Am Samstagabend (30. April, 18:30 Uhr, live bei TWITCH) hat der VfB Friedrichshafen zum dritten Mal innerhalb einer Woche die Chance, sich den Titel des deutschen Volleyballmeisters 2022 zu holen. Dieses Mal allerdings mit dem Unterschied, dass auch der Gegner Berlin Recycling Volleys schon eine Hand an der Schale hat. Nach zwei gewonnenen Partien musste das Team von Cheftrainer Mark Lebedew zwei Niederlagen einstecken. Trotzdem sieht der Australier ein paar Trümpfe in seiner Hand.
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Mark Lebedew ist noch nie deutscher Meister in Berlin geworden. Angesichts seiner drei Titel mit den BR Volleys klingt dies erst einmal seltsam. Allerdings gewann er diese jeweils auswärts - zwei Mal in Friedrichshafen und einmal im fünften Spiel in Unterhaching. Lebedew könnte also auch für sich selbst eine kleine Premiere schaffen. Deshalb ist seine Antwort auf die Frage nach dem Titelträger 2022 auch knapp. "Friedrichshafen" sagt er und grinst.
Denn Lebedew mag diese Rolle, die sein Team nun wieder hat. Nach zwei gewonnen Spielen des Außenseiters VfB wartete Volleyballdeutschland auf die Meisterschaft und somit auf die kleine Sensation. Jetzt steht es 2:2 und die Rollen sind für die finale Partie der Serie am Samstag wieder neu verteilt. "Ich weiß, dass die Leute jetzt auf Berlin tippen werden und das ist auch durchaus nachvollziehbar", erklärt er. "Das Gute ist aber, dass die Tipper nicht auf dem Feld stehen und spielen."
Das macht seine Mannschaft, so wie schon die vier Partien zuvor. In der letzten, der vierten, haben Friedrichshafen und Berlin "die bisher beste Leistung gezeigt", wie er sagt. Dass drei Sätze in die Verlängerung gingen und knapp mit zwei Punkten Vorsprung entschieden wurden, zeigt dem Australier, dass Nuancen entscheiden können. "Ich weiß, dass die Mannschaft noch eine Schippe drauflegen kann", versichert er. "Und so ein letztes Finale ist der richtige Moment."
Man spürt das Selbstbewusstsein hinter diesen Worten. Denn immer, wenn es in dieser Saison um etwas ging, war der VfB zur Stelle - vier Mal im Pokal und auch gegen Herrsching im Ligaviertelfinale, als den Häflern das frühe Aus drohte. "Die Mannschaft kann solche wichtigen Spiele gewinnen", so Lebedew, der auch auf das gewonnene Pokalhalbfinale gegen Berlin verweisen kann. "Wir stehen in diesen Partien, bei denen es um wirklich viel geht, in diesem Jahr sehr gut da."
So steht es auch um seine Mannschaft. Dejan Vincic, der zeitweise vergangenen Mittwoch müde wirkte, steht voll im Saft. Simon Hirsch , der mit gesundheitlichen Problemen kämpfte und nicht die ganze Partie gehen konnte, ist auch wieder fit. Darüber ob Berlin beispielsweise über die Diagonalposition auf Marek Sotola setzt und Benjamin Patch wie in Spiel vier ersetzt, macht sich Lebedew keine Gedanken. "Die beiden haben eine unterschiedliche Spielweise und das war am Mittwoch auch zeitweise unser Problem", sagt er. "Wir werden aber für alle Fälle eine Lösung bereit haben."