Betroffenes Schweigen im Schulzentrum Sundern. Soeben hatte ein druckvoller Aufschlag der Gäste vom USC eine überaus einseitige Partie beim 3:0 für die Gäste entschieden, schon waren sich beide Trainer einig.
Gab wie immer alles, konnte die Niederlage aber nicht verhindern: RCS-Coach Julian Schallow (Foto: Ralf Litera)
"Ein dickes Kompliment auf die Tribüne! So eine Stimmung hat man bei Heimspielen am Berg Fidel in der riesen Halle natürlich nicht!" - ein Kompliment, dass die Blaue Wand dankbar annahm. An ihr hatte es an diesem denkwürdigen Volleyball Abend definitiv nicht gelegen.
Schon der erste Satz der Partie offenbarte die Wahrheit des Abends: der RC Sorpesee fand an diesem Samstagabend nicht wirklich statt. Wer das Ende der Partie in Potsdam miterleben durfte, der musste sich fragen, ob der RCS denn wirklich dieselbe Aufstellung wie in der Ferne auf die Platte geschickt hatte. Auf allen Positionen gaben ab dem ersten Ballwechsel im Schulzentrum die Gäste aus dem Münsterland den Ton vor. Über Annahme, Zuspiel und Angriff, Aufschlag wie Abwehr und vor allem im Block, in keinem Spielelement erreichte der RCS sein Niveau auch nur annährend. Auf der anderen Seite hatte der USC sein Spiel schnell etabliert und sicherte sich Satz 1 im Eiltempo mit 25:16. Wer nun dachte, dass der Weckruf ertönt sei, sah sich getäuscht. Der RCS ging auch in Satz 2 wieder schnell auf Tauchstation und überließ den starken Gästen das Feld in Sundern. Mithilfe der Fans und einigen gelungenen Aktionen im Aufschlag hielt das Heimteam den Rückstand diesmal beim 25:20 zwar in Grenzen, konnte aber keine Big Points erzielen und machte in den entscheidenden Phasen immer wieder einfache Fehler. Seitenwechsel, Reset und Tempo aufnehmen!!!? Nicht an diesem Abend. Die Gastgeberinnen hielten auch in Satz 3 an ihrer erfolglosen Strategie der ersten beiden Sätze fest und kassierten beim 14:25 die nächste Ohrfeige zum verdienten 0:3 gegen den Vizemeister.
Wirkliche Erklärungen konnte der sichtlich überforderte Trainer Julian Schallow nach der Partie nicht liefern. Dass der Plan nicht aufgegangen war, leuchtete allen in der Halle zumindest ein. Wie genau er ausgesehen haben soll, blieb an diesem Abend ebenso unerklärt wie die Leistung der Mannschaft. Einzig und allein die Fans der Langscheiderinnen machten also ihrem Namen BLAUEWAND wieder einmal alle Ehre. Der Rahmen um die Ballrollerinnen, Schreiberteam, DJ und Hallensprecher sowie das gute Schiedsgericht war hervorragend und hätte ein rassigeres Spiel verdient gehabt.