Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee hat das letzte Spiel des Jahres verloren. Bei WWK Volleys Herrsching unterlagen die Brandenburger vor 1000 Zuschauern in der Nikolaushalle nach einem richtig starken Auftritt mit 2:3-Sätzen (26:24, 35:33, 22:25, 22:25, 11:15). Mit zehn Punkten beendeten die Netzhoppers die Hinrunde auf dem neunten Tabellenrang, der nicht zum Erreichen der Play-offs am Ende der regulären Saison reichen würde.
Das wusste auch Netzhoppers-Coach Mirko Culic nach der 137 Minuten dauernden Begegnung in Bayern: Wir haben heute, wie schon im Match gegen Rottenburg, es verpasst, uns nach einer tollen Leistung wenigstens mit zwei Punkten zu belohnen. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben unheimlich viel gekämpft, nur in den entscheidenden Situationen nicht konzentriert genug agiert. Wir gehen jetzt in die Weihnachtspause, werden aber ab Januar alles geben und in die Waagschale werfen, um am Ende der Spielzeit doch noch Rang acht zu erreichen. WWK-Trainer Max Houser war am Ende froh über die schwer erkämpfenden zwei Zähler für sein Team: Spiele gegen die Netzhoppers sind in der Vergangenheit immer sehr eng ausgegangen. Ich habe mich schon ein wenig geärgert, dass wir in den ersten zwei Sätzen jeweils den Start verschlafen haben. Positiv war aber, dass wir nie aufgesteckt und mit einer tollen Moral uns doch noch den Sieg geholt haben. Ein Lob geht auch an den Gegner, der uns einen tollen Fight geliefert hat.
Die Netzhoppers waren es auch, die im ersten Satz die Initiative ergriffen und nach einem schnellen 0:2-Rückstand selbst nach zwei starken Blöcken von Simon Guerra mit 5:2 in Führung gehen konnten. Der Vorsprung konnte zwischenzeitlich bis auf fünf Zähler ausgebaut werden (9:4). Herrsching steckte jedoch nicht auf und war beim 17:17 wieder zurück im Match. Bis in die Schlussphase des Durchganges hinein agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nachdem die Hausherren ihren ersten Satzball nicht nutzen konnten machte es Dirk Westphal für die Brandenburger deutlich abgezockter, denn mit einem präzisen Schmetterball zum 26:24 sorgte er für die 1:0-Führung für die Dahmeländer.
Auch im folgenden Abschnitt präsentierte sich das Culic-Team von Anfang an hellwach und zog bis auf 18:11 davon. Doch durch zu viele leichte Annahmefehler der Gäste gelang es Herrsching, beim 23:23 den Ausgleich herzustellen. In den folgenden Minuten wechselte die Führung ständig, denn kein Team wollte den Durchgang verloren geben. Ein sehr starker Aufschlag von Luke Herr, den Alexander Mantha an die Hallenecke abprallen ließ, brachte den zweiten Satzgewinn für die Netzhoppers (35:33). Sehr ärgerlich war der Verlauf des dritten Durchganges aus Sicht der Brandenburger, denn diese führten sehr schnell mit 12:9. Wie in den beiden Abschnitten zuvor steckten die Volleys keine Sekunde auf und konnten sich für eine kämpferisch starke Leistung mit dem ersten Satzgewinn zum 25:22 belohnen.
Durchgang vier bot nichts für schwache Nerven. Die Netzhoppers zeigten abermals eine richtig starke Anfangsphase, denn sie erarbeiteten sich eine deutliche 9:2-Führung. In dieser Phase sorgte WWK-Akteur Johannes Tille mit richtig starken Aufschlägen, die die Netzhoppers nur schwer oder kaum kontrollieren konnten, unter anderem dafür, dass Herrsching den anfangs hohen Rückstand in eine 15:14-Führung umwandeln konnte, die das Team bis zum Ende des Abschnittes auch nicht mehr hergab. 25:22 (29). Der Verlauf dieses Satzes war total ärgerlich. Wir müssen einfach abgezockter agieren, denn hätten wir diesen Durchgang auch gewonnen, wusste Culic, der von außen mit ansehen musste, wie seine Mannschaft den Tie-Break mit 11:15 verlor. Nach dem fünften Satz erkannte er auch ganz genau, warum es seinem Team nicht gelang, als Sieger das Parkett zu verlassen. Wir haben das Match heute definitiv in der Annahme verloren. Recht hatte er mit seiner Aussage, denn seine Mannschaft hatte nach dem Spiel 21 Annahmefehler auf dem Statistikbogen zu verzeichnen, bei Herrsching waren es nur elf.
Wertvollste Spieler der Partie (MVP) wurden Ferdinand Tille (Herrsching, Goldmedaille) und Netzhoppers-Kapitän Casey Schouten (Silber), dem 25 Punkte im Match gegen die WWK Volleys gelangen.