Im ersten von vier Heimspielen im Januar starten die Adler vom Kieler TV mit einem hart umkämpften 3:2 Sieg (17:25, 25:18, 25:22, 25:22, 15:12) über Münster ins neue Jahr.
MVP MEDAILLEN VON MINISTERPRÄSIDENT DANIEL GÜNTHER (Foto: japphotography)
Pünktlich um 19:30 Uhr wurde die Partie von den Unparteiischen Torben Freund (Norderstedt) und Dr. Michael Schleicher (Hohenkirchen) angepfiffen und es sollte ein langer Arbeitseinsatz werden. Über zwei Stunden lang schenkten sich die Tabellennachbarn aus Kiel und Münster nichts und die rund 400 Zuschauer kamen mehr als auf ihre Kosten.
Münster hellwach und von der eigenen Bank lautstark angefeuert, ließ von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, an diesem Abend mit leeren Händen nach Hause fahren zu wollen und gab von Beginn an Vollgas. Beim Stand von 5:5 zogen die Gäste erstmals mit zwei Punkten davon und waren beim 21:15 zu weit enteilt und setzten mit dem abschließenden 25:17 aus Münsteraner Sicht eine erste Duftmarke.
Schlagabtausch auf Augenhöhe
In Durchgang zwei kam Kiel aus der Deckung und es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. War es auf Münsteraner Seite der 2,03 m große Mathis Rehse, welcher mit seiner enormen Abschlaghöhe ein ums andere Mal den Block überspielte, so gab es für die Gäste kein Rezept, um Kiels Schnellangreifer Joao Meirelles zu stoppen. Als KTV-Kapitän Peter Klaua beim 19:17 dann zum Aufschlag schritt, war die Messe schnell gelesen. Druckvolle Aufschläge und eine aufmerksame Block-/Feldabwehr der Kieler machten den Sack beim 25:18 schnell zu und bescherten den verdienten Satzausgleich.
Von diesem Moment an war Feuer unterm Dach der Hein-Dahlinger-Halle. "Was hier heute los war, ist unglaublich", hörte man nach dem Spiel Headcoach Eric Koreng sagen und der bedankte sich sofort nach Abpfiff beim "roten Block" für deren Support. Die hatten nämlich durchgängig für Stimmung gesorgt, sangen und sprangen auf den Rängen und pushten ihr Team von Satz zu Satz. Das war auch nötig, denn die Sätze drei und vier sollten noch nicht die Entscheidung bringen.
Lagen die Schleswig-Holsteiner in Satz Nummer drei fast durchgängig in Führung, wurden die Adler in der Crunchtime von Münster abgefangen und mussten den Satz mit 22:25 an die Gäste abgeben. Ein Spiegelbild der Ereignisse dann im vierten Satz. Münster führte und Kiel sicherte sich mit einer enormen Steigerung in der Abwehr mit 25:22 den Ausgleich.
Entscheidung im Tie-Break
Somit fiel die Entscheidung im Tie-Break. Dieser Durchgang sollte noch einmal alle Beteiligten (Spieler, Trainer und Zuschauer) elektrisieren.
Über ein 5:5 ging Kiel beim 8:7 in Führung, welche beim 11:11 von Münster egalisiert wurde. Von da an wurde das Spiel im Kopf entschieden. Münster schenkte den Adlern mit einem Fehlaufschlag den 12. Punkt und die Mannschaft um Kapitän Klaua legte selbst nochmal zwei Punkte nach. Der letzte Ball des Abends sollte dann auch ein kurioser sein. Kiels Zuspieler Til Krüger schnappt sich beim Spielstand von 14:12 den Ball zum Aufschlag und will kurz aufschlagen. Dabei blieb das Spielgerät für einen Moment an der Netzkante hängen, um Sekundenbruchteile später dem Münsteraner Libero Jonas Larisch mehr als unglücklich vor die Füße zu fallen.
Die anschließende Jubeltraube wollte kein Ende nehmen. Kiels Mannschaft und die Zuschauer auf den Rängen lagen sich in den Armen und freuten sich, einen tollen Volleyballabend erlebt zu haben. Ein Abend, der eigentlich zwei Sieger verdient hätte.
Zum Schluss gab es aus den Händen des Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther noch die goldene MVP-Medaille für Joao Meirelles und die Silbermedaille für Mathis Rehse.
Nächstes Spiel am Mittwoch um 19:00 Uhr
Für den Kieler TV geht es dann auch gleich am kommenden Mittwoch weiter. Dort wartet man dann zu ungewohnter Zeit unter der Woche um 19:00 Uhr auf das Hinspiel gegen die Junioren-Nationalmannschaft aus Frankfurt.