Es war ein packendes Duell mit vielen spektakulären Ballwechseln, am Ende konnten die DSCVOLLEYs jubeln und die nächsten drei Punkte einsacken.
Drei wichtige Punkte nach hartem Kampf (Foto: Daniel Madlung)
In einem lange Zeit umkämpften Spiel setzten sich die Schützlinge von Alexander Waibl vor einer stimmungsvollen Kulisse von 2945 Fans in der Margon Arena gegen den SC Potsdam mit 3:1 (23:25, 25:22, 25:16, 25:16) durch und gewannen damit das zweite Ostderby gegen den Tabellenvierten binnen zehn Tagen. Mit dem wichtigen Sieg bleiben die Elbestädterinnen auf Tuchfühlung zum neuen Spitzenreiter Schwerin und ziehen nach Punkten gleich mit Titelverteidiger Stuttgart, der überraschend in Suhl verlor und bei dem die DSCVOLLEYs nun am Donnerstag ran müssen.
"Beide Mannschaften hatten Probleme, Punkte zu machen. Das heißt, beide haben gut Block-Feldabwehr gespielt. Im ersten Satz haben wir ein paar Chancen nicht genutzt. Und dann hat heute sicherlich Julie Lengweiler den Unterschied gemacht, die reingekommen ist, die Annahme gehalten hat und die anderen Elemente sind ohnehin stabil bei ihr und sie hat dann wichtige Punkte gemacht", schätzte Alexander Waibl ein.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Julie Lengweiler ausgezeichnet, Silber ging an die Potsdamer Libero Yurika Bamba.
Als erfolgreichste DSC-Scorerin erwies sich Marta Levinska mit 25 Punkten, Julie Lengweiler brachte es auf 17, Lorena Lorber Fijok auf 13 und Nathalie Lemmens auf 10 Punkte.
Alexander Waibl schickte seine bekannte Stammformation aufs Feld: Sarah Straube im Zuspiel, Marta Levinska auf Diagonal, Viktoria Demidova und Lorena Lorber Fijok im Außenangriff, Nathalie Lemmens und Emma Clothier im Mittelblock und Patricia Nestler auf der Liberoposition.
Schon die ersten Ballwechsel zeigten, diesmal wird es ein völlig anderes Spiel als vor zehn Tagen in Potsdam, als die Brandenburgerinnen ihre Stammkräfte weitestgehend geschont hatten. Die Gäste starteten diesmal in Bestbesetzung und lieferten den Waibl-Schützlingen von Beginn an einen engen Schlagabtausch. Zwar gingen die ersten beiden Punkte an die Dresdnerinnen, doch Potsdam legte ebenso schnell nach. Danach ging es nahezu im Gleichschritt bis zum 13:13. Nachdem Danielle Harbin mit ihrem Angriff die Gäste in Front gebracht hatte, wechselte der DSC-Coach Julie Lengweiler auf Annahme-Außen für Viktoria Demidova ein. Und das erwies sich im Verlauf des Spiels als Glücksgriff. Die Schweizer Nationalspielerin brachte viel Energie aufs Feld, nahm stabil an und war auch sonst in Block- und Feldabwehr hellwach, sorgte später auch immer wieder mit guten Lösungen für Punkte im Angriff. Zunächst aber erarbeiteten sich die taktisch gut eingestellten Potsdamerinnen einen 18:15-Vorsprung. Alexander Waibl nahm seine erste Auszeit. Das half, anschließend kämpfte sich sein Team wieder heran und es blieb bis zum 23:23 ausgeglichen. Doch am Ende hatten die Gäste knapp die Nase vorn.
Im zweiten Abschnitt starteten die DSCVOLLEYs druckvoller. Julie Lengweiler sorgte für das 1:0 und Sarah Straube legte mit einem Ass nach. Nun fanden die Waibl-Schützlinge immer besser die Lücken in der gegnerischen Abwehr. Auch Marta Levinska und Lorena Lorber Fijok punkteten. Als Julie Lengweiler mit Auge den Ball ins gegnerische Feld legte und Marta Levinska ein Ass folgen ließ, hatte der DSC den Vorsprung auf 11:4 ausgebaut. Und die Gastgeberinnen blieben auch weiter auf dem Gaspedal, lagen mit 21:13 klar in Front. Dann allerdings sorgte eine Aufschlagserie von Danielle Harbin dafür, dass Potsdam wieder herankam. Beim 21:17 brachte Alexander Waibl frische Energie durch einen Doppelwechsel - Larissa Winter und Stamatia Kyparissi kamen aufs Feld. Und Kyparissi beendete mit dem 22. Punkt die Serie der gegnerischen Diagonalangreiferin. Als Nathalie Lemmens mit dem 24:21 den ersten Satzball herausgeholt hatte, wechselte der DSC-Coach zurück. Die erste Chance vergab Dresden, beim zweiten Satzball war der Ball eigentlich schon am Boden, doch die Schiedsrichter ließen weiterspielen, doch Marta Levinska versenkte das Spielgerät schlussendlich doch zum Satzausgleich. Alexander Waibl hatte die Szene moniert und es kam zu einem kurzen Wortaustausch mit dem Potsdamer Trainer Riccardo Boieri. Das ahndeten die Schiedsrichter zu Beginn des dritten Durchgangs mit Gelb für den Italiener und Rot für Alexander Waibl, der schon im ersten Satz Gelb erhielt. So gab es zu Satzbeginn einen Punkt für den Gegner. Davon ließen sich die DSC-Mädels jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Bis zum 13:12 war es erneut ein enger und hart umkämpfter Schlagabtausch. Dann leisteten sich die Gäste einige Fehler mehr, während die Dresdnerinnen konzentriert blieben, ihre Chancen konsequenter nutzten und vor allem sehr gut in Block- und Feldabwehr arbeiteten. Lorena Fijok verwandelte gleich den ersten Satzball.
Im vierten Durchgang erwischte Potsdam den besseren Start, legte mit 3:1 vor. Alexander Waibl bat sofort zur Auszeit. Punkt für Punkt bissen sich seine Schützlinge heran, aber es blieb weiter eng. Beide Teams kratzten immer wieder die Bälle förmlich vom Boden. Nach dem 15:15 konnte sich der DSC dann mit gutem Block, zwei schönen Angriffen von Lengweiler und Levinska und einem Ass von Nathalie Lemmens auf 20:15 absetzen und damit auf die Siegerstraße einschwenken. Nach 95 Minuten verwandelte Julie Lengweiler den zweiten Matchball zum verdienten Sieg.