In einem packenden Derby haben die CERATONIA Volleys Eltmann das bessere Ende für sich und besiegen den SV Schwaig unterm Strich knapp, aber verdient mit 3:2.
Johannes Engel und Tobias Werner im Einsatz. (Foto: Pressefoto Evans)
Durch den Sieg festigt Eltmann den dritten Tabellenplatz und hat es vor Weihnachten nun selbst in der Hand, diesen zu festigen oder sogar an Konkurrent Kriftel vorbeizuziehen. An der Tabellenspitze gibt sich Gotha währenddessen keine Blöße, besiegt auch Langen klar mit 3:0 und baut seinen Vorsprung somit weiter aus. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der aktuellen Tabellensituation. Wenn alles gut läuft, können wir uns jetzt oben in der Spitzengruppe festsetzen und uns dann zufrieden in die Weihnachtspause verabschieden.", so Trainer Marco Donat, der darauf hofft, den Platz im Krankenbett schon beim nächsten Heimspiel gegen den Platz auf dem Trainerstuhl eintauschen zu können.
In der ausverkauften Hans-Simon-Halle erwischte das Team um Interimscoach Felix Reschke vor knapp 300 Zuschauern den besseren Start in das heißersehnte Frankenderby und konnte sich schon früh in der Partie einen kleinen Vorsprung erspielen. Besonders der enorme Druck im Aufschlag stellte das Team von Trainerlegende Milan Maric immer wieder vor größere Probleme, sodass seine Mannschaft es schwer hatte, so richtig ins Spiel zu finden. Resultierend aus einer nicht perfekten Annahme, konnten die starken Mittelblocker der Gastgeber nur selten eingesetzt werden und die Außenangreifer um Perica Stanic bissen sich am Eltmanner Block sprichwörtlich die Zähne aus. Auch wenn sich Schwaig gegen Ende des Satzes nochmal auf 17:19 herankämpfen konnte, änderte das nichts am Ergebnis und die Gäste aus Unterfranken gewannen den ersten Satz deutlich mit 25:19.
Anschließend zeigte sich den Fans dann ein anderes Bild und Schwaig kam immer besser in die Partie, stabilisierte sich in der Annahme und kam nun immer häufiger zu einfachen Punktgewinnen. Mit den Fans im Rücken spielte sich der SV Schwaig nun in einen wahren Rausch und war in dieser Phase des Spiels weder vom Eltmanner Block noch von den Einwechselspielern Richter, Simunic oder Krzikalla zu bremsen. Folgerichtig stand es wenig später auch schon 25:22 und Schwaig glich zum 1:1 nach Sätzen aus. Diesen Schwung nahmen die Hausherren nach der zehnminütigen Verschnaufpause mit in den dritten Abschnitt, in dem besonders Außenangreifer Max Bibrack mit starken Angriffsaktionen glänzen konnte. Erneut versuchte Coach Reschke alles, sich gegen den drohenden Satzverlust zu stemmen, nahm seine zwei Auszeiten und brachte mit einem Doppelwechsel neuen Schwung auf die Platte. Doch auch wenn Simunic und Krzikalla ihren Job mehr als nur gut machten, musste man am Ende zusehen, wie sich Schwaig über den 25:23 Satzerfolg freute und mit 2:1 in Führung ging. Angeheizt durch die zahlreich mitgereisten Fans wollten sich die CERATONIA Volleys jedoch noch nicht geschlagen geben und starteten voller Motivation in den vierten Satz. Diese verflog jedoch nach nur wenigen Minuten und als es bereits 5:0 für die Mittelfranken stand, glaubten wohl nur noch wenige Zuschauer an ein Comeback der Eltmanner. Wie man es vom "Mentalitätsmonster Eltmann" jedoch noch aus dem Vorjahr kennt, ließen die Spieler den Kopf nicht hängen, fighteten um jeden Ball und kämpften sich Punkt für Punkt wieder heran. Bereits beim Stande von 7:7 konnte man ausgleichen und nur wenig später war Maric gezwungen, seine zweite Auszeit zu nehmen. Während auf Eltmanner Seite nun alles funktionierte und man sich in einen wahren Rausch spielte, funktionierte bei den Schwaigern nun gar nichts mehr. Viele einfache Fehler, Unkonzentriertheiten und eben auch ein in diesem Satz übermächtiger Gegner sorgten dafür, dass es nach 24 Minuten 25:17 stand und somit klar war, dass die Entscheidung im Derby heute im Tie-Break fallen wird.
Der letzte Spielabschnitt startete dann so, wie der letzte aufhörte. Eltmann zeigte keinerlei Schwächen, machte kaum noch Fehler und hatte nun auch richtig Spaß am Spiel. Nicht nur die Spieler auf dem Feld kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus, auch Publikumsliebling Marko Julian Knauer hatte sichtlich Spaß und konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Maric versuchte dann noch einmal alles, brachte mit Hemmer und Daschke nochmal frischen Wind von der Bank und zwang Coach Reschke beim Stande von 10:13 zumindest nochmal zu einer Auszeit. Nach den richtigen Worten von Kapitän Engel, dem es wie immer gelang, die Emotionen herunterzufahren und in seiner gewohnt ruhigen und seriösen Art und Weise, seine Mitspieler zu beruhigen, machte Eltmann dann aber nur wenig später den Sack zu und jubelte gemeinsam mit den eigenen Fans. "Wir haben heute einen wichtigen Sieg eingefahren und es in den entscheidenden Situationen dann halt auch einfachmal erzwungen.", so "Mr. Teflon" Jannis Hopt, der außer den Topf auf dem Herd auch an diesem tag mal wieder nichts anbrennen lassen wollte.
Bereits am kommenden Samstag wartet dann das Spitzenteam aus Rottenburg auf die CERATONIA Volleys. Der Tabellenfünfte der aktuellen Saison konnte besonders beim klaren Sieg gegen Aufsteiger Langen überzeugen, der seinerseits den Aufstiegsaspiranten Ludwigsburg mit 3:0 besiegen konnte. "Das wird nicht einfach und wir müssen im Training und beim Spiel unser Bestes geben, wenn wir es schaffen wollen, auch im letzten Heimspiel des Jahres ungeschlagen zu bleiben.", so Mittelblocker Gavra Meduric auf der Heimfahrt im voll besetzten Bus der Eltmanner. Anpfiff zum letzten Heimspiel des Jahres ist dieses Mal wieder wie gewohnt um 19:30 Uhr in der Georg-Schäfer-Halle Eltmann.