Am Samstagabend (28. Dezember, 20 Uhr, live bei Dyn) kommt es in der Häfler SPACETECH ARENA zum Topspiel zwischen den Feiertagen. Der VfB Friedrichshafen empfängt, vor ausverkaufter Kulisse, die Helios GRIZZLYS Giesen.
Jose Masso (links) ist, nach überstandener Grippe, zurück im Häfler Aufgebot (Foto: Alexander Hoth)
Beide Teams hatten in dieser Saison vor allem mit Personalsorgen zu kämpfen. Während Friedrichshafen unlängst Zuspieler Wessel Keemink verpflichtete, freut sich das Team von Cheftrainer Itamar Stein auf den Rückkehrer Michiel Ahyi.
Die Fans des VfB Friedrichshafen scheinen sich noch zu gut an die Halbfinalschlacht aus der Vorsaison gegen die Helios GRIZZLYS Giesen zu erinnern. Ganz knapp setzten sich die Häfler in fünf Spielen gegen die Niedersachen durch. Denn über eine Woche vor Anpfiff war die SPACETECH ARENA schon ausverkauft. Unterstützung kann das Team von Cheftrainer Adam Swaczyna auch brauchen. Nach einem Sieg im Ligacup, setzte es Anfang Oktober gegen die Grizzlys ein schwer verdauliches 0:3 im Ligabetrieb. Friedrichshafen erwischte keinen guten Tag, dazu lieferten die Giesener ein wahres Feuerwerk ab. "Die Spieler sollten sich an diesen Moment erinnern. Nicht an die schwierigen Phasen, aber an das Gefühl nach dem Spiel", sagt Swaczyna, "Das sollte uns Extramotivation für Samstag geben."
In Sachen Personal war viel los in dieser Giesener Spielzeit - vor allem auf der Position des Diagonalangreifers. Nachdem es mit Radoslav Parapunov nicht funktionierte, setzten die Niedersachsen auf den Kanadier Samuel Cooper, der sich früh, mit Heimweh, wieder in Richtung Heimat aufmachte. Überraschend kam dann Anfang Dezember die Meldung zur Rückkehr von Michiel Ahyi, der verletzungsbedingt sein Engagement in Korea abbrechen musste. Der Niederländer trainiert inzwischen wieder und saß zuletzt auch auf der Bank. Ob es für den Ligakracher gegen den VfB schon reicht, ist fraglich. Sicher ist, dass der VfB, unabhängig von Ahyi, die Angreifer der Gäste in den Griff bekommen muss. "Der Schlüssel gegen Topteams wie Giesen ist immer derselbe. Wir müssen unser komplettes Spiel abrufen. Ein starker Aufschlag hilft da sicher, aber er allein wird nicht gegen so eine kampfstarke Mannschaft reichen", ist Swaczynas Marschroute.
Die Häfler schauen auf eine ähnliche Personalhistorie zurück - allerding geht es dabei um die Position des Zuspielers. Nach der Verletzung von Aleksa Batak, sollte es Markos Galiotos richten. Der Grieche wurde inzwischen durch einen weiteren Neuzugang ersetzt, der wie Ahyi, aus den Niederlanden stammt. Kurz vor Weihnachten führte Wessel Keemink zum ersten Mal Regie auf Häfler Seiten und pritschte sich gegen Dachau, nach nur zwei gemeinsamen Trainingseinheiten mit seinem Team, sofort zum MVP. "Dachau war ein gutes Spiel für uns, vor allem in den ersten beiden Sätzen. Wir haben uns nicht einmal blocken lassen und haben auch keine Fehler im Angriff gemacht", macht Swaczyna die Qualität seines Neuzugangs fest. "Die Woche hat geholfen, die Verbindung zwischen Wessel und den Angreifern noch zu verbessern, auch wenn eine Woche nicht so richtig viel Zeit dafür ist."
Friedrichshafen hat sieben Punkte Vorsprung auf den Champions-League-Neuling. Der findet sich, nach Niederlagen gegen Freiburg, Herrsching und Berlin, auf Rang sechs wieder und verpasste gegen die SWD powervolleys Düren den Einzug ins Finale des DVV Pokals. Dazu kommt der schmerzliche Ausfall von Zuspieler Nick Slight, der sich vor Weihnachten eine Verletzung am Fuß zuzog. "Sie hatten zuletzt keine gute Phase und wollen das Momentum sicher vor dem Jahreswechsel noch auf ihre Seite ziehen", glaubt Sawaczyna. "Ich kann mich nur wiederholen. Wir brauchen am Samstag unser komplettes Spiel."
