Nach einem Jahr Abstinenz kehrt der VfB Friedrichshafen zurück aufs europäische Parkett. Die Häfler wollen in der kommenden Saison im CEV Volleyball Cup auflaufen. Als Vizemeister wäre Friedrichshafen eigentlich für die CEV Volleyball Champions League qualifiziert, kann diesen Platz aber aufgrund der hohen Anforderungen an die Heimspielhalle sowie wegen einer einjährigen Sperre, die der europäische Verband gegen das Team ausgesprochen hat, nicht in Anspruch nehmen.
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"Der CEV Volleyball Cup ist aber kein Trostpreis, ganz im Gegenteil", sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth -Westerholt. "Er ist eine große Chance für uns und für die Fans, europäische Topclubs und Spitzenspiele in der SPACETECH ARENA zu erleben."
Im Jahr 1993 spielte der VfB Friedrichshafen seine erste internationale Saison im CEV Volleyball Cup, damals noch in der Häfler Bodenseesporthalle. Seither, mit den Ausnahmen der Saisons 1995/96 und 2023/24, war der Club vom Bodensee eine feste Größe in den Wettbewerben des Europäischen Volleyballverbands. "Der VfB Friedrichshafen gehört in den internationalen Wettbewerb, das erwarten unsere Fans, unsere Partner, unsere Spieler und alle, die es mit dem Club halten", sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth -Westerholt. "Die Rückkehr nach Europa war unser Ziel, das wir jetzt mit vereinten Kräften umsetzen werden."
Am heutigen Freitag lief die Meldefrist für die europäischen Wettbewerbe aus. "Wir haben alle Unterlagen vollständig, und fristgerecht eingereicht und auch die Zustimmung des Deutschen Volleyballverband ist da", erzählt Späth-Westerholt. "Die größte Hürde auf dem Weg dorthin war aber sicher die Halle." Die hat aber inzwischen die Zulassung für den CEV Volleyball Cup erhalten. Nur ab einem möglichen Halbfinale müsste der VfB in eine größere Arena umziehen. "Wir haben die SPACETECH ARENA ein wenig umstrukturiert und arbeiten daran, die zugelassene Zuschauerkapazität zu erhöhen. Sollten wir es bis ins Halbfinale schaffen, dann haben wir auch dafür eine Lösung, die schon mit der CEV abgestimmt ist."
Möglich ist dieser Weg allerdings nur, weil auch die Häfler Partner mit am europäischen Strang ziehen. Im CEV Volleyball Cup gibt es keine Gruppenphase, sondern einen klassischen Knockout-Wettbewerb mit Hin- und Rückspiel ab der Runde der Zweiunddreißigstelfinals. "Je weiter wir sportlich kommen, desto höher steigen dann eben auch die Kosten", erklärt Späth-Westerholt. "Wir haben aber schon einige Zusagen unserer Partner, uns bei diesem Projekt zusätzliche Unterstützung zuteil werden zu lassen. Ohne diese, so ehrlich müssen wir auch sein, wäre die Rückkehr aufs europäische Parkett nicht möglich."
Rein sportlich stünde dem VfB einer der drei deutschen Champions-League-Plätze zu. Die SPACETECH ARENA erfüllt aber eine Anforderung des Verbandes nicht, um dort Spiele in der Königsklasse austragen zu können. Dafür fehlen gut 1.000 Tribünenplätze. "Alle Spiele in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm auszutragen wäre finanziell nicht darstellbar und auch nicht im Sinne der Fans", so der Geschäftsführer. Aus diesem Grund zog der Club auch vergangenes Jahr noch aus dem Wettbewerb zurück, obwohl die Meldefrist schon abgelaufen war. "Dafür haben wir eine einjährige Sperre für die Champions League bekommen, die wir nun - unabhängig von der Hallenthematik - absitzen", so Späth-Westerholt weiter.
Der CEV Volleyball Cup startet Anfang Oktober, je nach Setzliste könnten die Häfler auch erst im November in der Runde der letzten 32 Teams eingreifen. So oder so "freuen sich alle auf die ersten europäischen Spiele in der SPACETECH ARENA", erzählt Späth-Westerholt. "Am 1. Juli werden wir dann auch den Spielplan veröffentlichen, es geht ja schon Mitte September mit dem Ligacup in Hildesheim los." Auch zu den Einzelticketpreisen und zu den Ticketmodalitäten im CEV Cup werden die Häfler in den kommenden Wochen informieren.