Nach diesem in der Deutlichkeit nicht erwartbaren Sieg sind die Gothaer Volleyballer das einzige Team der Liga mit noch makelloser Punktbilanz und zumindest bis zu den Sonntagspielen neuer Tabellenführer.
Blue Volleys Gothacc (Foto: Christian Heilwagen)
Zugleich ist der Erfolg eine gelungene Revanche für die Niederlage gegen Leipzig im Finale um den Regionalpokal am vergangenen Sonntag.
Spielten beide Mannschaften im Pokal noch mit verdeckten Karten, sprich nicht in Bestbesetzung, wurden diesmal die Karten offen auf den Tisch gelegt. Zwar fehlten mit Robert Karl und Rene Menzel bei Leipzig zwei Stammkräfte und auch Gothas Hauptangreifer Erik Niederlücke wurde nach überstandener Erkältung noch geschont, doch ansonsten spielten beide Teams in ihren Stammformationen.
Bei den Blue Volleys nahm Daniel Ridings die Diagonalposition für ihn ein und Kapitän Christoph Aßmann übernahm wieder seine gewohnte Position gemeinsam mit Dominik Duchá? auf Außen/Annahme. In der Mitte war nach seiner in Dresden erlittenen Verletzung Tomasz Gorski wieder dabei. Mit ihnen standen noch Zuspieler Hannes Krochmann, Mittelblocker Justus Krauße und Libero Len Spankowski von Beginn an auf dem Spielfeld.
Vor nahezu ausverkaufter Kulisse in der Ernestiner SH erwischten die Hausherren einen Traumstart. Mit einem Ass von Krochmann und einem Blockpunkt von Krauße ging es los. Kurze Zeit später hatten sich die Blue Volleys beim 8:2 eine 6-Punkte-Führung erspielt. Von Beginn an bestimmten die Gastgeber aus einer stabilen Annahme und mit gewohnt genauem und variablem Zuspiel das Geschehen auf dem Spielfeld auch weil die L.E.Volleys mit ihren vielen Eigenfehlern zu kämpfen hatten.
Mit 25:18 ging der 1.Abschnitt entsprechend deutlich an die Hausherren.
Auch im 2.Satz dominierten diese weitgehend das Spiel. Wieder gab es eine frühe Gothaer Führung. Leipzigs Trainer Jan Pretscheck reagierte und wechselte im Zuspiel und auf Außen/Annahme, ohne jedoch die erhoffte Wirkung zu erzielen. Die Blue Volleys spulten ihr Programm nahezu fehlerfrei ab und bauten den Vorsprung schrittweise aus. Bestnoten verdiente sich dabei Youngster Krauße, der gut im Block stand und im Angriff nahezu 100 Prozent Erfolg hatte. Am Ende holten sich die Gothaer auch den 2.Satz überlegen mit 25:15.
Der folgende Satz verlief dann aber wesentlich ausgeglichener als seine beiden Vorgänger. Leipzig wurde mutiger und versuchte alles um noch mal ins Spiel zu finden. Gleich am Anfang gab es beim 0:2 die erste Gästeführung an diesem Abend. Die Blue Volleys aber wirkten jetzt etwas unkonzentriert. Bei den Hausherren war Tim Wagner für Gorski gekommen. Mit wechselnden Führungen im gesamten Satzverlauf machten es beide Teams nochmal spannend. Ein Höhepunkt war sicherlich ein Angriff von Duchá?, der kurz hinter der Angriffslinie krachend im Zentrum der Leipziger Hälfte landete und für ein Raunen im Publikum sorgte. Auch in der entscheidenden Schlussphase des Abschnitts setzten dann wieder die Gothaer die Akzente. Beim 24:22 hatten sie die ersten Matchbälle. Die wehrten die L.E.Volleys noch ab, mussten sich dann aber doch mit 24:26 geschlagen geben.
Etwas Aufregung gab es dann nochmal bei der Wahl der MVP. Mit einem Schmunzeln nominierte Gothas Trainer Robert Werner seinen langjährigen Freund und Mitspieler Felix Lesche, obwohl dieser nur einen Kurzeinsatz ohne Ballberührung hatte. Er wollte damit aber keinesfalls den Gegner lächerlich machen und entschuldigte sich auch anschließend bei den Leipzigern.
Die Wahl von Gothas Krochmann zum MVP war hingegen sportlich unumstritten.
Für die Blue Volleys Gotha geht es nach diesem Erfolg am 2. und 3. November mit schweren Spielen beim TV Bühl und den Barock Volleys MTV Ludwigsburg weiter, ehe am 16. November der SV Schwaig in Gotha zu Gast ist.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Duchá?, Krochmann Gorski, Krauße, Niederlücke, Spankowski, Ri. Werner, Ridings, Jansen, Wagner
