Und auch wenn in Sachsen vor den Hessinnen gewarnt wird: Der Favorit hat zumindest den Halbfinaleinzug als dritten Erfolgsstepp "eingepreist" ? man kennt sich dort schließlich bestens aus. 2023 und 2024 musste man dafür allerdings ins dritte Entscheidungsspiel gegen den VCW gehen. Nun liegt es also erneut an den hessischen Athletinnen, den Sachsen-Trend endlich einmal zu stoppen. Eine Überraschung wäre es allemal.
Rezepte finden ?
Der VCW wird am Samstag Rezepte vor allem für vier druckvoll agierende DSC-Athletinnen finden müssen: die lettische Diagonale Marta Levinska, die beiden Außenangreiferinnen Lorena Lorber Fijok (Slowenien; 1,75 Meter "klein", sieben goldene MVP-Auszeichnungen bisher) und Victoria Demidova (Russland) sowie die belgische Mittelblockerin Natalie Lemmens, die von 2018 bis 2020 im VCW-Trikot auflief.
Geschehen in den Playoffs
Im Modus "Best of 3" der Playoffs zieht bekanntlich derjenige Club ins Halbfinale ein, der zwei von drei Partien gewinnt. Zumindest auf gutem Weg sind (neben Dresden) derzeit noch drei weitere Clubs: Der amtierende Meister Allianz MTV Stuttgart gewann mit 3:0 gegen den USC Münster. Erfolgreichste Scorerin war wieder einmal US-Diagonalangreiferin Krystal Rivers (12), die nach dieser Saison ihre erstaunliche Karriere beenden wird. Die 30-Jährige führte den Stuttgarter Club als beste Spielerin der Vereinsgeschichte seit 2018 zu vier Meistertiteln, zwei Pokalsiegen und zwei Supercup-Erfolgen. Sie wird der Volleyball-Community auch als Mensch fehlen.
Der SSC Palmberg Schwerin - nach Beendigung der Hauptrunde Tabellenerster vor Stuttgart - hatte die Ladies in Black Aachen zu Gast und schickte diese erwartungsgemäß mit 3:0 nach Hause. Dass dabei gerade mal zwei Blocks zu Punkten führten (Aachen schaffte immerhin 12), war eine interessante Randnotiz ohne Einfluss.
Eine Überraschung gab es indes in der brandenburgischen Landeshauptstadt: Der SC Potsdam verlor daheim mit 2:3 gegen den in dieser Saison prima agierenden VfB Suhl Lotto Thüringen. 45 Zähler (von 76) steuerten Suhls ukrainische Diagonale Anna Artyshuk und die spanische Außenangreiferin Julia De Paula Viana bei.
STATEMENTS
Tigin Ya?lio?lu: "Das kann zu einem Kracher werden. Wir zählen auf den Support unserer Fans. Wir glauben an uns und an unsere Chancen. In Dresden haben wir beim 1:3 auch einiges gut gemacht, darauf bauen wir. Wir haben jetzt nochmal an Feinheiten gearbeitet. Das hat Dresden aber auch getan. Eines ist klar: Das wird ein sehr emotionales Spiel - für alle Athletinnen, für Staff und die Fans!"
Celine Jebens (Diagonale): "Dresden ist ein wirklich gutes Team. Man konnte aber im ersten und dritten Satz des Hinspiels sehen, dass auch diese Mannschaft Probleme bekommt, wenn wir unseren Spielplan unbeirrt durchziehen. Darauf haben wir im Training reagiert. Wir hatten super Einheiten, dabei haben uns auch Spieler aus dem Männerbereich geholfen. Dabei ging es auch um Schlaghärte. Block und Defense zum Beispiel wissen jetzt noch genauer, was zu tun ist. Keine von uns hat Bock drauf, die Saison schon am Samstag zu beenden. Wir scharren mit den Füßen und wissen, dass wir das Zeug zu mindestens einem Sieg haben. Der Druck ist aber beim Favoriten größer. Ich hoffe sehr, dass unser tolles Publikum nochmal ein Feuer abbrennt - das pusht uns ungemein."
TERMINE
Playoff-Viertelfinale - Rückspiel
29. März 2025 (Samstag, 19:00 Uhr)
VCW - Dresdner SC
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
Mögliches Entscheidungsspiel
2. April 2025 (Mittwoch, 19:00 Uhr)
Dresdner SC - VCW
(Dresden, Margon Arena)
Die Spiele werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform DYN übertragen.
Hinweis: Länderspiel / EM-Qualifikation in Wiesbaden
Die deutsche Frauen-Volleyballnationalmannschaft will im Sommer das Ticket für die Europameisterschaft 2026 lösen. Das letzte Qualifikationsspiel gegen die Schweiz bestreitet das Team von Bundestrainer Giulio Bregoli am 6. August 2025 ab 19:00 Uhr in der Wiesbadener Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Tickets sind ab sofort hier erhältlich:
Tickets für Länderspiel Deutschland - Schweiz | vivenu