Auch im zweiten Duell innerhalb von zwei Wochen musste sich die SVG Lüneburg den Berlin Recycling Volleys geschlagen geben: 0:3 (18:25, 18:25, 20:25) hieß es nach dem ersten Bundesliga-Duell in dieser Saison.
Für die LüneHünen war es wettbewerbs-übergreifend die vierte Niederlage in Folge. "Wir sind schon ziemlich unzufrieden, haben uns zu viele Eigenfehler, zu viele Aufschlagfehler geleistet. Da hat man gegen so ein Team keine Chance", zog SVG-Chefocach Stefan Hübner ein Fazit. "Das ist schade, wir wollten die Sätze eng gestalten, um am Ende eine Chance zu haben."
SVG macht zu
viele Fehler
Vor 4.936 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle starteten die LüneHünen mit der Aufstellung des Pokalspiels vor zwei Wochen. Die Hausherren mussten schon früh wechseln: Ex-LüneHüne Matt Knigge knickte nach einer Abwehraktion um - für ihn kam mit Florian Krage ein weiterer Ex-Lüneburger. Berlin hatte sich früh die Führung geholt, lag kurzzeitig sogar vier Punkte vorn (7:3). Doch die SVG holte mit starken Angriffen auf (9:8) und blieb den BR Volleys eng auf den Fersen (11:10). Zur Satzmitte wuchs der Rückstand jedoch. Vor allem fünf Aufschlagfehler ließen Berlin davonziehen (22:16). Den Satzball verwandelte Jake Hanes per Ass.
Im zweiten Durchgang sorgte die SVG zunächst für ein ausgeglicheneres Spiel (4:4, 8:8) und ging nach einer Ball-Aus-Challenge erstmals in Führung (8:9). Doch erneut sorgten Aufschlagfehler dafür, dass die LüneHünen das Spiel nicht in ihre Hand bekamen. Berlin punktete weiter konstant, lag nach vier Punkten in Serie 13:10 vorn. Insgesamt acht Fehler im Service kosteten die SVG die Chance, wieder heranzurücken. Auf sieben Punkte wuchs der Abstand (24:17), bevor Tobias Krick den Gastgebern den zweiten Satz sicherte.
Mehr Spannung
im dritten Satz
Anfang des dritten Satzes kam der schon vorher eingewechselte Lorenz Karlitzek für Oskar Espeland auf die Außenposition. Die SVG setzte sich zunächst ab (0:3), war aber schnell wieder eingeholt (3:3). Es folgte ein enger Schlagabtausch mit einem kurzen Hoch für die Gäste: Eine lange Rally schloss Karlitzek mit einem Angriff ins Zentrum zur SVG-Führung ab (5:6). Doch Berlin drehte wieder auf (9:6). Die LüneHünen hielten jetzt dagegen, erzwangen immer wieder den Ausgleich (12:12, 16:16, 19:19). Ein Break wollte jedoch nicht gelingen, weil viel Risiko im Aufschlag erneut zu Fehlern führte - sechs waren es im dritten Satz, insgesamt 19 im gesamten Spiel. Xander Ketrzynskis verkürzte noch einmal auf 20:22 , daoch Roben Schott verwandelte dann den ersten Matchball.
Zum MVP wurde der eingewechselte Krage gekürt, der mit zehn Punkten zudem zweitbester Scorer der Gastgeber war. Hanes (13 Pkt.) lag in der Wertung ganz vorn, auch Lüneburgs Ketrzynski kam auf 13 Zähler. Bei den Gastgebern sorgte gleich ein Trio mit starker Quote im Angriff für Punkte: Krage (64 %), Schott (53 %) und Hanes (50 %) holten allein 27 Zähler für den Meister.
"Wir sind eigentlich eine gute Aufschlagmannschaft, hatten da in den vergangenen Spielen gute Wirkung. Aber wir können reifer spielen", fasste Hübner seine Eindrücke zusammen. "Wir brauchen etwas mehr Gespür dafür, wann es statt der Brechstange besser mal spielerisch laufen muss." Der Coach blickte jedoch auch schon nach vorn: "Das Spiel gegen Herrsching war gar nicht gut - aber nun fühlt sich das anders an. Heute war die Mitte gut, wir waren aus der Abwehr gut, auch gegen Wegiel - das ist wichtig, das müssen wir uns erhalten! Wir können das, was wir uns erarbeitet haben, jetzt bestätigen. Deshalb kommen gegen Friedrichshafen und Sofia ganz spannende Spiele!"
SVG: Espeland, Torwie, Wright, Mohwinkel, Kunstmann, X. Ketrzynski - Worsley; eingewechselt: Karlitzek. (gm)