Am Samstag bestreitet Schwarz-Weiß Erfurt sein letztes Spiel in diesem Jahr.
Im Hinspiel Erfurter MVP: Kira Thomsen (Foto: Detlef Gottwald)
Zu Gast in der Riethsporthalle ist um 18 Uhr der VC Wiesbaden.
Irgendwie sehnt man sich in Erfurt dem Jahresende entgegen. Nach einem absolut grandiosen Jahresbeginn konnten die Schwarz-Weißen ungeschlagen den Meistertitel in der 2. Bundesliga Pro feiern. Hierfür wurden sie kurz vor dem Weihnachtsfest zu "Erfurts Mannschaft des Jahres" gewählt. Auf das zweite Halbjahr wird man im Erfurter Norden nicht noch erfreut zurückblicken. Nach dem Aufstieg gab es in bisher zwölf Spielen im Oberhaus stets Niederlagen. Dass der Sprung in die 1. Bundesliga gewaltig sein würde, war allen klar. Aber die Landung auf dem Plateau in der höchsten Liga war dann doch ganz schön hart.
Am Samstag besteht nochmal die Möglichkeit, endlich aus dem Teufelskreis der Niederlagenserie auszubrechen. Zumindest scheinen die Thüringerinnen nicht ganz chancenlos. Der Siebte aus Wiesbaden, der am Samstag in der Riethsporthalle zu Gast ist, wartet seit sechs Spielen auf einen Sieg. Im Hinspiel verpasste Erfurt bei der 0:3-Niederlage in den ersten beiden Sätzen zumindest einen Satzerfolg, weil man sich - nicht nur sprichwörtlich - oft auch selbst im Weg stand. Deshalb haben sich die Spielerinnen vorgenommen, es diesmal besser zu machen. "Wir hatten nur am Heiligabend frei, ansonsten immer trainiert und die Hallenzeiten intensiv genutzt. Es waren gute Einheiten", so Erfurts Coach zur Vorbereitung. Sorgen hat er allerdings nicht nur wegen der schlechten sportlichen Bilanz. Mit Kaylee Oscarson ist ihm eine Mittelblockerin weggebrochen, die aus persönlichen Gründen ihren Vertrag kurz vor Weihnachten aufgelöst hat. Sie war bis dahin die stabilste auf ihrer Position. Außerdem muss Mateusz Zarczynski auf Sina Siebert verzichten. Die 19-Jährige fehlt auf unbestimmte Zeit wegen Knieproblemen aus. Aktuell besteht der Erfurter Kader nur aus zehn Spielerinnen. Aber manchmal führt gerade das zu ungeahnten Leistungen in einer Mannschaft.
Mit einer überraschenden Personalveränderung warteten die Gäste aus Hessen kurz vor dem Jahreswechsel auf. Benedikt Frank wechselt ab sofort von der Chefcoach-Position auf die neugeschaffene Stelle des Sportdirektors beim VC Wiesbaden. Ihn beerbt sein bisheriger Co-Trainer Tigin Yaglioglu. Unabhängig von der Veränderung an der Seitenlinie, geht der VCW als Favorit in die Partie. Mit Tanja Großer, Rene Sain, Greta Kiss, Rachel Gomez, Jonna Wasserfaller oder auch Olivia Rusek hat der Siebente reichlich erfahrene Spielerinnen in seinen Reihen, die auch in engen Situationen cool bleiben.
Es wird also interessant, was der momentane Zehnerkader von Schwarz-Weiß Erfurt den Wiesbadenerinnen zum Jahresabschluss entgegenzusetzen hat. Auch wenn die Blumenstädterinnen zuletzt sportlich nicht gerade Eigenwerbung betrieben haben, hoffen sie jedoch auf lautstarke Unterstützung der eigenen Fangemeinde. Und ein bisschen Sport schauen in einer warmen Halle, ist nach den Weihnachtstagen sicher auch keine schlechte Abwechslung.