Für den VV Humann Essen verlief das erste Auswärtsspiel der Saison 2024/25 in der zweiten Volleyball-Bundesliga Nord ernüchternd.
Beim Aufsteiger ETV Hamburg setzte es eine verdiente 1:3-Niederlage.
Ohne die erkrankten Niklas Bach, Christopher Schäperklaus und Nick Wolschendorf sowie die zeitgleich in der zweiten und dritten Mannschaft aktiven Nachwuchsspieler fehlten Humann-Trainer Christoph Bielecki besonders im Angriff die Alternativen. Zudem hatten die Rückkehrer Tim Dißmann, Luc Lüftner, Massimo Ostuzzi und Lukas Prions vorher kaum mit dem Team trainiert.
Trotzdem lag der VVH im ersten Satz dank druckvoller Aufschläge bis zum 18:13 vorn. Die meisten langen Ballwechsel endeten zugunsten der Gäste. ETV-Routinier Stefan Köhler sorgte fast für die Wende (22:23), doch Essen rettete sich mit 25:23 ins Ziel.
Im zweiten Abschnitt bewirkten die Auszeiten beim 2:6 und 8:13, dass der VVH jeweils auf 7:7 und 11:14 herankam. Mit zunehmender Spieldauer zeigte sich der ETV allerdings deutlich eingespielter als der VVH, dem es aufgrund der Personalmisere an Abstimmung mangelte. Auch die Einwechslung von Ostuzzi und Simon Schröder änderte nichts am klaren 16:25.
Essen überzeugte in Satz drei kurzzeitig bis zum 13:13 durch variables Angriffsspiel, doch Hamburg stellte sich mit Dominanz im Block und überragender Abwehrarbeit schnell darauf ein. Als Humann dann Schwächen in der Annahme zeigte, zogen die Gastgeber angeführt von Bent Mildner und Gold-MVP Nick Hofmann über 15:18 auf 18:25 davon.
Aufschlagfehler und Unaufmerksamkeiten gerade bei einfachen Bällen brachten den VVH im vierte Durchgang noch mehr aus dem Rhythmus. Nach 6:12 und 10:17 verkürzte Silber-MVP Luc Lüftner lediglich auf 21:24. Das war zu wenig, um die an diesem Tag klar besseren Gastgeber zu gefährden.
Coach Bielecki hofft bis zu den kommenden schweren Spielen in Giesen und zweimal gegen Mondorf auf eine Entspannung der Personalsituation, damit in voller Besetzung die Abläufe konstanter werden können: "Die Vorzeichen für das Spiel in Hamburg waren nicht gut. Luc musste nach vier Wochen Verletzungspause sofort wieder aufs Feld und durchspielen. Auch Lukas, Tim und Massimo hat man angemerkt, dass sie nicht im vollen Trainingsrhythmus sind. Zu viele Eigenfehler und zu wenig Druck in allen Elementen. Hamburg hat leidenschaftlich um jeden Ball gekämpft. Uns hat leider die Energie gefehlt, um dagegenzuhalten. Jetzt heißt es erst einmal gesund und fit werden, dann im Training Automatismen erarbeiten und im Pokal gegen Mondorf und die Woche darauf in Giesen mit positiver Energie und Leidenschaft gegen Top Teams auflaufen. Ab Ende Oktober geht es dann gegen Teams auf Augenhöhe um Punkte gegen den Abstieg."