Ein 3:0 gegen den Tabellenzweiten, das war die beste Frustbewältigung nach zuvor zwei schmerzhaften Tiebreak-Niederlagen und kam gerade rechtzeitig zur Fortsetzung der Gruppenspiele in der Champions League.
Foto: Behns
Schon wenige Stunden nach dem Triumph gegen Herrsching reiste die SVG Lüneburg ab ins tschechische Budejovice, wo sie an diesem Dienstag, 17.10 Uhr, zum 5. Spieltag in Pool D antritt und die Weichen für einen Verbleib im internationalen Geschäft stellen will. Übertragen wird das Match ab 16.55 Uhr im kostenpflichtigen Stream auf sportdeutschland.tv
Drei Wochen war Pause in der Königsklasse, nun geht es in dieser Phase in die letzten beiden Runden. Das Erfreuliche: Für die SVG ist bei der Premiere zumindest eine Fortsetzung im CEV Cup wahrscheinlich und noch ein Verbleib in der Champions League möglich. Zur Erinnerung: Die Ersten der 5 Gruppen kommen automatisch ins Viertelfinale. Die fünf Gruppenzweiten und der beste Dritte ermitteln in drei Playoffspielen (Hin und Rück) 3 weitere Viertelfinalisten. Die 4 anderen Gruppendritten rutschen ins Viertelfinale des CEV Cups. Die SVG ist derzeit 3., punktgleich mit dem Zweiten Las Palmas, Budejovice steht punktlos am Tabellenende. An der Spitze kann Favorit Jastrzebski Wegiel (12 Zähler) am Donnerstag auf Las Palmas die letzten Zweifel am Weiterkommen ausräumen.
Die LüneHünen waren mit einem 3:0 (26:24, 25:20, 25:15) gegen den tschechischen Vizemeister fulminant in den Wettbewerb gestartet und hatten ein 3:1 in Las Palmas hinzugefügt. Nach Niederlagen gegen Wegiel (1:3) und Las Palmas (0:3) sollten sie nun aber noch nachlegen, um nicht Gefahr zu laufen, noch auf Rang 4 und aus dem internationalen Geschäft verdrängt zu werden. Und das wird schwer genug, denn die Tschechen gelten in ihrer 2000 Zuschauer fassenden Halle als heimstark, haben da in der laufenden Spielzeit noch keinen Satz abgegeben.
In der letzten Saison spielten die Tschechen übrigens wie die SVG im CEV Cup, kamen dort ebenfalls in die Playoffs zum Viertelfinale (die SVG gegen Modena) und schieden gegen Maaseik (Belgien) unglücklich aus - nach einem 1:3 auswärts und einem 3:0-Heimsieg im nötigen Golden Set (9:15).
Fulminanter Wiederbeginn
nach Weihnachtspause
In der heimischen "Extraliga" stotterte der Motor im Dezember etwas, auch weil der 1. Zuspieler Eduardo Carisio eine zeitlang verletzt ausgefallen war. So hatte es beim souveränen Spitzenreiter Prag ein 0:3 gegeben. Am Wochenende war der Brasilianer aber beim 3:0-Triumph gegen den bisherigen Tabellenzweiten Kladno im ersten Spiel nach zweieinhalb Wochen Weihnachtspause wieder dabei. Das Verfolgerfeld ist damit ähnlich wie in der Bundesliga dicht beisammen, VK Jihostroj Ceske Budejovice liegt als Fünfter nur zwei Punkte hinter dem Zweiten Liberec.
Zwei entscheidende Änderungen, auf die sich die SVG wohl einstellen muss, hat es seit dem Hinspiel gegeben: Im Diagonalangriff spielte zuletzt fast immer der junge Kolumbianer Alejandro Gonzalez Rodriguez statt des Holländers Stijn van Schie. Und den Libero gab Sommer-Zugang Michael Kovarnik, immerhin A-Nationalspieler, statt Kapitän und Vereins-Urgestein Petr Michalek. Am gefährlichsten im Hinspiel war der argentinische Außen Ignacio Luengas, weiterhin meist der beste Scorer.
Insgesamt hatte die SVG den Gegner aber gut im Griff und kann der Neuauflage durchaus optimistisch entgegen sehen, wenn auch Trainer Stefan Hübner warnt: "Dort werden wir eine sehr gute Leistung abrufen müssen, um bestehen zu können." Da trifft es sich doch gut, dass seine Mannen nach der kleinen (Ergebnis-)Krise zum Jahreswechsel nun eindeutig wieder im Aufwind sind. Was nicht zuletzt am gestiegenen Konkurrenzkampf durch die guten Leistungen von Joscha Kunstmann und Theo Mohwinkel liegt. Wird der Coach den Gegner mit einem der Youngster in der Startaufstellung überraschen? Hübner: "Das ist immer möglich, sie sind beide bereit für solche Aufgaben."
Die Berlin Volleys müssen im Pool C am Mittwoch zu Benfica Lissabon. Im CEV Cup stehen in dieser Woche die Playoff-Hinspiele zum Viertelfinale, im Challenge Cup die Viertelfinal-Hinspiele auf dem Programm - mittlerweile beide ohne deutsche Beteiligung, (hre)