Über weite Strecken hochklassigen Volleyball-Sport sahen die zahlreichen Besucher in der Wolfskuhle beim Aufeinandertreffen zwischen VV Humann Essen und PSV Neustrelitz (2:3).
Silber-MVP Luc Lüftner beim Angriff (Foto: Lukas Brockmann)
Für das Comeback nach 0:2-Satzrückstand belohnten sich die Gastgeber in ihrem zehnten Tie-Break der Saison immerhin mit einem Zähler. In der zweiten Bundesliga Nord bleibt der VVH auf Rang acht bei nun neun Punkten Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz.
Trotz etlicher Aufschlagfehler hielt Essen den ersten Satz bis zum 9:11 offen, weil Lukas Prions zuverlässig punktete. Als die überragende PSV-Verteidigung sich auf die Humann-Aktionen eingestellt hatte und Gold-MVP Tom Orzelski mit präzisen Zuspielen glänzte, halfen auch zwei Auszeiten kurz hintereinander nicht, um das eindeutige 19:25 zu verhindern.
Nach zähem Beginn verwandelte Noah Vosswinkel im nächsten Satz zwei Breaks zum 9:9. Dass die folgenden langen Ballwechsel zum 11:11 und 13:12 jeweils für den VVH liefen, sorgte erstmals für Stimmung in der Halle. PSV-Trainer Jonathan Scott reagierte mit einem Diagonalwechsel zum 16:20. Selbst bestens herausgespielte Humann-Angriffe wurden von der Block-Feld-Abwehr der Gäste entschärft. Wieder hieß es 19:25.
Im dritten Abschnitt bot der VVH den achtzehnjährigen Außenangreifer Tom Borchert und Mittelblocker Tim Decker auf. Ohne Aufschlagsdruck war Neustrelitz an diesem Tag aber weiterhin nicht zu irritieren. Beim 6:10 war die gesamte Partie scheinbar gelaufen. Fynn Bach mit seinem Service sowie Borchert und Silber-MVP Luc Lüftner sorgten jedoch für das 14:11 und 16:14. Diesmal hatte der Spielerwechsel beim PSV nicht die gewünschte Wirkung. Vielmehr erhöhten Lüftner und erneut Prions auf 20:16. Das finale 25:19 war eine Co-Produktion von Decker und vom durchgängig überzeugenden Libero Tim Dissmann.
Etwas überraschend übernahm Essen die Kontrolle im vierte Satz von Beginn an. Die Teams lieferten sich eine dynamische, teils wilde Abwehrschlacht. Borchert, der letztlich seinen Rhythmus aus dem Hinterfeld fand und Lüftner, der zweimal zwei Asse in Folge servierte, führten den VVH zum 17:12. Konzentrationsmängel ließen den PSV auf 21:19 herankommen, doch das 25:20 war nicht gefährdet.
Obwohl der VVH sehr zaghaft in den Tie-Break startete, war der Spielausgang bis zum 8:9 offen. Dem jungen Humann-Team mangelte es bei allen Comeback-Qualitäten letztlich an der eigenen Courage. Orzelski beendete mit zwei Assen zum 9:15 die Partie und sicherte somit den verdienten 2:3-Erfolg für Neustrelitz.
Trainer Christoph Bielecki hatte höchste Anerkennung für den Auftritt des Gastes, aber auch viel Lob für seine Mannschaft: "Neustrelitz war von Beginn an sehr griffig und hat das Spiel dominiert. Vor allem in der Abwehr waren sie extrem stark. Für jeden Punkt mussten wir hart arbeiten. Dadurch haben wir immer wieder Fehler gemacht. Wir wollten Ruhe bewahren und wussten, dass unsere Chancen kommen werden. Ab Satz drei konnten wir selbst Druck erzeugen und Neustrelitz unser Spiel aufzwingen. Im fünften Satz ist uns dann leider etwas die Luft ausgegangen. Trotz allem war es ein gutes Spiel von beiden Teams und wir nehmen den Punkt gern mit."