Die Chancen standen wohl 1:1.000 oder mehr, das galt für das punktlose Erfurter Gästeteam im 22. Thüringenderby zu gewinnen und genauso hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass der aus über 200 Teilnehmern ausgeloste Suhler Volleyballfan den 18-Meter-Wurf in den kleinen Zuspielkorb trifft. Konnte sich der Südthüringer Derbyzuschauer über einen sensationell anmutenden Wurf und den Gewinn eines 5.000,-?-Reisegutscheines freuen, so blieb den SWE-Damen ein Überraschungssieg verwehrt.
Derby Kulisse in der Wolfsgrube (Foto: Stephan Roßteuscher)
Vor erneut über 1.000 Zuschauern in der ANTENNE THÜRINGEN Volleyballarena "Wolfsgrube" konnten die Gäste vom Schwarz-Weiss Erfurt im ersten und zweiten Satz lange mithalten und zwischenzeitliche Punkteführungen behaupten, aber jeweils zum Satzende zeigten die Spielerinnen des VfB Suhl LOTTO Thüringen ihre spielerische Klasse und vollendeten zu den Satzgewinnen von 25:19 und 25:20. Im ersten Satz musste VfB-Chefcoach Laszlo Hollosy bereits beim 2:7 und 5:11 seine beiden taktischen Auszeiten nehmen und mehr Konzentration seiner Spielerinnen einfordern. Dies gelang den Laakkonen & Co. eindrucksvoll und so ging der Tabellensechste beim 14:13 erstmals in Führung. Vor allem auf VfB-Diagonalangreiferin Anna Artyshuk war Verlass und so endete dieser erste Satz nach 27 Minuten mit 25:19 noch recht deutlich. Auch im zweiten Spielabschnitt führte der Tabellenneunte aus der Landeshauptstadt zwischenzeitlich mit 14:10 Punkten. Die Suhler "Wölfe" starteten erneut eine Aufholjagd und gingen beim 18:17 in Führung, um danach nur noch drei Erfurter Punkte zuzulassen. Nach 26 Minuten gelang der zweite Satzgewinn für die Hollosy-Schützlinge mit 25:20 Punkten. Nach der kleinen Werbepause mit dem sensationellen "Big Shot"-Versuch beim ersten Free-TV-Livespiel der Saison aus der heimischen "Wolfsgrube", schienen die VfB-Damen vom sensationellen Wurfglück des Suhler Fanclub-Mitgliedes inspiriert worden zu sein. Jedenfalls agierten die Südthüringerinnen jetzt noch konzentrierter, gingen beim 5:4 im dritten Satz erstmals in Führung, bauten diesen mit starken Aufschlagsserien auf 12:5 aus und gewannen diesen dritten Satz deutlich mit 25:15 nach 21 Minuten. Als wertvollste Spielerinnen wurden Diagonalangreiferin und punktbeste VfB-Spielerin Anna Artyshuk (Goldene MVP) geehrt. Die "Silberne MVP-Medaille" der Publikumswahl ging diesmal an die SWE-Libera Mia Stauß. Mit diesem klaren 3:0-Erfolg gegen die Zarczynski-Schützlinge und damit dem 21.Sieg im 22.Thüringenderby der Bundesligageschichte, kletterten die VfB-Damen nach Abschluss der 2. Hauptrundenserie wieder auf Platz 5 der Bundesligatabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger VC Wiesbaden. Die SWE-Damen bleiben nach dieser Niederlage weiter ohne Punkte, haben aber in der kommenden Begegnung beim USC Münster erneut die Chance auf einen Sieg gegen den westfälischen Tabellennachbarn. Danach kommt es bereits am Mittwoch (29.01.) zum dritten Thüringenderby und der zweiten Heimspielchance für die Blumenstädterinnen. Die Suhlerinnen empfangen zuvor und zum Auftakt der dritten Hauptrundenserie den aktuellen Meister und Tabellenführer Stuttgart zum wiederholten "Stelldichein" in der "Wolfsgrube" und hoffen diesmal ihrerseits auf einen mannschaftlichen "Big Shot" gegen den großen Favoriten.
