Die DVV-Frauen haben ihr Soll erfüllt und bleiben im Rennen um das Halbfinale beim europäischen Olympiaqualifikationsturnier in Ankara. In ihrem letzten Spiel in der schweren Vorrundengruppe bewiesen sie unter größtem Druck Nervenstärke und besiegten den Tabellenletzten aus Kroatien mit 3:0 (25:16, 25:14, 25:17). Allerdings sind sie auf die Schützenhilfe des bislang ungeschlagenen Spitzenreiters Türkei angewiesen, um sich die Chance auf ein Ticket für Rio zu erhalten.
Der trifft am Abend auf die Niederlande, die jetzt vier Punkte hinter den Schmetterlingen liegen, aber auch noch das Duell mit den bereits ausgeschiedenen Kroatinnen am Donnerstag vor sich haben.
Startformation: Heike Beier , Anja Brandt , Margareta Kozuch , Maren Brinker , Christiane Fürst , Mareen Apitz
Die Schmetterlinge setzten sich schnell mit 8:3 ab und zeigten sich dabei aufmerksam, aber auch ein gesundes Stück weit risikobereit. So zwangen sie die Kroatinnen zu Fehlern, zeigen selbst aber immer wieder starke Aufschläge und Angriffe, wobei Diagonalspielerin Margareta Kozuch sich gut in Szene setzte. Ihren Vorsprung bauten sie dadurch auf 10:4 und vor der zweiten technischen Auszeit auf 16:7 aus. Mit variablem Spiel behielt die DVV-Auswahl auch danach die Oberhand. Über 18:9 führte der Weg zum ersten Satzball. Den konnten die Kroatinnen zwar noch abwehren, doch dann schlug Diagonalspielerin Katarina Barun den Ball ins Netz.
Genauso ging es im zweiten Satz weiter. Die Kroatinnen fanden kein Mittel gegen die selbstbewusst auftretenden Deutschen, die erneut kontinuierlich ihre Führung ausbauten und in allen Belangen besser waren. Alles schien auf eine klare Sache hinauszulaufen. Der Wille, das Duell schnell zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, war sichtlich ungebrochen, doch im dritten Abschnitt machten die Gegnerinnen es den Deutschen schwerer.
Überraschend ging die Mannschaft von Trainer Miroslav Aksentijevic mit 5:1 in Führung, und Koslowski nahm schnell eine Auszeit. Danach lief es wieder besser, und die Schmetterlinge glichen erst zum 11:11 aus, bevor sie die Führung übernahmen. Damit war das Kräfteverhältnis wiederhergestellt, und der erfolgreiche Abschluss nur noch Formsache. Beim 24:14 waren die ersten Matchbälle herausgespielt. Drei wehrten die Kroatinnen zwar noch ab, aber dann war alles entschieden.
Stimmen zum Spiel
Felix Koslowski: "Wir haben heute sehr konzentriert gespielt und waren taktisch gut eingestellt. Wir haben das auf dem Feld dann auch zu fast 100 Prozent umgesetzt gegen eine Mannschaft, die sehr große Namen dabei hat. Wir können in den Spiegel gucken. Was jetzt passiert, liegt nicht mehr in unserer Hand."
Lisa Thomsen : "Wir sind superglücklich mit dem deutlichen 3:0. Wir haben die ersten beiden Sätze unfassbar gut gespielt, haben wahrscheinlich
jeden Ball abgewehrt. Im dritten Satz hat Kroatien sich an der Ehre gepackt gefühlt und angefangen, besser zu spielen. Da waren sie etwas aggressiver und es hat ein bisschen gedauert, bis wir wieder in den Rhythmus hineingekommen sind. Wir haben jetzt deutlich Druck auf Holland gemacht."
Kathleen Weiß : "Das war das, was wir uns vorgenommen hatten. Natürlich ist das in so einem wichtigen Spiel nicht so einfach, das zu zeigen. Die ersten zwei Sätze liefen wirklich reibungslos, da kam auch nicht so viel Gegenwehr von Kroatien. Im dritten Satz wurde es ein bisschen brenzlig, aber da haben wir über unseren Siegeswillen wieder zurück in unser Spiel gefunden. Wir sind glücklich, dass wir das geschafft haben. Wir haben unsere Sache erfüllt, so wie wir das wollten. Wir werden uns jetzt auf das Training morgen vorbereiten und wahrscheinlich am Liveticker verfolgen, wie das heute Abend ausgeht."