Eine Mannschaft gibt es, die Allianz MTV Stuttgart in dieser Spielzeit wettbewerbsübergreifend auf nationaler Ebene noch nicht bezwingen konnte.
Mit Zusammenhalt ins neue Jahr: Allianz MTV Stuttgart. (Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner)
Und diese Mannschaft ist am Samstag, den 04.01.2025 um 17:15 in der SCHARRena zu Gast, um gemeinsam mit den Gastgeberinnen aus Stuttgart das neue Jahr zu eröffnen. Gestatten - der SC Potsdam. Zweimal gab es das Duell Baden-Württemberg gegen Brandenburg in dieser Saison schon, zweimal gewannen die am Samstag nominellen Gäste. Die wohl schmerzhaftere Niederlage für Stuttgart war seinerzeit das Pokal-Aus im Viertelfinale gegen das Boieri-Team. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass "Stuttgarts schönster Sport" in den beiden Duellen jeweils in der MBS-Arena zu Potsdam antreten musste. Nun kommt es zum ersten Aufeinandertreffen in der SCHARRena. Ein gutes Omen also? "Jetzt spielen wir zuhause und wollen es besser machen", lautet dazu die Devise von Stuttgarts Cheftrainer Konstantin Bitter.
Auf jeden Fall will Allianz MTV Stuttgart das neue Jahr so beginnen, wie das alte abgeschlossen wurde. Mit einem Sieg, möglichst glatt, möglichst ohne Krimi-Risiko. Gegen Suhl gelang das blendend, das 3:0 geriet im letzten Spiel des Jahres 2024 eigentlich nie in Gefahr. Eine geschlossene Mannschaftsleistung und eine überragende Charlotte Krenicky sorgten für einen sportlich recht entspannten Jahreswechsel. Und nun steht das Spitzenspiel ins Haus, der Tabellenzweite trifft auf den Vierten des Klassements. An der Spitze geht es sehr eng zu, Allianz MTV rangiert nur zwei Zähler hinter Primus Dresden, hat aber direkt den punktgleichen SSC Palmberg Schwerin im Nacken. Potsdam liegt in Lauerstellung, vier Punkte hinter dem Verfolger-Duo.
Die Brisanz ist also ob der Tabellensituation schon gegeben, Allianz MTV könnte sich mit einem Sieg erstens von Potsdam absetzen, sich aber gleichzeitig auch im Kampf um die Tabellenführung in Stellung bringen. Und Potsdam will die persönliche weiße Weste gegen Stuttgart wahren, die Festung SCHARRena im neuen Jahr direkt knacken. Ein Statement-Spiel für beide Seiten also gewissermaßen.
Schauen wir auf den Gegner. Nicht unbedingt alle Experten hätten den SC Potsdam nach dem personellen Umbruch vor der Saison solch eine stabile und gute Saison zugetraut. Und doch - der SCP mischt voll mit, ist nach wie vor als Topmannschaft in der Liga unterwegs. Dementsprechend ordnet auch Konstantin Bitter ein: "Diese Zweifel, die man am Anfang der Saison aufgrund der Situation Potsdams hatte, ob sie noch ganz oben mithalten können, die muss man mittlerweile wirklich ganz weglassen. Potsdam hat über die Saison bewiesen, nicht nur in den Heimspielen gegen uns, auch in anderen Partien, dass sie mit ihrer ersten Sechs ganz oben mitspielen." Einziger Wermutstropfen war für den SCP bislang das bittere Halbfinal-Aus in fünf Sätzen gegen den Dresdner SC im DVV-Pokal, umso mehr kann man sich jetzt auf die Aufgaben in der VBL konzentrieren. Und auf die internationalen Themen, denn auch da sind die Brandenburgerinnen noch vertreten. Im Viertelfinale des Challenge-Cups geht's nur vier Tage nach der Aufgabe in Stuttgart zuhause gegen CSM Targoviste. Erst soll der Fokus aber natürlich auf dem Auswärtsspiel im Süden der Republik liegen. Personell darf sich Coach Ricardo Boieri wohl auch in der SCHARRena auf seine Topscorerinnen Danielle Harbin und Eleanor Holthaus verlassen, dazu kommt Mittelblockerin Sabrina Starks, die Stuttgart schon zweimal das Leben gehörig schwer machte. Den Jahresabschluss konnte Potsdam analog zu Allianz MTV erfolgreich gestalten, gegen Münster gab es einen 3:0-Heimerfolg. "Sie spielen sehr effektiv und machen wenig Fehler", lobt Konstantin Bitter den kommenden Gegner.
Also - alles angerichtet für einen stimmungsvollen wie spannenden Auftakt ins neue Jahr. Spitzenspiel, zwei Top-Teams der Liga, eine offene Rechnung für Allianz MTV - es sind die idealen Zutaten für ein hochklassiges Match im Hexenkessel SCHARRena. "Wir müssen akzeptieren, dass dies ein Top-Spiel gegen einen Top-Gegner ist, gegen den wir bis dato zweimal verloren haben. Jetzt spielen wir aber zuhause und wollen es besser machen", sagt Konstantin Bitter. Und genau wegen dieser genannten Fakten ist das Duell ja auch als Fernsehspiel auf 17:15 datiert worden, wer also noch im Urlaub weilt, kann sich das Spiel gerne auf Sport1 ansehen. "Es wird ein heißes Spiel und darauf freuen wir uns", ist der passende Schlusssatz vor diesem Kracher von Stuttgarts Cheftrainer.