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Champions League: International weht ein scharfer Wind

10.01.2024 • Champions League Autor: SVG Lüneburg 278 Ansichten

Außer Spesen nichts gewesen - mit dieser bitteren Erfahrung musste sich die SVG Lüneburg wieder auf die Heimreise machen nach dem vorletzten Gruppenspiel in der Champions League. Ein deutliches 0:3 (16:25, 19:25, 23:25) in 82 Minuten setzte es in Tschechien beim VK Jihostroj Ceske Budejovice, bis dato noch ohne Punkt im Pool D. Doch der Tabellenletzte trat wesentlich stärker auf als im Hinspiel, das er selbst mit 0:3 in der LKH Arena verloren hatte.

Für die LüneHünen sind damit die Chancen erheblich gesunken, als Zweiter oder bester Gruppendritter in der Königsklasse zu verbleiben. Denn zum Abschluss geht es in der nächsten Woche zu Jastrzebski Wegiel in Polen, dem haushohen Gruppenfavoriten.

Eingangssatz eine
einzige Katastrophe

Der Auftritt im gut 700 Kilometer entfernten Budweis (Budejovice) vor einer ganzen Schar von SVG-Fans war nach dem souveränen 3:0 wenige Tage zuvor in der Bundesliga gegen Herrsching ernüchternd. Aber international weht dann doch nochmal ein anderer Wind, vor allem, wenn man den Start dermaßen verschläft. Denn im Eingangssatz fand die SVG quasi überhaupt nicht statt - Angriffsquote 25 Prozent. Einzige Ausnahme: Xander Ketrzynski, der nach seinem guten Finale zuletzt im Team geblieben war. Er sammelte 4 Punkte und damit mehr, als seine Nebenleute (3) zusammen, 9 steuerte der Gegner mit Fehlern bei.

Dafür drehte auf der Gegenseite der junge Kubaner Alejandro Gonzalez Rodriguez auf, der - anders als im Hinspiel - im Diagonalangriff wie schon in den letzten Ligaspielen für Stijn van Schie zum Einsatz kam und sieben Mal zuschlug (78%). Aber auch in allen anderen Elementen waren die Hausherren vor 1068 Zuschauenden klar besser. So blieb die SVG vor allem auch im Aufschlag, sonst meist eine Waffe, harmlos. Beim 10:5 nahm Hübner seine erste Auszeit, beim 15:8 die zweite, nichts half.

Zu Satz 2 kamen dann die Youngster Theo Mohwinkel (für Jesse Elser) und Joscha Kunstmann (für Blake Leeson) und brachten mit ihrer Unbekümmertheit Schwung in die SVG-Reihen. Ketrzynski blieb weiter auf seinem Niveau (4 Punkte), insgesamt wurden die LüneHünen besser, aber noch nicht gut genug. Denn bei Budejovice schoss nun der Argentinier Ignacio Luengas quasi aus allen Rohren, punktete auch per Pipe und mit zwei Assen, insgesamt zehnmal bei einer Quote von 80%.

Schon im Hinspiel war er bester Scorer, in diesem Match hatte der Außenangreifer richtig Spaß und war am Ende auch Topscorer (19) und Man of the Match. Da konnte sich Rodriguez getrost eine kleine Auszeit nehmen (3). Nachdem die Gastgeber ein 5:7 in ein 12:9 gedreht hatten, zogen sie wieder davon (17:12, 20:16), dirigiert vom überragenden brasilianischen Zuspieler Eduardo Carisio.

Überragendes Trio aus
Brasilien, Argentinien, Kuba

Der Kubaner Rodriguez war dann mit seinem mächtigen Armzug wieder im dritten Satz zur Stelle (6), auch Luengas (5) ließ nicht nach, und zudem setzte Carisio immer häufiger erfolgreich die Mitte mit Sam Taylor-Parks und Peter Ondrovic, bekannt aus 2 Jahren in Herrsching, ein (je 3 Punkte). Die SVG konnte dank Ketrzynski (7) und nun auch Erik Röhrs (5) das Geschehen offener halten, ging sogar mit einer 20:19-Führung in die Crunchtime. Doch Hoffnungen auf eine Wende erstickten die Hausherren schnell wieder und verwandelten ihren zweiten Matchball.

"Die waren gut auf unsere Hauptangreifer Röhrs und Knigge eingestellt und haben ein hohes Tempo gespielt. Wir haben nie richtig Zugriff bekommen, auch nicht gut genug aufgeschlagen und geblockt und konnten sie so nur phasenweise fordern. Budejovice war viel besser als im Hinspiel", anerkannte Hübner die starke Leistung des Gegners, der nun im Gruppenfinale mit einem Dreier gegen Las Palmas sogar noch in der Tabelle an der SVG vorbeiziehen kann.

SVG: Leeson, Elgert (2 Punkte), Elser (1), Knigge (3), Ketrzynski (15), Röhrs (7) - Worsley; eingewechselt: Mohwinkel (4), Kunstmann (3). (hre)

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