Ein Auftakt nach Maß, der eigentlich keine Wünsche offenließ und zusätzlich mit einer emotionalen Note garniert wurde.
Maria Segura Palleres und Stuttgart gehen in der Viertelfinal-Serie in Führung. (Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner)
So könnte man das erste Viertelfinalspiel gegen Münster aus Stuttgarter Sicht zusammenfassen, das Team von Konstantin Bitter setzte erst ein Statement auf dem Court und durfte anschließend noch die zum Saisonende abtretenden Krystal Rivers und Roosa Koskelo gebührend feiern. Und vor allem ließ man den USC, im Vergleich zu letzter Woche, im dritten Satz nicht wieder in die Partie, sondern erledigte diesen am Ende sehr souverän.
Eine geschlossene Mannschaftsleistung sahen die 2125 Zuschauer in der SCHARRena, gleich drei Spielerinnen (Knollema, Rivers und Varela) punkteten zweistellig. Zur MVP aber wurde Zuspielerin Pia Kästner gewählt, die am Ende zufrieden mit dem Auftritt war, ihr Team aber insgesamt noch nicht am Limit sah.
Konstantin Bitter änderte sein Team im Vergleich zum letzten Samstag nur auf einer Position, für Antonia Stautz rückte Jolien Knollema in die Anfangsformation. Krystal Rivers eröffnete die Playoffs punktetechnisch für ihr Team, zunächst gestaltete sich das Spiel ausgeglichen. Rivers glänzte dann direkt mit einem schönen Hinterfeldangriff zum 3:3, ihr Team ging in der Folge erstmals deutlicher in Führung. Krystal Rivers blockte zum 10:6, die erste Münsteraner Auszeit war amtlich. Die Gastgeberinnen waren nun vollends in der Partie, entwickelten vor allem beim Aufschlag viel Druck. So etwa beim 16:8, als Lucia Varela per Ass auf 16:8 stellte und Münster zur nächsten Auszeit zwang. Wenig später nutzte die Spanierin dann einen Overpass des USC-Annahmeriegels zum 22:14, dann war sie frech am Netz zur Stelle. Ein Fehler der Gäste besiegelte schließlich das 1:0 nach Sätzen.
Die Gastgeberinnen starteten sehr konzentriert in den zweiten Durchgang, Krystal Rivers hämmerte eine zu lange Annahme zum 3:0 ins gegnerische Feld. Ein Knollema-Ass und ein Eigenfehler des USC zwangen Gäste-Coach Matthias Pack beim 0:5 aus seiner Sicht zur Auszeit. Direkt im Anschluss blockte Lucia Varela zum 6:0, dann blockte Kelsey Veltman ebenfalls sehenswert zum 8:2. Die Highlights rissen in der Phase gar nicht ab, ob Varela Ass, Veltman-Block, Stuttgart baute die Führung weiter aus. Und Kelsey Veltman hatte jetzt richtig Bock, kachelte einen Einbeiner zum 11:5 wuchtig ins Münsteraner Feld. Maria Segura Palleres zauberte dann ein weiteres Ass auf die Grundlinie zum 14:5, Jolien Knollema blockte direkt im Anschluss zum Zehn-Punkte-Vorsprung. Es war irgendwie der Satz der Stuttgarter Highlights, nach einem langen Ballwechsel bewies Pia Kästner hohen Volleyball-IQ und legte den Ball per Zuspielfinte ins unorganisierte Münsteraner Feld (17:7). Passend zum Festival der Gastgeberinnen war es dann auch ein Block von Kelsey Veltman, der in hohem Bogen auf die Grundlinie fiel und Allianz MTV das 2:0 bescherte.
Und im Gegensatz zum vorigen Wochenende ließ das Team von Konstantin Bitter auch im dritten Durchgang nichts anbrennen. Lucia Varela stellte per erstes Tempo auf 2:1, Krystal Rivers erhöhte per Ass auf 5:2. Wiederum Lucia Varela packte eine zu lange Annahme zurück ins Feld des USC (9:4), dann blockte Rivers zum 14:7. Konstantin Bitter brachte nochmal Pauline Martin und Milana Bozic per Doppelwechsel ins Spiel, Jolien Knollema streute einen Tip ein und brachte ihr Team endgültig auf die Siegerstraße. Die Niederländerin blockte erneut erfolgreich zum 23:13, der erfolgreiche Matchball resultierte aus einem Münsteraner Fehler.
Erfolgreicher Auftakt also für Stuttgarts Volleyballerinnen, das Bitter-Team kann dann am Samstag am Berg Fidel den Halbfinal-Einzug perfekt machen. Das erste Statement im Kampf um die Deutsche Meisterschaft hat Allianz MTV aber mit Sicherheit schon einmal gesetzt.
