Das Happyend fehlte, ansonsten aber konnten die LüneHünen mit dem Start in die Bundesligasaison zufrieden sein. Denn beim 2:3 (20:25, 21:25, 25:20, 25:18, 13:15) im Auswärtsspiel bei den SWD powervolleys Düren nahmen sie nach langer Anlaufzeit und 0:2-Satzrückstand noch einen Punkt mit, und die Leistung war für die erste Pflichtaufgabe durchaus ansprechend - vor allem auch, weil Personalprobleme die Aufgabe erschwerten.
Foto: Drexler
Ersatzgeschwächt fast
noch gewonnen
Nach Trainingsverletzungen fehlten der SVG Theo Mohwinkel und Blake Leeson, während des Matches musste dann auch Lorenz Karlitzek, den in den zwei Tagen vorher Magen-/Darmprobleme mit Fieber plagten, mit Kreislaufproblemen passen. Kein Wunder, dass die ersten beiden Sätze dann gegen gut beginnende Gastgeber einen kompletten Fehlstart befürchten ließen. Bei den Westdeutschen war besonders der neue Diagonalangreifer Matthew Neaves sofort on fire (je 6 Punkte) und das Blockspiel eine Waffe (7 Kill-Blocks).
Bei der SVG dagegen wackelte die Annahme bedenklich, die Angriffsquote war schlecht, das Service nicht druckvoll genug. So ging es im Eingangssatz über 7:10, 12:16 und 17:20 aus SVG-Sicht dem Ende entgegen, in Durchgang zwei über 5:8, 12:15 und 18:21 - wobei zwischendurch immerhin erstmals der Ausgleich gelang (18:18). Und dann musste auch noch der bis dahin beste Scorer Karlitzek (7 Punkte) raus. "Da hätte es auch ein 0:3 geben können. Und das wäre schon ernüchternd gewesen", räumte Chefcoach Stefan Hübner ein.
Doch in der folgenden 10-Minuten-Pause fand die SVG den Schalter zum Umlegen. Der eingewechselte Cole Ketrzynski führte sich gut ein (4 Punkte, darunter ein Ass), sein Bruder Xander drehte nun auf (7, davor zusammen 6), die Aufschläge wurden gefährlich. Und auch die Körpersprache war plötzlich ganz anders. Kurz: Die typische DNA der LüneHünen hatte auch im neuen Team Einzug gehalten. So ging Abschnitt 3 trotz 0:3-Start an die Gäste, wozu wesentlich auch Simon Torwie mit einer Aufschlagserie inklusive 3 Assen beitrug, die aus einem 14:15 eine 19:15-Führung machte. Da ließen sich auch Oskar Espeland und Axel Larsen nicht lumpen, und steuerten je ein Ass bei.
Derart beflügelt, dominierten die Lüneburger Satz 4 von Beginn an klar, und bei Düren häuften sich die Fehler - auch bei Neaves. Daran änderten auch vermehrte Wechsel nichts, über 11:7 und 20:16 ging es in die Crunchtime und dem Tiebreak entgegen. Dort ging die Führung bis zum letzten Seitenwechsel hin und her, dann stellten die Hausherren auf 10:7 und der Drops schien gelutscht. Doch die SVG bäumte sich nochmal auf, auch weil Torwie seine Kill-Blocks 2 und 3 (insgesamt 5) in diesem Durchgang setzte - schon stand es 12:12. Eine umstrittene, kaum aufzulösende Challenge zu Dürens Gunsten brachte dann mit dem 14:12 die Vorentscheidung.
"Anfangs hat uns die Lockerheit gefehlt, auch Aggressivität. In Satz drei hat sich das Spiel dann komplett gedreht, wir haben unseren Rhythmus gefunden und mehr Wirkung im Aufschlag erzielt. Das war super positiv - und wichtig für den Entwicklungsprozess. Die Mannschaft hat gesehen und erlebt, wie es gehen kann und soll", lautete Hübners Fazit. Wie eng es letztlich war zeigt auch, dass unter dem Strich 104:103 Punkte für die LüneHünen stehen.
Die SVG spielte mit: Espeland, Kunstmann, X.Ketrzynski, Karlitzek, Torwie, Wright - Worsley; eingewechselt: Larsen, C.Ketrzynski, Laumann.