Mühldorf - Irgendwann war dann auch Mattheo Gladitz der Frust anzusehen.
Erfolgreiches Angriffs-Trio: Hansi Kessler, Fabian Bartsch und Tom Brandstetter (von links). (Foto: Matthias Hergenhahn)
Egal, wo er auch in der Abwehr den Angriff der Mühldorfer Volleyballer erwartet hatte: Mühldorfs Angreifer bugsierten den Ball nach Belieben dorthin, wo eben kein Leipziger stand. Cleverness, Präzision und Schlaghärte waren die bestimmenden Elemente beim 3:1-Erfolg der Mühldorfer Zweitliga-Volleyballer über den L. E. Volleys Leipzig am Samstag. Ein klassisches 6-Punkte-Spiel. Denn mit dem Heimsieg hält die Kolevich-Truppe, bis dato auf Rang sechs in der Tabelle, die achtplatzierten Verfolger aus Leipzig weiter auf Distanz. Wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Mühldorfs Coach Alejandro Kolevich setzte auf seine bewährte Start-Sechs. Fabian Bartsch und Tom Brandstetter über Außen, Felix Schinko im Zuspiel, Johannes Kessler über Diagonal und Moritz Schreiber sowie Connor Finnie über die Mitte. Und da war ordentlich Druck im Kessel. Leipzig hatte mit einem klaren 3:0 über Langen die Durststrecke in der Vorwoche beendet und gezeigt, dass man jederzeit mit dem Team aus Leipzig rechnen muss. Zumal mit Rückkehrer Johannes Deutloff das Zuspiel der Leipziger eine gefährliche Verbesserung erhalten hatte.
Das bekamen die Mühldorfer im ersten Satz auch gleich zu spüren. Der komplette Satz war geprägt von vielen Aufschlagwechseln. Beide Teams nahmen konzentriert an, Felix Schinko auf Mühldorfer Seite wusste aber, seine Angreifer gezielt einzusetzen. Fabian Bartsch und Co. dankten ihm mit Hammerangriffen, konnten sich beim 9:5 einen ersten kleinen Vorsprung herausspielen. Leipzig jedoch konterte, glich sogar zum 19:19 aus, bevor Alejandro Kolevich in der Crunchtime taktisch klug einwechselte. Fabian Wagner und David Fecko kamen im Doppelwechsel für Schinko und Kessler, damit standen mehr Angriffsoptionen am Netz zur Verfügung, dazu ein Tom Brandstetter am Aufschlag. Da konnte nichts mehr schiefgehen (25:22).
Im zweiten Durchgang das gleiche Spiel. Beide Teams begannen mit der gewohnten Aufstellung und Mühldorf erspielte sich gleich zu Beginn einen Drei-Punkte-Vorsprung (10:7 und 15:12), taten sich aber schwer mit den Blocks der beiden Mittelblocker auf Leipziger Seite, Jannik Kossmann und Lennard Roßmy, die ihrerseits die Möglichkeiten nutzten, um den Punkt über die Mitte zu holen. Leipzig näherte sich bis auf 17:18, mit der Einwechslung von Cedrik Moede für Aaron Zumdick kam auch mehr Druck über die Diagonale ins Spiel der Sachsen, die dann sogar mit 19:18 führten. In der Crunchtime ging es nun hin und her. Kolevich taktierte wieder mit seinem Doppelwechsel, um endlich den dritten Satzball zum 26:24 zu verwandeln.
Nach der Zehn-Minuten-Pause ließ Mühldorf die Zügel schweifen, war in der Abwehr bei Weitem nicht mehr so konzentriert wie in den beiden Durchgängen zuvor. Libero Xander Mühlbauer war teilweise mit den scharfen Attacken überfordert, Abstimmungsprobleme trugen ihr Übriges dazu bei, dass Leipzig den Satz dominierte. Den frühen Vier-Punkte-Rückstand (6:10) konnte Mühldorf nicht mehr kompensieren (19:25).
Im vierten Durchgang dann wieder der offene Schlagabtausch zweier Teams. Kilian Nennhuber hatte Xander Mühlbauer als Stammlibero auf Mühldorfer Seite ersetzt, das brachte auch mehr Sicherheit in der Annahme und auch in der Abwehr. Lief die Partie noch bis zum 8:8 ausgeglichen, setzten sich die Mühldorfer bei Aufschlag Kessler auf 16:13 ab. Leipzig konterte noch (15:16). Doch dann kam Fabian Bartsch zum Aufschlag, servierte fünf raffinierte Dinger ins Feld der Leipziger bis zur 22:16-Führung und sicherte sich damit unbestritten auch den MVP-Titel auf Mühldorfer Seite, das 25:20 war am Ende mehr als verdient für Mühldorf.
Mühldorf hat damit 23 Punkte auf dem Konto, klopft mit nur einem Punkt Rückstand beim Tabellenfünften aus Dresden an, mit vier Punkten Vorsprung auf Verfolger Grafing. Leipzig rutscht hingegen auf Rang zehn ab mit 18 Punkten. Genauso viele Punkte hat der nächste Gegner der Mühldorfer auf dem Konto. Ein weiteres 6-Punkte-Spiel, das die Mühldorfer am nächsten Samstag im Auswärtsspiel im Terminkalender stehen haben.