Dabei hätte der Start der Mannschaft von Scheuermann kaum schlechter ausfallen können (3:12). Nach einer großen Lichtshow zum Einlaufen und einer damit geschürten Hoffnung der Fans auf ein großes Spektakel schlich sich eine erste Ernüchterung in die Halle. Scheuermann reagierte schnell mit einer Auszeit und wechselte Sprenger für Elgert ein.
Wer befürchtete, das Spiel würde laufen wie bei der 0:3-Niederlage im Hinspiel, hatte sich jedoch getäuscht. Angeführt von einem emotional sehr aufgeladenen Mittelblocker Yannick Menke kämpften sich die Rottenburger Punkt für Punkt wieder an die Gegner heran. Das Publikum tobte und konnte es kaum fassen, dass dieser Satz doch noch spannend wird. Scheuermann brachte Dornauf für Schippmann (13:19) und die Aufholjagd ging weiter. Bei 17:20 kam Rauber wieder für Elsäßer zurück auf das Feld und überzeugte mit starken Aufschlägen. Bei 23:23 ging Rauber erneut zum Aufschlag und versenkte den Ball zum direkten Ass. Niklas Lichtenauer, mit überragenden 20 Punkten an diesem Abend, holte sich einen weiteren Rottenburger Block zum 25:24, und spätestens als Ludwigsburg den letzten Ball knapp ins Seitenaus schlug, war allen Fans klar: Dieser Abend wird kein gewöhnlicher Abend.
Auch im zweiten Satz ging es hin und her. Die Gäste aus Ludwigsburg spielten eine gute Blockfeldabwehr und machten es den Rottenburgern sehr schwer, den Ball auf den Boden zu bringen. Daraus entwickelte sich ein sehr umkämpftes Spiel mit vielen langen Ballwechseln. Auf Seiten der Rottenburger war es David Dornauf, der mit seiner Einwechslung viel Schwung auf das Spielfeld brachte und vor allem im Block immer wieder eine unüberwindbare Wand aufbaute. Insgesamt war jedoch die Blockstatistik beider Teams sehr ausgeglichen und ging wie das Spiel nur sehr knapp mit 13:12 an die Rottenburger Jungs. Ein klarer Unterschied zeigt sich jedoch in der Aufschlagstatistik. Hier waren es auf Seiten der Gäste 21 direkte Aufschlagfehler im Vergleich zu 14 Fehlern der Rottenburger. Das Team der Stunde aus Ludwigsburg sicherte sich den zweiten Satz und somit ging es mit einem Unentschieden in die 10-Minuten-Pause.
Rottenburg startete dieses Mal furios aus der langen Pause (7:3) und drückte auf das Gaspedal. Immer wieder sprangen die Fans von ihren Sitzen und bejubelten lange Ballwechsel und krachende Angriffsschläge. Ludwigsburg gab nicht auf und kämpfte sich in Form von Tim Knöpfli (23 Punkte) wieder heran (20:18). Doch Lichtenauer konnte in den schwierigen Phasen immer wieder punkten und der eingewechselte Mittelblocker Trautmann verwandelte den Satzplatz mit voller Überzeugung.
Nun waren die Weichen für einen Sieg in eigener Halle vor ausverkauften Haus gelegt. Doch lange plätscherte das Spiel plötzlich vor sich her, bis Ludwigsburg mitte des vierten Satzes langsam davon zog. Scheuermann wechselte munter durch und versuchte erneut das Ruder herumzureißen. Die Zuspieler wechselten wieder, Schippmann kam erneut auf das Feld und auch J.Elsäßer sollte die Annahme stabilisieren. Doch in dieser Phase konnte der Annahmeriegel den Aufschlägen der Ludwigsburger nicht standhalten und es ging in den fünften Satz. Ehrlicherweise war auch nichts anderes zu erwarten, dachten sich viele Fans.
Menke geht voran
Im letzten und entscheidenden Satz starteten die Rottenburger direkt mit einem 3:0-Lauf. Immer wieder rannte Mittelblocker Menke durch die Halle und forderte das schon völlig angeheizte Publikum auf, noch mehr Stimmung zu machen. Nachdem Moritz Rauber nach einem Angriff noch am Boden lag und Bonin eigentlich keinen Blocker vor sich hatte, kam der Rottenburger angeflogen, holte sich den Block und nun hielt es niemanden mehr auf seinem Platz. Nach einem Ass zum 13:9 schlug Philipp Herrmann den letzten Ball ins Netz und sicherte den Rottenburgern somit mehr als nur einen Sieg.
Highlight-Event
Vor ausverkauftem Haus sicherten sich die Rottenburger einen sehr emotionalen Sieg nach zuletzt guten Leistungen ohne Belohnung. Doch nicht nur sportlich war viel geboten, sondern auch am traditionellen Red Day kamen die Fans voll auf ihre Kosten. Eine große Lichtshow beim Einlaufen und nach dem Spiel machte die Schulsporthalle zu einer Arena. Das TVR- und Kreissparkassen-Logo flogen durch die Halle und die komplette Halle wurde nach dem Spiel in ein rotes Licht getaucht. Überall wuselten Kinder und Jugendliche und spielten in jeder möglichen Sekunde mit dem Ball, um ihren Vorbildern nachzueifern. In der ersten Satzpause wurden an die 100 Nachwuchsspieler:innen für ihre Erfolge geehrt und füllten ein ganzes Spielfeld aus. Ein starkes Bild für eine starke Abteilung, sowohl im männlichen als auch im weiblichen Bereich. Glückwunsch an dieser Stelle an alle Beteiligten. Nach dem Spiel blickte man überall in glückliche Gesichter und beim letzten Getränk nach dem Aufräumen war allen klar: Wer heute nicht dabei war, hat wirklich was verpasst.
Ausblick
29.03.25: TVR vs. VC Eltmann, Spielbeginn: 19.00 Uhr