Beim Auswärtsspiel in Haching ließ die SVG am Samstagabend nichts anbrennen, setzte sich bei den Rand-Münchenern vor 735 Zuschauern souverän mit 3:0 (25:22, 25:16, 25:17) durch. Der Tabellenzweite baute mit dem Erfolg seinen Vorsprung auf Verfolger Friedrichshafen sogar aus: Weil die "Häfler" gegen Berlin verloren, haben die LüneHünen derzeit acht Punkte Vorsprung auf den Kontrahenten.
Chefcoach Stefan Hübner nahm nach dem Champions-League-Spiel in Chaumont zwei Änderungen in der Starting Six vor: Lorenz Karlitzek und Blake Leeson starteten für Oskar Espeland und Joscha Kunstmann. In der Startphase des Spiels zeigten die LüneHünen nach den Reisetagen noch Anlaufprobleme. Der TSV Haching machte Druck, zog schnell auf 8:2 davon. "Drückt den Reset-Button!", forderte Hübner in der ersten Auszeit - und das setzte sein Team um. Mit präzisen Angriffen verkürzten die LüneHünen den Rückstand (8:4, 11:8) und blieben den Gastgebern energisch auf den Fersen.
"Die Woche war anspruchsvoll, hat alle geschlaucht. Da passieren auch mal Dinge, die normalerweise nicht passieren und dem Gegner noch einige Punkte gegeben haben", fasste Stefan Hübner den Start zusammen. "Das passiert in der Liga selten, deshalb war das vor allem für die jungen Spieler auch ein Lerneffekt: Wie kriege ich die richtige Spannung für das Standard-Level?"
Aufschlagserie von Karlitzek
führt zum Satzerfolg
Das erreichten die LüneHünen im Verlauf des ersten Satzes immer mehr und waren in der Schlussphase dann voll da. Beim 21:19 startete eine Serie von sechs Karlitzek-Aufschlägen, in der dem Team förmlich alles gelang. Leeson punktete per Block und Angriff, holte damit beim 21:22 die erste Lüneburger Führung des Spiels. Die gab die SVG nicht mehr her, holte nach Rally mit starken Blocks das 21:23. Theo Mohwinkel sicherte mit einem Angriff zum Block-Aus den Satzball (21:24), kurz darauf machte Leeson, der allein im ersten Satz sieben Punkte machte, mit einem Angriff das 1:0 klar.
Der Start in den zweiten Satz gehörte dem Duo Torwie/Karlitzek, die per Block gleich doppelt punkteten. Auch Leeson setzte sich erneut stark in Szene, hatte beim 2:8 schon zwei Angriffe in Punkte verwandelt - und bereits acht im bisherigen Spielverlauf. Beim 6:14 hatte die SVG erstmals einen Acht-Punkte-Vorsprung, spielte dominant weiter und zwang die Gastgeber zu Fehlern. Die hatten dennoch etwas Grund zur Freude, denn Haching-Youngster Matti Burmann feierte im Spiel sein Bundesliga-Debüt - und das machte der 17-jährige Zuspieler durchaus überzeugend.
Die Punkte aber machte weiter die SVG. Inzwischen standen auch die eingewechselten Cole Ketrzynski und Neo Laumann auf dem Feld und passten sich nahtlos ein. Mit einem erfolgreichen Pipe-Angriff eröffnete Karlitzek, der im Spiel auf eine gute Angriffsquote von 58 Prozent kam, die Schlussphase des Satzes (12:20). Ein Aufschlagfehler von Austin Matautia sorgte schließlich für den zweiten Satzpunkt der Gäste.
Schnell abgesetzt und
souverän den Sieg gesichert
Die Startphase des dritten Abschnitts gehörte Kapitän Theo Mohwinkel. Er ebnete mit Punkten zum 4:4 und 5:5 den Weg zur SVG-Führung, legte mit einem Angriff (6:8) und einem Ass nach (7:11). Auch die Blocks von Torwie trieben das Punktekonto der SVG weiter an. Beim 12:18 erhöhte der Mittelblocker den Vorsprung auf sechs Punkte - und den LüneHünen gelang erneut fast alles. Auch Zuspieler Michael Wright sicherte sich einen Blockpunkt (12:20). In der Schlussphase punktete zudem der erneut ins Spiel gekommene Cole Ketrzynski doppelt, war mit Angriffen zum Block-Aus (15:22) und durch die Block-Hände erfolgreich (15:23). Ein Hachinger Aufschlagfehler sorgte für den Matchball (16:24), Leesons Angriff zum Block-Aus machte nach 76 Spielminuten den Lüneburger Erfolg schließlich klar.
Der stets präsente Mittelblocker, der elf Punkte holte und mit einer Angriffsquote von 75 Prozent überzeugte, wurde auch zum MVP gewählt. Bester Scorer war Simon Torwie (14 Punkte), auch Xander Ketrzynski und Lorenz Karlitzek (je 10) punkteten zweistellig.
"Wir haben in der Champions League die Chance auf die nächste Runde, das können wir jetzt nochmal richtig genießen", zog Stefan Hübner vor der 720 Kilometer langen Rückfahrt ein positives Wochenfazit. Der Coach machte aber trotz des 3:0 in Haching auch die nächste Aufgabe aus: "Wir haben heute pro Satz drei bis vier Punkte zu viel abgegeben. Daran werden wir arbeiten, besser mit dem Risiko zu spielen."
SVG: Leeson, Wright, Mohwinkel, Torwie, X.Ketrzynski, Karlitzek - Worsley; eingewechselt: Larsen, C. Ketrzynski, Laumanni (gm)