Am 27. August gelang in Stettin der 50. Sieg einer deutschen Männer-Nationalmannschaft gegen die Tschechei. Vier Tage später, nun in Kattowitz (17.30 Uhr, live bei SPORT1+), soll der 51. folgen, dann im EM-Viertelfinale.
Die Tschechen hatten sich sensationell 3:1 in den Playoffs gegen Titelverteidiger Frankreich durchgesetzt. Zwar waren die Franzosen nicht so gut wie erwartet, aber die Tschechen spielten ein richtig starkes Match, waren dem Europaranglisten-1. vor allem im Angriff deutlich überlegen. Und je länger das Spiel dauerte, desto mehr witterte der Außenseiter seine Chance, um nach 107 Minuten reiner Spielzeit die Arme hochzureißen und über den Viertelfinal-Einzug zu jubeln.
Teile der deutschen Mannschaft hatten sich die ersten zwei Sätze in der Halle angesehen, andere blieben im Hotel und guckten dort zu. Bundestrainer Andrea Giani war natürlich in der Spielhalle Spodek und sagte: Es ist wichtig für uns, fokussiert zu sein, es wird ein schwieriges Spiel. Wir müssen das Spiel in Stettin vergessen, es ist ein neues Spiel. Wir müssen den Tschechen mit maximalem Respekt begegnen, die Emotionen werden sehr wichtig sein, weil die Tschechen mit einer sehr guten Einstellung in das Spiel gehen werden.
n der Vorrunde war dies trefflich gelungen. In Stettin hatte die DVV-Auswahl einen echten Sahnetag erwischt und vor allem mit einer beeindruckenden Block-Abwehr-Leistung überzeugt: Gegen Tschechien haben wir super gespielt. Die Block-Abwehr war unglaublich, ich weiß nicht, wann das das letzte Mal so gut funktioniert hat, meint Georg Grozer . Zudem gelang es dem Team, Tschechiens Diagonalangreifer Michal Finger (vormals VfB Friedrichshafen) aus dem Spiel zu nehmen, im zweiten Satz wurde Finger mit zwei jämmerlichen Pünktchen entnervt ausgewechselt. Gegen Frankreich zeigte er sein wahres Ich und war punktbester Akteur (19 Punkte bei 58% Quote). Wir müssen unsere Leistung aus der Vorrunde gegen Tschechien bestätigen. Da haben wir sehr gut gespielt, so Giani.
Kraft könnte entscheiden
Ein großes Plus für die DVV-Auswahl könnte der Faktor Kraft sein. Die deutsche Mannschaft hatte am 28. August ihr letztes Spiel, in dem die Stammkräfte bereits zum Teil geschont wurden. In der Folge wurde konzentriert, aber dosiert trainiert. Die Tschechen kamen gestern erst nach 23.00 Uhr aus der Halle und müssen bereits 18 Stunden später wieder ans Netz. Die Chancen stehen also gut, dass eine deutsche Männer-Nationalmannschaft zum fünften Mal in der EM-Historie (nach 1967, 1971, 1991, 1993) ein Halbfinale erreicht. Giani gibt für die Partie nur eine Marschroute aus: Das Ziel ist, gut zu spielen!
Um dies in die Tat umzusetzen, trainierte die Mannschaft von 10.00 bis 11.00 Uhr ein letztes Mal locker, um 11.45 Uhr gibt es eine letzte Video-Session zum Gegner.
Tschechische Republik (Weltranglisten-27. / Europaranglisten-13.)
Der Weg ins Viertelfinale
CZE SVK 3:1
CZE GER 0:3
CZE ITA 0:3
CZE FRA 3:1
EM-Bilanz: 1. Platz 1948, 1955, 1958 2. Platz 1950, 1967, 1971, 1985
Der letzte Vergleich aus deutscher Sicht
27.08.2017 EM-Vorrunde in Stettin/POL: GER CZE 3:0 (25-19, 25-14, 25-20)
Die Gesamt-Bilanz Deutschland Tschechische Republik (inklusive der Vorgängerstaaten)
120 Spiele, davon 50 Siege und 70 Niederlagen
Ansetzungen der Viertelfinals
1/4-Finale Kattowitz Krakau
17.30 Deutschland (B1) vs. Tschechien Russland vs. Slowenien
20.30 Belgien vs. Italien Serbien vs. Bulgarien