Die WWK Volleys Herrsching entführen in einer souveränen Vorstellung drei Punkte aus Lüneburg.
Nicht nur im Block zu stark: Herrsching war unüberwindbar für die SVG. (Foto: SVG/A. Höfel)
Das Team von SVG-Coach Stefan Hübner fand in keiner Phase des Spiels zu gewohnter Form und der Trainer stellte im Anschluss an das 0:3 ernüchtert fest: "Das war heute nicht genug!"
Fokussiert und engagiert starteten beide Teams ins Match. Die LüneHünen hatten zunächst in Simon Torwie mit zwei erfolgreichen Blocks und Theo Mohwinkel diagonal sichere Punktelieferanten (2:2; 6:6; 11:8). Bei den Gästen fanden Djordje Ilic und Daniel Gruvaeus am besten ins Spiel. Letzterer war es auch, der mit einer Aufschlagserie Herrsching wieder heranführte (12:12). Überzeugte die SVG bis dahin mit einem fehlerarmen Spiel, begann sich das Blatt nun zu wenden (15:15). Herrsching kam immer besser in den Rhythmus, während sich die SVG ein ums andere Mal einen Aufschlagfehler mehr leistete. Sah es beim 19:19 noch nach einer spannenden Crunchtime aus, war Momente später davon nichts mehr zu spüren. Der Herrschinger Block schien unüberwindbar für die SVG und die Gäste nutzten den ersten Satzball zum 20:25.
Das nach dem Wechsel von den 3002 Zuschauern in der LKH Arena erwartete Aufbäumen der LüneHünen blieb zunächst komplett aus. Mit 0:4 und 2:8 ging es in den zweiten Satz. SVG-Trainer Stefan Hübner resümierte nach dem Spiel: "Wir hätten einfach wacher sein müssen. Das war heute einfach nicht genug gegen einen sehr guten Gegner, der sehr gut aufgeschlagen und druckvoll gespielt hat." Zunächst keimte Hoffnung in der Halle auf, denn die SVG kämpfte sich Punkt um Punkt heran. Und als Theo Mohwinkel eine lange Rallye zum 8:10 abschloss und anschließend Simon Torwie per Ass weiter verkürzte, war die Halle bereit, das bei vielen Gastmannschaften gefürchtete Lüneburger "Zuschauer-Inferno" zu entfachen. Was aber folgte, war erneut ein kompletter Einbruch im Spiel der SVG. In der Annahme gelang nichts mehr, während Herrsching gefühlt alles zurück über das Netz brachte. Ratlosen Lüneburgern entglitt der Satz von 10:12 auf 11:20. Die Gäste ließen sich das mit viel Selbstvertrauen nicht mehr nehmen und gingen ungefährdet 0:2 (19:25) in Führung.
Der dritte Satz begann mit zahlreichen Fehlern, aber Herrsching wollte seine Chance natürlich nutzen, mit drei Punkten nach Hause zu fahren. Und die SVG machte es ihnen leicht. Nur noch selten blitzte das tatsächliche Potential der LüneHünen auf (1:3; 4:8; 9:12). Top-Scorer des Spiels Filip John (18) auf Seiten der Gäste überzeugte ein ums andere Mal mit einer starken Aufschlagserie (11:16), während Eric Burggräf sich über die MVP-Medaille freuen durfte. Auf Lüneburger Seite holte Xander Ketrzynski die meisten Punkte (12). Mit einem 18:25 nahmen die WWK Volleys Herrsching ungefährdet und verdient die drei Punkte mit an den Ammersee.
Das Trainerteam der SVG Lüneburg fasste das entsprechend zusammen. Stefan Hübner: "Wir haben uns schwer getan, waren statisch und wirkten nicht frisch. Das kann passieren, macht aber auch ein wenig Sorgen bei den bevorstehenden schweren Aufgaben." Co-Trainer Bernd Schlesinger stellte direkt nach dem Spiel das Positive in den Vordergrund: "Die Mannschaft wird viel Energie aus diesem Spiel ziehen, Niederlagen gehören dazu!"