Die Mitte Dezember gegen Friedrichshafen neu gestartete Siegesserie nimmt die SVG Lüneburg wie einkalkuliert problemlos mit ins neue Jahr. Mit einem 3:0 (25:18, 25:23, 25:19) beim VC Bitterfeld-Wolfen, dem wettbewerbsübergreifend vierten Dreier in Serie und letzten Auftritt 2024, verteidigten die LüneHünen Platz zwei in der Bundesliga, die nun zum Großteil bis 10. Januar pausiert. Schon am 5. Januar (16 Uhr) aber kann die SVG ihre Position weiter festigen, wenn es in der LKH Arena gegen den VCO Berlin geht.
Karlitzek und
Laumann stark
Chefcoach Stefan Hübner krempelte seine übliche Starting Six wie erwartet um, gab Lorenz Karlitzek im Außenangriff, Neo Laumann als Zuspieler und Blake Leeson im Mittelblock Bewährungschancen und ließ Theo Mohwinkel, Michael Wright und Joscha Kunstmann dafür auf der Bank. Und das genannte, neue Trio lieferte von Beginn an. Der 19-jährige Laumann verteilte die Bälle wie ein Routinier, variabel und präzise. der spätere Topscorer und MVP Karlitzek war sofort "on fire", kam schon im Eingangssatz auf 7 seiner insgesamt 18 Punkte, und auch Leeson ließ sich nicht lumpen (5 Zähler, darunter 3 Asse). Zudem war Xander Ketrzynski gewohnt hungrig (6).
Vor 1500 Zuschauern in der Anhalt-Arena des nahen Dessau-Roßlau, wohin die BiWo's ausgewichen waren, ließen die LüneHünen so keinen Zweifel aufkommen, dass sie einen Dreier zum 11. Saisonsieg im 14. Spiel mitnehmen wollten. Bis zum 6:6 hielten die Gastgeber noch mit, dann setzte sich die SVG mehr und mehr ab: 8:12 mit zwei Assen von Simon Torwie, 12:17, 14:20. Ein Highlight war der Punkt zum 17:24, als Libero Gage Worsley den Ball per Fußabwehr auf die andere Seite des Netzes kickte und Leeson den folgenden Angriff blockte.
Die Hausherren wehrten sich im 2. Satz nach einigen Umstellungen besser, legten eine 7:3-Führung vor. Besonders Außenangreifer Aaron Neumann hatte nun einen Lauf (6 Punkte). Doch beim 11:11 hatte die SVG wieder ausgeglichen und schien nach Punktren von Torwie und Laumann wegziehen zu wollen Aber die BiWo's wehrten sich und hielten das Geschehen bis tief in die Crunchtime offen. In der packte Oskar Espeland dreimal beherzt zu, darunter auch beim 23:25. Durchgang 3 war dann wieder einseitiger. Weil Karlitzek erneut nicht zu stoppen war (7 Punkte), auch kluge Lösungen fand, war schnell eine Vorentscheidung gefallen (3:7, 9:14, 16:20). Und zum Schluss konnte sich auch Cole Ketrzynski durch einen Block und einen Angriff im Score-Board eintragen. Den Matchball verwandelte Espeland.
So blieb dem Tabellenvorletzten nach 78 Minuten schließlich nur, sich über den guten Zuschauerzuspruch zu freuen. In ihre Bernsteinhalle passen ja nur 380 Fans. Ein öfterer Umzug ins nur 30 km entfernte Dessau - wo ja in den 1990er-Jahren und bis 2013 sogar Länderspiele stattfanden - scheint eine Option zu sein, was ja nur gut für den Standort Bitterfeld-Wolfen sein kann. Zu seiner Aktivenzeit spielte auch Stefan Hübner dort im Nationaltrikot. Als Coach hatte er nun wieder Grund, die Atmosphäre zu genießen. "So hatten wir uns das vorgestellt: Neo Laumann kann mal durchspielen - da hatte er ja auch schon andere Erlebnisse in dieser Saison. Und Lorenz Karlitzek hat sich freigeschwommen. Gut war auch, dass wir im engen zweiten Satz ruhig geblieben sind und ihn gewonnen haben", zog er zufrieden Bilanz.
SVG: Espeland, Torwie, X.Ketrzynski, Karlitzek, Leeson, Laumann - Worsley; eingewechselt: Wright, C.Ketrzynski. (hre)