Harte Landung für die ASV Volleys: nur drei Tage nach der 0:3-Niederlage gegen Freiburg unterlag die Mannschaft von Trainer Patrick Steuerwald auch im Derby beim TSV Haching München mit 0:3 (21:25, 22:25, 21:25).
Konnte die Derby-Niederlage auch nicht verhindern: Tobias Besenböck. (Foto: Bruno Haelke)
War der Coach nach dem Duell gegen Freiburg noch weitgehend zufrieden und monierte nur "die fehlenden letzten Prozentpunkte", war seine Gemütslage nach dem Spiel in Unterhaching eine ganz andere: "So wie wir heute aufgetreten sind, hätten wir es auch überhaupt nicht verdient, etwas mitzunehmen." In der Tat zeigte sein Team die bisher wohl schwächste Leistung im Saisonverlauf und verspielte so die Chance, sich im Kampf um die Playoffs schon frühzeitig ein kleines Polster zu erarbeiten.
Für Steuerwald stand dies aber nicht im Fokus: "Es zählt weiterhin jeder Punkt, wir stehen jetzt nicht deutlich schlechter da als vorher. Aber natürlich ist unser positiver Saisonstart jetzt nicht mehr ganz so viel wert, wenn wir solche Spiele liegen lassen." Die Hachinger dagegen haben mit ihrem ersten Derbysieg über Dachau in der 1. Bundesliga den Kampf um Platz acht endgültig eröffnet. Nur die FT Freiburg hat sich schon einen größeren Vorsprung erkämpft, die anderen Teams stehen in der Tabelle nun eng zusammen.
Für den ASV gilt es nun, schnell wieder den Weg in die Erfolgsspur zu finden. "In den letzten beiden Spielen haben wir das Ergebnis unserer Trainingsarbeit gesehen. Da waren wir nicht mehr mit vollem Fokus und Einsatz dabei. Und um die beste Leistung auf Knopfdruck abzurufen, fehlt uns noch die Erfahrung. Wir müssen uns im Training alles hart erarbeiten", so Steuerwalds Ansage an sein Team. Dafür hat seine Mannschaft eine knappe Woche Zeit, denn es geht nach einem spielfreien Wochenende erst am Mittwoch (19 Uhr) bei der SVG Lüneburg weiter.
In der Geothermie Arena lief für die Dachauer von Beginn an nicht viel zusammen. Insgesamt entwickelte sich ein Spiel auf eher überschaubarem Niveau. Alle Sätze verliefen lange ausgeglichen, mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. So sahen die rund 800 Zuschauer unter anderem nur drei Asse bei insgesamt 27 Fehlversuchen - keine Quote enes hochklassigen Bundesliga-Spiels. Gegen Mitte der jeweiligen Durchgänge gelangen Haching immer wieder die entscheidenden Breakpunkte für einen kleinen Vorsprung, den sie in der Crunchtime sicher ins Ziel brachten.
"Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben", so Steuerwalds weiteres Fazit. "Wir hatten genug Chancen, um alle Sätze zu drehen, haben die dann liegen gelassen, haben Dankebälle nicht sauber gespielt. Das hat heute einfach nicht gereicht." Vor allem gegen viele Leger über den Block war sein Team zu unaufmerksam, was den Coach schon während des Spiels einige Mal emotional werden ließ - eine Eigenschaft, die seinem Team an diesem Tag gefehlt hat, um das Derby für sich zu entscheiden.