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Champions League: Großer Kampf bringt zumindest einen Punkt

30.11.2023 • Champions League Autor: Christof Bernier 398 Ansichten

Am Mittwoch mussten die BR Volleys bei Halkbank Ankara ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Dem Vorjahreshalbfinalisten der CEV Champions League boten die Berliner beherzt Paroli und hatten im vierten Satz sogar zwei Matchbälle, doch das Endresultat lautete 2:3 (25:19, 21:25, 25:19, 27:29, 10:15). Ihren Spitzenplatz der Gruppe C büßten Ruben Schott & Co damit ein, bewiesen aber mit dem starken Auswärtsauftritt, dass in der Königsklasse weiter alles für sie möglich ist.

Großer Kampf bringt zumindest einen Punkt - Foto: Yasar Yilmaz

Foto: Yasar Yilmaz

Angesichts der Schwere der Aufgabe wussten die Berliner, dass sie einen Sahnetag benötigen würden, um dem mit Stars gespickten, türkischen Vizemeister gefährlich zu werden. Die Zuschauer in der TVF Volleyball Hall sahen das BR Volleys Team selbstbewusst starten. Beide Mannschaften begannen mit starkem Sideout-Spiel und Breaks durch ein Ass von Nimir Abdel-Aziz oder per Block von Saso Stalekar blieben eine Seltenheit (7:6). Hannes Tilles Einer-Block gegen Gordon Perrin war der Auftakt für eine überragende Phase des Deutschen Meisters im ersten Satz (13:12). Timothée Carle erwischte mit dem Service seinen Landsmann Earvin N'Gapeth auf dem falschen Fuß und der eingewechselte Robert Täht knallte dem Franzosen das nächste Ass um die Ohren (18:14). Bis zum 21:16 hatten die Berliner ganze zwei Breaks kassiert. Timo Tammemaa stoppte per Block gegen Abdel-Aziz und zwei direkt folgenden Assen das Aufbäumen der Türken (24:18). Satz eins ging somit an die Männer in Orange (25:19).

Drei Blocks und vier Asse im ersten Durchgang - die BR Volleys erreichten ihr von Kapitän Ruben Schott und Coach Joel Banks gewünschtes Maximum. Aber nun meldete sich Ankara mit vier Blocks in Serie im Match an (4:8). Der Vorsprung der Gastgeber schrumpfte nur kurz, dann gelangen N'Gapeth & Co die besonderen Dinge in der Abwehr (12:15). Der Ausgleich lag noch einmal in der Luft (19:20), aber die Blockpräsenz machte in diesem zweiten Durchgang am Ende den Unterschied (21:25). Der Rückschlag wurde weggesteckt. Sotola und Tammemaa stellten zweimal den Doppelblock erfolgreich gegen Abdel-Aziz und nun starteten die Berliner wieder besser in den nächsten Satz (8:4). Umsichtig spielte Tille zu und so verteidigten die BR Volleys ihre Führung (13:9, 16:13). Mit einem Krampf musste Satoshi Tsuiki kurzzeitig vom Court und wurde durch Adam Kowalski vertreten. Auch von einer endlos langen Video-Challenge zugunsten der Hausherren ließen sich die Berliner nicht verunsichern (17:16). Tsuiki konnte zurückkehren und Täht war wieder der erfolgreiche Einwechseljoker von Joel Banks im Aufschlag. Dazu holte sich N'Gapeth die rote Karte ab (22:17). Kapitän Schott nutzte den zweiten Satzball zum sicheren Punktgewinn (25:19).

Erneut war es der Block der Türken, der nun wieder die BR Volleys vor Probleme stellte (5:7). Aber der Glaube in die eigene Stärke blieb trotz zu vieler Fehlaufschlage in dieser Phase erhalten. Carle sorgte aus dem Hinterfeld kurz vor der Crunchtime für den Führungswechsel (19:18). Tammemaa krönte seine starke Leistung mit dem Ass zum richtigen Zeitpunkt (21:20) und die Berliner hatten den ersten von zwei Matchbällen (24:23). Doch am Ende zog Ankara den Kopf aus der Schlinge (27:29). Auf den Fehlstart in den Tiebreak (1:4, 3:7) reagierte Banks dann kurzzeitig mit der Einwechslung von Cody Kessel. Nun war Ankara aber obenauf und den Berlinern ging der Druck in Aufschlag und Angriff verloren (7:13). Nach einem Berliner Service ins Netz musste letztlich doch die Niederlage quittiert werden (10:15). Ankara setzt sich damit an die Spitze der Gruppe C, in der am Donnerstag Benfica Lissabon Gas Sales Daiko Piacenza empfängt. Die BR Volleys reisen in zwei Wochen am dritten Spieltag der Königsklasse zum nächsten schweren Auswärtsspiel nach Italien (13. Dez um 20.30 Uhr)

Stimmen zum Spiel
Joel Banks: "So kurz nach dem Spiel sind wir niedergeschlagen. Es war eine große Chance für uns, drei ganz wertvolle Punkte in dieser Gruppe mitzunehmen. Das Spiel kann 3:1 für uns enden, aber wir waren im entscheidenden Moment naiv und das hat uns die Energie und am Ende das Spiel gekostet. Wir haben den Ausgang des vierten Satzes mit in den Tiebreak geschleppt. Das Ergebnis ist eine bittere Lehre, zeigt uns aber auch, dass wir in dieser Gruppe absolut konkurrenzfähig sind. Wir nehmen trotzdem viel Positives und den einen Punkt mit, der hoffentlich zur Qualifikation für die nächste Runde noch wichtig werden kann."

Saso Stalekar: "Es ist ein bittersüßer Abend. Wir haben im vierten Satz bei den Matchbällen nicht unseren Aufschlag ins Feld gebracht und der letzte Punkt war ein Missverständnis. Aber wir sollten heute trotzdem nicht unzufrieden mit unserer Leistung sein. Wir haben gut in der Annahme und im Block gearbeitet, Luft nach oben gab es in der Abwehr. Aber das sind kleine Details. Trotzdem nehmen wir den einen Punkt jetzt mit und gehen positiv in die nächsten Spiele."

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Timo Tammemaa + Saso Stalekar (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Robert Täht, Tobias Krick, Cody Kessel, Adam Kowalski

Topwerte
Sotola 27 Punkte, 3 Blocks | Carle 15 Punkte | Tammemaa 3 Asse, 4 Blocks | Stalekar 3 Blocks

Nächste Heimspiele
BR Volleys vs. ASV Dachau | 02. Dez | Samstag | 18.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle (Bundesliga)
BR Volleys vs. SVG Lüneburg | 06. Dez | Mittwoch | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle (DVV-Pokal)

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