So kann man ein unglaubliches Jahr doch beenden! Noch einmal ausverkaufte Hütte, noch einmal bebte die SCHARRena drei Sätze lang.
Kapitänin Roosa Koskelo bejubelt eine starke Aktion mit MVP Charlotte Krenicky. (Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner)
Nur drei Sätze lang. Weil sich Allianz MTV Stuttgart gegen den VfB Suhl überhaupt keine Blöße gab, höchstens im dritten Satz wackelte man vor 2251 Zuschauern ein wenig. Und auch das konnte Allianz MTV letztlich nicht aus der Bahn werfen an diesem Abend, vor allem eine Spielerin nicht. Charlotte Krenicky lieferte ein überragendes Spiel ab, blockte, servierte Asse und kam zudem natürlich noch ihrer Hauptaufgabe nach. Dem Zuspiel. So gut, dass die Belgierin am Ende zur MVP gewählt wurde. "Es ist super, dass wir das Spiel 3:0 gewinnen konnten, vor allem nach der Weihnachtspause. Es ist ein schöner Abschluss für 2024", zeigte sich die Zuspielerin dann auch nach der Partie natürlich froh über die drei Punkte.
Ihr Pendant, die neue und alte Zuspielerin Pia Kästner wurde in der SCHARRena ebenfalls schon bejubelt, nahm am Samstagabend aber noch hinter der Bande Platz. Dafür war seit längerer Zeit wieder Jolien Knollema von Beginn an auf der Platte, die Niederländerin feierte ihr "Starting-Six-Comeback". Gegenüber der Topspiel-Niederlage in Schwerin war auch Krystal Rivers wieder zurück. Die Gastgeberinnen aus Stuttgart erwischten auch direkt einen guten Start in die Partie. Lucia Varela sorgte per Ass für die 2:1-Führung, diese baute Kelsey Veltman dann clever zum 5:2 aus. Allianz MTV übernahm im ersten Satz direkt die Kontrolle, profitierte allerdings auch von ein paar Fehlern der Gäste. Und setzte natürlich selbst Highlights. Charlotte Krenicky setzte ihren ersten Akzent und blockte sehenswert zum 9:6, Jolien Knollema tat es ihrer Zuspielerin zum 11:7 gleich. Und dann kam Krenicky hinten an den Aufschlag. Zwei Asse später musste Suhl die Auszeit nehmen, Stuttgarts Nummer 15 sorgte im Alleingang für die Vorentscheidung im ersten Durchgang. Lucia Varela blockte dann nochmal krachend zum 16:7, und obwohl der Satz entschieden war, hatte Stuttgart Bock auf Volleyball. Bezeichnend dafür der Punkt zum 20:9. Unzählige Male stand der Block der Gastgeberinnen und wenn er mal nicht da war, dann flog hinten Roosa Koskelo zur Rettung heran. Und zwang den Gegner letztlich zum Fehler, die SCHARRena stand Kopf. Schlussendlich setzte dann ein Suhler Fehler den Schlussstrich unter den ersten Durchgang.
Der Beginn des zweiten Satzes war quasi eine Blaupause zum ersten Abschnitt. Wieder ging Allianz MTV schnell deutlicher in Führung, ein Krenicky-Block führte zum 5:2. Roosa Koskelo setzte per Feldzuspiel überragend Krystal Rivers ein, die US-Amerikanerin vollendete und zwang Suhl beim 11:5 zur nächsten Auszeit. In der Folge hielt der Vorsprung, trotzdem sah sich Konstantin Bitter zu einer Auszeit gezwungen, wollte wieder ein wenig mehr Disziplin von seiner Mannschaft sehen. Diese tat ihrem Headcoach den Gefallen. Kelsey Veltman griff krachend zum 19:13 an, legte dann das Ass nach. Krystal Rivers blockte nochmal zum 22:16, dann servierte Charlotte Krenicky ihr drittes und viertes Ass, auch der zweite Satz ging deutlich an Allianz MTV Stuttgart.
So deutlich die Sätze davor waren, so umkämpft sollte der letzte Abschnitt werden. Stuttgart ließ ob der deutlichen Führung etwas die Spannung vermissen, Suhl fightete nochmal um jeden Punkt. Die überragende Charlotte Krenicky blockte einmal mehr zum 4:3, dann war Krystal Rivers per Ass zum 5:3 erfolgreich. Jolien Knollema glänzte mit einem schönen Tip zum 11:7, Antonia Stautz blockte eine Zeigerumdrehung später auf die Linie. Und doch - Suhl robbte sich nochmal heran. Und glich beim 15:15 tatsächlich aus. War Charlotte Krenicky aber egal, die Belgierin glänzte einmal mehr am Service und begünstigte zwei einfach Punkte durch Lucia Varela - 18:15 und Auszeit Suhl. Die Spanische Mittelblockerin nahm das Heft jetzt in die Hand, wurde glänzend von Krenicky eingesetzt. Allerdings, ein etwaiger Abgesang auf den VfB von 1991 kam einmal mehr zu früh. Wieder glichen die Gäste aus Thüringen aus, gingen auch in Führung. Und einmal mehr hatte Charlotte Krenicky das letzte Wort. Wieder blockte die Belgierin klasse, glich eigenhändig aus. Suhl hatte dann aber Satzball, es bahnte sich ein Krimi an. Kelsey Veltman glich eiskalt aus, dann zündete Jolien Knollema per Monsterblock die SCHARRena nochmal an. Und schließlich war es Maria Segura Palleres per Ass, die Stuttgart die letzten drei Punkte im Jahr 2024 organisierte.
Stuttgart verbringt den Jahreswechsel also auf dem zweiten Tabellenplatz und hat dann direkt zum Auftakt den SC Potsdam vor der Brust. "Heute können wir uns freuen und dann liegt der Fokus auf Potsdam", resümierte Jolien Knollema.