Zum Hinrundenabschluss und Auftakt ins neue Jahr hatten die Zweitligadamen des BSV Ostbevern den unangefochtenen Tabellenführer SC Union Emlichheim zu Gast und unterlagen nach starkem Beginn mit 0:3 (23:25, 18:25, 15:25).
Die BSV-Annahme geriet am Sonntag zunehmend unter Druck. (Foto: Sven Fels)
Über 200 Zuschauer wollten das Stelldichein der dominierenden Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord in der Beverhalle live mitverfolgen. Trainer Dominik Münch hatte seine Mannschaft vor der Partie daran erinnert, wie das Publikum Ballwechsel feiern werde, in denen der BSV die Attacken der schlagkräftigen SCU-Angreiferinnen parieren und die Rallye dann für sich entscheiden könne. Und davon gab es im Match einige, auch wenn der Favorit sich am Ende "standesgemäß" durchsetzte.
Vor allem in Durchgang 1 kochte die Heimspielstätte des BSV fast durchgängig. Ostbevern startete beherzt, hielt zunächst voll mit und erspielte sich Mitte des Satzes gar eine 13:10-Führung. Der heimische Anhang bejubelte leidenschaftliche Abwehraktionen, gut platzierte Angriffe, einige Blockpunkte und einen Servicewinner des BSV. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gästecoach Axel Büring bereits gehörig eingreifen müssen, beide Auszeiten eingesetzt und seine Zuspielerin gewechselt. Die harten Sprungaufschläge von Emlichheims Diagonalangreiferin Lisa Louwrink brachten die BSV-Annahme dann erstmals so richtig in Bedrängnis und die Grafschafterinnen mit 18:14 in Front. Doch Ostbevern behielt den Kopf oben und kam wieder auf einen Zähler heran (22:23). Zum Ausgleich oder gar einen Satzgewinn reichte es indes nicht, den ersten Satzball verwandelte Louwrink mit einem krachenden Diagonalangriff.
Der knappe Satzverlust schien die BSV-Damen nicht zu ärgern, eher noch zu beflügeln. Sie starteten durch beherzte Angriffe mit 3:0 und auch nach der nächsten Aufschlagserie des SCU (3:7) glichen sie postwendend aus. Dann aber häuften sich die Rotationen, in denen die Gäste den BSV festschnürten. Das Emlichheimer Aufschlagsspiel wurde immer druckvoller, zudem stellten die Gäste die kleinen Nachlässigkeiten ab, die unseren Damen bis dahin noch ab und an zu Hilfe gekommen waren. Bald sah sich die Heimmannschaft einem 8-Punkte-Rückstand gegenüber, den sie nicht mehr aufzuholen vermochte.
Zu Beginn des Dritten gelang es Ostbevern noch einmal, die Halle zum Brodeln zu bringen. Die frühe, kalte 0:5-Dusche egalisierten sie zum 9:9. Emlichheims Konter zum 9:12 läutete dann aber das Ende der kleinen BSV-Aufholjagden ein. Fortan gelang dem BSV nur noch ein Break, während der Ligaprimus mehr und mehr Fahrt aufnahm und mit MVP Emily Tranel am Service ein deutliches Satzergebnis einfuhr.
Auch wenn die Spannung im Spielverlauf nachließ, so kam der BSV-Anhang auch in der zweiten Spielhälfte nach wie vor auf seine Kosten. Nicht nur durch sehenswerte Aktionen des Tabellenführers, der mehr und mehr seine Qualitäten nachwies. Auch das Heimteam konnte nach wie vor Akzente setzen, weil es weiterhin mit großem Einsatz abwehrte - stellvertretend für die beiden BSV-Liberos wurde Franzi Seidel von Axel Büring zur MVP gekürt - und am Netz couragiert blieb. Die Euphorie, die der enge Spielstand in Durchgang 1 noch mit sich gebracht hatte, war jedoch weg und so endete die Partie gefühlt ein bisschen zu schnell und zu klar für das BSV-Herz.
Wem dieser Volleyball Spaß gemacht hat, der kann ihn am kommenden Wochenende im Doppelpack gleich nochmal bekommen, wenn der BSV am Samstag den RC Sorpesee und am Sonntag den VC Olympia Berlin empfängt.