Durch einen Münsteraner Fehler entschied sich am Ende dieses zweite Spiel im Viertelfinale zwischen Münster und Stuttgarter, doch eigentlich hätte diese Serie ein etwas spektakuläreres Ende durchaus verdient gehabt.
Der USC überzeugte erneut mit einer ganz starken kämpferischen Vorstellung und forderte Allianz MTV auch im designierten "Rückspiel" vehement. "Münster hat das wieder sehr gut gemacht, hat uns auch heute wieder herausgefordert", ordnete Mittelblockerin Monique Strubbe ein. Zugleich lobte sie aber auch die eigene Teamleistung: "Ich bin froh, dass wir das als Team lösen konnten und im Halbfinale stehen." Noch nicht klar ist zu diesem Zeitpunkt, auf wen "Stuttgarts schönster Sport" nun trifft, am Samstag spielen Dresden und Wiesbaden den Gegner im Halbfinale aus.
Nach dem Erfolg im ersten Spiel reiste Stuttgart durchaus mit breiter Brust aber natürlich auch gewarnt an den Berg Fidel, hatte der USC dem vermeintlichen Favoriten schon in der SCHARRena einige knifflige Aufgaben gestellt. Cheftrainer Konstantin Bitter vertraute in der mit 2400 Zuschauern proppenvollen Münsteraner Sporthalle auf die Starting-Six aus dem ersten Aufeinandertreffen, die wertvollste Spielerin von Samstag, Jolien Knollema, eröffnete dann auch dieses zweite Duell am Donnerstagabend. Zunächst starteten beide Teams sehr ausgeglichen in die Partie, Krystal Rivers musste Münsters Führung mit ihrem starken Angriff zum 5:5 kontern. Direkt im Anschluss legte die US-Amerikanerin mit einem Ass nach. Weil sich der USC nun mehr Fehler erlaubte konnte Stuttgart zunächst auf drei Punkte wegziehen, das veranlasste Lisa Thomsen zur Auszeit und gab den Gästen gleichzeitig mehr Sicherheit. Britt Bongaerts setzte erst Maria Segura und dann Eline Timmerman sehenswert ein, dann erhöhte Segura per Ass auf 18:12. Auch Jolien Knollema zeigte sich nochmal mit einem schönen Angriff longline, ehe die eingewechselte Alexis Hart per Block die 1:0-Satzführung besorgte.
Guter Start für Stuttgart und die Schützlinge von Konstantin Bitter machten erstmal genauso weiter. Krystal Rivers stellte auf 4:2, dann blockte die US-Amerikanerin im Verbund mit Eline Timmerman zum 6:3. 7:3 stand es, als Münster zur Auszeit rief, allerdings musste dies ein paar Minuten später auch Konstantin Bitter tun. Sein Team war nur noch mit einem Zähler in Front, Maria Segura beruhigte zunächst mal die Stuttgarter Nerven. Jolien Knollema stellte wieder auf plus drei für AMTV, dieser Abstand hielt sich zunächst. Dann passte aber Eline Timmerman gut am Netz auf, ihr Punkt bedeutete das 22:17. Und am Ende glichen sich dann die Bilder zum ersten Durchgang, erneut machte Alexis Hart mit ihrem Block den Deckel auf den Satz.
Der dritte Satz weckte nochmal die Kampfgeister beim USC, Stuttgart hielt aber dagegen. Das Bitter-Team konnte durch einen Timmerman-Block etwas deutlicher in Führung gehen, dann zeichneten sich Krystal Rivers und Jolien Knollema im Alleingang für die nächsten fünf Stuttgarter Zähler verantwortlich. Vor allem das Ass der Niederländerin war wichtig, kam man so doch wieder drei Punkte weg von den Gastgeberinnen. Der USC versuchte mit einer Auszeit dagegenzuhalten, die spätere MVP Britt Bongaerts machte diesem mit ihrer Zuspielfinte zum 17:12 zunächst einen Strich durch die Rechnung. Mit Betonung auf "zunächst", denn Konstantin Bitter musste die Seinen drei Punkte später nochmal zur Auszeit bitten. Der Sieg sollte nicht mehr in Gefahr geraten, doch Münster gab nochmal alles. Beim 19:19 musste Krystal Rivers für Stuttgart ausgleichen, die eingewechselte Ivana Vanjak stellte per Block auf 21:20. Und dann schlich sich beim USC wieder der Fehlerteufel ein, ein solcher beendete wie schon angesprochen die Partie - und schickte Stuttgart ins Halbfinale.