Die deutschen Männer haben einen gewaltigen Schritt Richtung Halbfinale bei der Olympia-Qualifikation in Berlin gemacht. Am Montagabend fuhren Kapitän Lukas Kampa und sein Team den zweiten immens wichtigen Sieg gegen Belgien ein. Nach dem 3:0-Erfolg (25-18, 25-23, 26-24) setzen sich die Männer von Bundestrainer Andrea Giani mit nun sechs Punkten an Position eins in der Gruppe A fest. Morgen genügt gegen Slowenien (Di., 07. Jan, 20:10 Uhr) bereits ein Punkt zum sicheren Einzug in die Runde der letzten Vier.
Deutschland jubelt über den zweiten Sieg in Berlin (Foto: Conny Kurth / DVV)
Marcus Böhme rückt ins Team
Nach dem Auftakterfolg am Sonntag gegen Tschechien (3:0) nahm Andrea Giani eine Änderung in seiner Formation vor. Marcus Böhme ersetzte Anton Brehme im Mittelblock. Des Weiteren führten Kapitän Lukas Kampa und der gegen die Tschechen am Aufschlag überragende Georg Grozer ihre Nebenmänner Christian Fromm , Denis Kaliberda , Tobias Krick sowie Libero Markus Steuerwald auf den Court.
Grozer fliegt, punktet und küsst
Der neu in die Mannschaft gerückte Böhme war es auch, der für die erste Initialzündung im deutschen Spiel sorgte. Eine starke Kaliberda-Abwehr verwandelte der Mittelblocker mit viel Mut zur deutschen Zwei-Punkt-Führung im ersten Durchgang (10-8). Georg Grozer s Schulter war vom Vortag offenbar noch warm und der ?Hammerschorsch? stellte mit seinem Service in der Folge auf 17-12. Neun Punkte und einen fulminanten ?Einer-Block? zum Abschluss steuerte der Diagonalangreifer zum Gewinn des Auftaktsatzes bei (25-18).
Bundestrainer Andrea Giani zeigte sich glücklich nach dem Erfolg: ?Ich freue mich sehr. Belgien hat uns wirklich herausgefordert, aber wir haben uns mit viel Energie dagegen gestemmt und mit starker Abwehrarbeit gewonnen. Im dritten Satz haben wir etwas nachgelassen, aber dieses Comeback nach einem 22:24-Rückstand fühlt sich sehr gut an.?
Kapitän Lukas Kampa ergänzte: ?Wir sind natürlich zufrieden, weil wir fast das Halbfinale erreicht haben. Das Spiel gegen Slowenien wird die schwierigste Challenge des bisherigen Turniers, aber wir wollen alle Fans belohnen, die an einem Dienstagabend in die Halle kommen. Natürlich wäre es perfekt, wenn wir die Vorrunde mit dem Gruppensieg abschließen.?
Wie schon gegen Tschechien fehlte dem deutschen Spiel jedoch die letzte Sicherheit im eigenen Side-out und dies wussten die Belgier um ihren Ausnahmespieler Sam Deroo in der Anfangsphase von Satz zwei zu nutzen (2-5, 8-13). Doch auf Grozer und seine Qualitäten war abermals Verlass. Der 35-Jährige sorgte für die Comeback-Chance (14-15), die Böhme mit einem Block wenig später zu nutzen wusste (20-19). Als dann Grozers letzter Angriff auch noch saß ? es war bis dato sein 19. Punkt -, gab es zum nächsten Satzgewinn ein Küsschen für Nebenmann Kaliberda (25-23).
Satz gedreht trotz Schrecksekunde
Auch ein knapper Rückstand in Durchgang drei warf die DVV-Männer nicht aus der Bahn (4-5, 10-11). So saß das Zuspiel von Tobias Krick für Grozer, der die nächste deutsche Führung erschmetterte (14-13). Beim Stand von 22:24 musste der Starangreifer mit Wadenproblemen das Spielfeld verlassen, doch Fromm und Kaliberda sprangen in die Bresche und wendeten das Blatt zur Freude der Kulisse. Kaliberda blockte zum umjubelten Matchgewinn (26-24). Vor 2.519 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle waren Grozer (22 Punkte) und Böhme (13), der auf starke 92% im Angriff kam, Deutschlands beste Waffen.
Gegen Slowenien um den Gruppensieg
Mit nun sechs Punkten führt das deutsche Team die Gruppe A an und spielt gegen Vize-Europameister Slowenien morgen um den Gruppensieg. Mit einem Erfolg bleibt Deutschland auch nach dem Abschluss der Vorrunde am Mittwoch Erster, auch bei einem Punktgewinn steht man definitiv im Halbfinale und sollte Tschechien das Vorspiel (17:00 Uhr) gegen Belgien nicht gewinnen, ist man ebenfalls für die K.o.-Runde qualifiziert. Auch das dritte Match der Gruppenphase ist wie ein mögliches Halbfinale (Do., 09. Jan, 20:10 Uhr) live auf SPORT1 zu sehen.