Weiterkommen oder Extrarunde? Im zweiten Spiel des Playoff-Viertelfinales können die LüneHünen an diesem Freitag (20 Uhr/live im Streamingdienst Dyn) gegen die FT 1844 Freiburg den Einzug ins Halbfinale klarmachen. Sollte Freiburg die Serie ausgleichen, gäbe es am Mittwoch, 2. April (19 Uhr), ein entscheidendes drittes Spiel.

Foto: SVG/Höfel
Sportlich ist die Ausgangslage klar: Die SVG gewann den ersten Vergleich am Montag 3:0, geht auch als Favorit ins erneute Aufeinandertreffen. Das könnte in der vollen Act-Now-Halle noch einmal emotional bis hitzig werden.
Trotz dominanter SVG:
"Affenbande" hofft auf Überraschung
Abgeschrieben haben sich die Gastgeber jedenfalls noch nicht. "Zunächst keine Überraschung" lautete beispielsweise die Überschrift zum Spielbericht der "Affenbande" nach dem ersten Duell am Montag. "Zunächst" - noch also steht eine Überraschung auf der Liste. Dafür müsste sich das Team von Chefcoach Jakob Schönhagen deutlich steigern. Zu klar dominierte die SVG das Geschehen im ersten Spiel. 14:0 Asse und 9:3 Kill-Blocks sind nur zwei Belege dafür, dass die LüneHünen in allen relevanten Belangen überlegen waren. "Uns hat man angesehen, dass es das erste Viertelfinale ist. Hinzu kam Nervosität, keine Intensität in den Lösungen und einige schlechte Entscheidungen von uns", fasste Schönhagen die Niederlage seines Teams zusammen. "An dem für uns ja historischen Tag war die Lüneburger Qualität zu viel."
Dennoch liebäugelt auch er mit einem Coup am Freitag: "Ich bin guter Dinge, dass wir wieder unseren Stil aufs Parkett bringen, unsere Kultur und DNA. Wir müssen schauen, wann sich Türen öffnen und wie groß die Türen sind. Wir sind die Affenbande, wir schlüpfen da auch mal durch ?", weiß er um die "Überraschungstauglichkeit" seines Teams. Immerhin: Mit den Netzhoppers, Giesen, Düren und Friedrichshafen gingen vier der Playoff-Teilnehmer in der Hauptrunde in Freiburg leer aus. "Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir gute Gegner zu Hause schlagen können", sagt Außenangreifer Yannick Harms.
Wie sehr die Freiburger ihrem ersten Playoff-Heimspiel der Klubgeschichte entgegenfiebern, macht eine Begeisterungswelle "a la Lüneburg" deutlich: Schon nach 24 Stunden waren die Tickets für den "Dschungel" vergriffen - ein neuer Rekord an der Dreisam. Außerdem gilt das Motto: "Die ganze Halle ist grün!" Mit grünen Sonder-T-Shirts (Aufdruck: "Play offs, Baby!") will die Kulisse ein optisches Statement setzen.
Freiburg setzt auf
Playoff-Atmosphäre
Dass die Atmosphäre in der Act-Now-Halle ein wichtiger Faktor sein kann, bewiesen die Gastgeber und ihre Fans schon mehrfach in dieser Saison. Auch SVG-Chefcoach Stefan Hübner hatte das gleich nach dem 3:0 am Montag im Blick. Zuerst scherzte er noch, erinnerte ans Spiel in Zawiercie: "Wir waren gerade in Polen, dort war auch alles grün. Da müssen sich die Jungs visuell nicht umstellen." Doch schnell legte er nach: "Wir freuen uns auf eine tolle Atmosphäre! Wir müssen unsere Leistung im zweiten Spiel wieder abrufen, auf vernünftigem Level spielen." Hübner warnt vor einem motivierten Auftritt der Gastgeber: "Freiburg hat nichts zu verlieren!" Die vorherige Champions-League-Erfahrung machte der Coach jedoch noch einmal deutlich, sieht sie als einen Faktor für den gelungenen Auftaktsieg: "Das ist so extrem wichtig für die Mannschaft. Dieses Niveau zieht die Jungs nach oben, das würde in der Liga sonst nicht passieren."
Die Gastgeber sind den LüneHünen übrigens nicht nur in Sachen Begeisterungsfähigkeit auf den Fersen. Schon am Montag waren sie ganz nah dran, wenn auch nicht sportlich: Kaum hatten die LüneHünen in der LKH Arena ihre Ehrenrunde mit dem Abklatschen der Fans absolviert, drehten auch die FT-Jungs nochmal eine Runde auf dem Spielfeld, applaudierten den Lüneburger Fans für ihre stimmungsvolle Kulisse - eine tolle Geste!
Kurz vor dem Start nach Lüneburg hatte das Team schon in Freiburg Grund zum Feiern: Mit ihren sportlichen Leistungen und der Erfolgsgeschichte seit dem Aufstieg 2023 sicherte sich das Schönhagen-Team die Auszeichnung als Mannschaft des Jahres in der 240.000-Einwohner-Stadt Freiburg. (gm)