Das Europapokal-Viertelfinale im CEV Challenge Cup beginnt für den VC Wiesbaden mit einer Niederlage. Vor 1.600 Zuschauern unterlag der VCW gegen das rumänische Team C.S.M. Bucuresti mit 0:3 (20:25, 22:25, 21:25). Die Wiesbadenerinnen müssen nun im Rückspiel am 24. Februar in Bukarest mit 3:0 oder 3:1 gewinnen, um sich in den "Golden Set" zu spielen. Nur wenn dem VCW auch dort ein Sieg gelingt, können die Hessinnen noch ins Halbfinale einziehen.
Jennifer Pettke umspielt den Bukarester Block (Foto: Detlef Gottwald)
Das Spiel in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit am heutigen Dienstagabend beginnt zunächst ausgeglichen. Dann umspielten die Gäste aus Bukarest mit cleveren Angriffsfinten ein ums andere Mal den Wiesbadener Block und gingen dann mit einer 4:8-Führung in die erste technische Auszeit. Auch den eigenen Block seines Teams hatte Francois Salvagni, der erst wenige Tage zuvor das Amt als Chef-Trainer bei Bucaresti antrat, gut auf den VC Wiesbaden eingestellt. Den Vier-Punkte-Vorsprung konnte C.S.M. Bucuresti auch bis in die zweite technische Auszeit (12:16) verteidigen. Der VCW, der mit Kaisa Alanko im Zuspiel, Tanja Großer und Esther van Berkel auf den Außenpositionen, Rebecca Schäperklaus und Jennifer Pettke im Mittelblock sowie Liz Hintemann auf der Diagonalposition begann, fand am Ende des ersten Satzes gegen Bukarests Außenangreiferin Jasna Majstorovic kein geeignetes Gegenmittel. Majstorovic war es auch, die schließlich den Satzball zum 20:25 verwandelte.
Im zweiten Durchgang übernahm beim VCW Iveta Halbichová die Zuspielposition von Kaisa Alanko. Trotzdem lagen die Wiesbadenerinnen sofort mit 0:3 zurück. Dank einer kämpferischen Leistung konnte der VC Wiesbaden das Spiel in eine kurzzeitige 5:4 Führung umdrehen. Doch immer wieder gaben die Wiesbadenerinnen durch eigene Aufschlagfehler den Ball ab. Mit 6:8 aus VCW-Sicht ging es in die erste technische Auszeit. Das Team um Wiesbadens Chef-Coach Dirk Groß steckte jedoch nicht auf und konnte immer wieder kleine Nadelstiche setzen, was die Rumäninnen sichtlich beeindruckte. Bis zum 20:20 agierten beide Mannschaften absolut auf Augenhöhe. Danach war Wiesbaden einfach nicht clever genug, sodass Bukarest auch den zweiten Satz mit 22:25 für sich entscheiden konnte.
Im dritten Satz begann der VCW deutlich stärker. Delainey Aigner-Swesey sorgte über die Diagonalposition gleich für den ersten Wiesbadener Punkt, der schnell zu einer 4:1-Führung ausgebaut werden konnte. Beim Stand von 6:2 nahm Bukarest die erste Team-Auszeit. Mit einem Fünf-Punkte Vorsprung ging es in die erste technische Auszeit (8:3). Hiernach konnte Wiesbaden sogar bis auf 11:5 davon ziehen. Bukarests Trainer Francois Salvagni reagierte, brachte Diana Lorena Tataru für Giulia Pincerato im Zuspiel. Dies brachte die Hessinnen zunächst nicht aus der Ruhe. Nach der zweiten technischen Auszeit (16:12) ging den Gastgeberinnen jedoch die Puste aus. In dieser Phase spielte Bukarest seine ganze internationale Erfahrung aus und hatte schließlich bei 21:24 drei Matchbälle. Gleich den ersten konnte das Team aus Rumänien zum entscheidenden 21:25 verwandeln.
Bei den Gästen aus Bukarest stach vor allem Marjya Karakasheva hervor, sie erzielte über das gesamte Spiel hinweg 17 Punkte. Erfolgreichste Angreiferin auf Wiesbadener Seite war erneut Tanja Großer. Sie steuerte 13 Punkte für ihr Team bei.
Der VCW bedankt sich bei seinem Partner der ESWE Versorgungs AG, der einmal mehr als Spieltagssponsor einen tollen Volleyballabend in Wiesbaden präsentiert hat.
Die Stimmen zum Spiel:
Francois Salvagni, Chef-Trainer of C.S.M. Bucuresti: "Ich kann meinen Spielern heute nur meinen Dank aussprechen. Ich bin erst seit einer Woche bei diesem Club. Gemeinsam mit meinem fantastischen Betreuer-Team haben wir versucht, nur ein paar Kleinigkeiten zu ändern. Meine Mannschaft hat heute versucht, alles das umzusetzen, was ich ihr gesagt habe. Ich denke, das ist ein großartiges Ergebnis, das wir mit einem tollen Team erzielt haben."
Dirk Coach, Chef-Coach VC Wiesbaden: "Die gegnerische Mannschaft war heute sehr gut. Das wussten wir auch schon im Vorfeld. Aber wir haben unseren Teil zu diesem Ergebnis beigetragen. Wir waren in fast allen Elementen unter dem, was möglich ist. Uns hat heute einfach das Selbstbewusstein gefehlt und sicherlich zollt die Mannschaft auch den vielen Spielen in der letzten Zeit Tribut. Es ist wichtig, dass wir unseren Fokus auch weiterhin auf die Volleyball Bundesliga legen und hier nun die wichtigen Spiele gewinnen."
Tanja Großer, Außenangreiferin beim VC Wiesbaden: "Wir waren heute nicht hundertprozentig im Spiel und haben leichte Fehler gemacht. Auch die Annahme war nicht so stabil und schließlich waren wir dann nicht aggressiv genug."
Rebecca Schäperklaus, Vize-Kapitänin beim VC Wiesbaden: "Die Bukarester spielen eigentlich auf dem gleichen Level wie wir. Sie haben nur einfach weniger Fehler gemacht. Warum wir dann im dritten Satz trotz einer Führung die Spannung verloren haben, kann ich mir nicht erklären. Am Ende hat der Gegner dann noch Glück und dann wendet sich das Blatt."