Die Schmetterlinge sind mit einer furiosen Leistung ins Finale der Olympia-Qualifikation in Apeldoorn (7.-12. Januar) geflogen. Im Halbfinale ließen sie Gastgeber Niederlande keine Chance und leben nach dem 3:0 (27-25, 25-23, 25-22)-Sieg ihren Traum von der ersten Teilnahme an den Olympischen Spielen seit 2004 weiter. Das Endspiel findet am Sonntag (17:30 Uhr) statt. Gegner ist die Türkei, die sich in einem Krimi mit 3:2 (19-25, 25-18, 23-25, 33-31, 15-11) gegen Polen durchgesetzt hat. Eurovolley.TV überträgt live.
Topscorerin der Partie wurde Louisa Lippmann , die 21 Punkte zum Sieg beisteuerte, in dem die Schmetterlinge nach einer überragenden Leistung ihren vierten Sieg in Folge feierten und starke Nerven bewiesen.
So ließen sie sich nicht beirren, als die Niederlande in der Crunchtime des ersten Durchganges einen Drei-Punkte-Vorpsrung egalisierten (22-22) und der Satz zu kippen drohte. Immer wieder erarbeiteten sie sich über eine starke Abwehr Punktmöglichkeiten, die Louisa Lippmann eiskalt verwandelte.
Im zweiten Satz waren es wiederum das deutsche Team, das sich zurückkämpfte (13-16) und den Gastgeberinnen, bei denen Nika Daalderop (15) die meisten Punkte erzielte, den sicher geglaubten Ausgleich nahmen. Spannend wurde es auch im dritten Satz. Schlussendlich war es ein Angriff von Louisa Lippmann , die den zweiten Matchball verwandelte und Deutschland ins Finale schoss.
"Wir dürfen weiter träumen"
Bundestrainer Felix Koslowski sagte nach dem Finaleinzug: "Wir haben uns heute in den richtigen Momenten nach vorn gepusht und so wichtige Break-Punkte gemacht. Die Mannschaft hat Geduld bewiesen und in den entscheidenden Momenten zugeschlagen. Das haben sie heute wirklich sehr gut gemacht. Acht Mannschafen sind hier her gekommen, um sich ihren Olympia-Traum zu erfüllen. Wir dürfen jetzt weiter träumen."
Hanna Orthmann freute sich über die Atmosphäre: ?Es war sehr schön, dass wir vor so einer Kulisse gespielt haben. Ich denke, dass uns diese Atmosphäre auch in die Karten gespielt hat. Wenn ich am Aufschlag stand und die Holland-Rufe gehört habe, habe ich mir vorgestellt, dass sie Hanna gerufen haben. Egal welcher Gegner morgen wartet, wir werden nicht der Favorit sein und können befreit aufspielen und Spaß haben.?
Kapitänin Denise Hanke ergänzte: ?Wir haben gar nichts gedacht und hätten uns das im Vorfeld nur erträumen können. Wir wussten, dass wir eine kleine Chance haben, sind in der Gruppe schon gut gestartet und haben das heute mitgenommen. Ich hoffe, dass wir das morgen noch einmal schaffen.?
Erneut gegen die Türkei
Im Finale kommt es zum Wiedersehen mit Ex-Bundestrainer Giovanni Guidetti und seinen Türkinnen. Bereits in der Gruppenphase trafen beide Mannschaften aufeinander. Deutschland gewann das Duell mit 3:1 und legte den Grundstein für die bisher so erfolgreiche Olympia-Qualifikation.
"Das wird ein ganz neues Match und sicher nicht so wie am Dienstag. Sie sind durch ihre Erfahrung auch Favorit. Unsere Konzentration liegt jetzt auf der Vorbereitung, wir haben nicht viel Zeit", blickt Koslowski auf das große Finale, das über das letzte Ticket zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio entscheidet.