Es wird ein in jeglicher Form außergewöhnliches Niederbayern-Derby in der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen am Donnerstag, 18 Uhr in Vilsbiburg. Beim Spiel von NawaRo gegen die Roten Raben werden keine Zuschauer in der Ballsporthalle zu finden sein. Stattdessen werden tausende das Spiel am Fernsehen bei sport1 verfolgen.
Die Vorfreude auf das Spiel ist bei NawaRo riesig nach der starken Leistung zuletzt gegen Schwerin. "Wir fühlen uns gut und fit", erklärt Iris Scholten, für die es eine Rückkehr an die eigene Wirkungsstätte ist. "Vergangenen Samstag haben wir als Team super gekämpft. Genau das wollen wir auch im Derby machen. Wir sind bereit um jeden Ball zu kämpfen", verspricht Scholten, die noch viele gute Erinnerungen an Vilsbiburg hat. "Ich habe dort glaube ich die Hälfte der Zeit in der Ballsporthalle und die andere Hälfte der Zeit mit Ilka, Laura und Myrthe in der Bäckerei Fess verbracht", erinnert sich Scholten.
Für das Derby in der Ballsporthalle hat sie sich mit ihrem Team viel vorgenommen. "Wir wollen mit guter Stimmung dieses Derby spielen. Schließlich spielt man nicht jeden Tag ein Derby und TV-Spiel und das dann auch noch gegen meinen ehemaligen Club", so Scholten. Auch Straubings Trainer Benedikt Frank sieht das Spiel als etwas Besonderes an: "Das ist das unser erstes TV-Spiel überhaupt. Wir wissen noch nicht, was das mit unserem jungen Team macht", so Frank. Deshalb sieht er die Roten Raben auch klar in der Favoritenrolle. "Vilsbiburg hat eine gute zusammengestellte Mannschaft, die jetzt auch in Münster das Erfolgserlebnis eingefahren hat und sich gut und lange auf uns vorbereiten konnte", analysiert Frank. "Natürlich ist der Ansprung höher, aber wir kommen immer noch aus der Quarantäne. Die Leistung von Samstag darf man nicht überbewerten, da Konstanz ohne Training eigentlich gar nicht möglich ist", warnt der Coach vor zu hohen Erwartungen.
Ein Faktor wird dabei auch sein, wie sein Team mit der ungewohnten Ballsporthalle klarkommt. Das gelang in den vergangenen Jahren nur bedingt. In der vergangenen Saison gelang NawaRo immerhin schon mal ein Satzgewinn in Vilsbiburg. Damit diese Saison noch mehr möglich wird, hat Straubings Coach Frank nichts unversucht gelassen: "Wir hatten in der Vorbereitung ein Testspiel dort und mit Iris auch eine Spielerin von den Roten Raben zu uns geholt", erklärt Frank mit einem Augenzwinkern. "Vielleicht müssen wir einfach lernen dort etwas cooler zu agieren." Welches Team Frank aufs Feld schicken wird am Donnerstag ist noch nicht klar: "Nicht alle sind fit. Eine Spielerin hat eine Erkältung und zudem haben unsere Physios kleinere Blessuren zu behandeln", berichtet der Coach. Zudem müsse er mit seinen "Quarantäne-Mädels" noch viel nachholen. "Das dauert noch locker ein paar Wochen bis sie wieder ihre alte Leistungsstärke erreicht haben. Zwei Wochen Trainingspause kann man nicht einfach so wegschieben.
Derby live im Free-TV bei sport1
Vor Ort können in diesem Jahr wegen der zu hohen Inzidenzzahlen im Landkreis Landshut keine Fans dabei sein. Stattdessen heißt es für die Straubinger Fans zu Hause am Bildschirm mit zu fiebern. Sport1 überträgt das Derby ab 18 Uhr live im Free-TV. "Es ist genial, dass wir im Fernsehen übertragen werden. Was es mit uns macht, weiß ich noch nicht, aber es ist toll zu wissen, dass viele Volleyballbegeisterte dem Derby zuschauen werden. Damit präsentieren wir unsere Vereine, den niederbayerischen Volleyball und den Bayrischen Volleyball von der besten Seite. Natürlich schade ohne Arena Zuschauer, aber wir versuchen den Fernsehzuschauern die Energie des Spielfelds auf die Bildschirme zu bringen", verspricht Frank vollen Einsatz von seinem Team. Am Ende wäre der Coach zufrieden, "wenn wir uns, also Straubing und Vilsbiburg, für den Volleyball toll präsentiert haben und dass hoffentlich zu Hause ein gut eingeschenktes bayerisches isotonisches Getränk auf mich wartet."
Dresden am Sonntag zu Gast in Straubing
Nach dem Derby hat NawaRo nicht viel Zeit zu verschnaufen, denn bereits am Sonntag (18 Uhr) steht das nächste Heimspiel für die Straubingerinnen an. Es gastiert mit dem Dresdner SC ein weiteres Schwergewicht der Liga in der turmair Volleyballarena. Das Team um die beiden Bayern Libera Lenka Dürr und Außenangreiferin Lena Stigrot ist sehr gut in die Saison gestartet. Von den ersten drei Partien konnte der DSC zwei gewinnen und wird auch in Straubing alles daransetzen, die Punkte mitzunehmen. Doch mit einer ähnlich beherzten Leistung, wie zuletzt gegen Schwerin, sollte für Straubings Youngguns auch gegen Dresden etwas möglich sein. Ob bei der Partie an Allerheiligen Zuschauer in die turmair Volleyballarena dürfen entscheidet sich voraussichtlich am Freitag.