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Auf starken Beginn folgt „blinde Wut“

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Bundesligen: Auf starken Beginn folgt „blinde Wut“

04.01.2018 • Bundesligen Autor: Jan Wüntscher 5581 Ansichten

Im zweiten Aufeinandertreffen innerhalb von drei Wochen haben die United Volleys gegen den Bundesliga-Rekordchampion VfB Friedrichshafen am Mittwochabend aufsteigende Tendenz erkennen lassen. Nach dem 0:3 im DVV-Pokal Mitte Dezember reichte es gegen das damit weiter ungeschlagene Spitzenteam vom Bodensee beim 1:3 (25:21, 16:25, 13:25, 18:25) dennoch nur zu einem Satzgewinn.

Auf starken Beginn folgt „blinde Wut“ - Foto: United Volleys/Gregor Biskup

Bis Mitte des zweiten Satzes waren die Uniteds mit Moritz Karlitzek (Mitte) gegen Friedrichshafen das dominante Team (Foto: United Volleys/Gregor Biskup)

„Eineinhalb Sätze haben wir richtig gut gespielt. Wir müssen aber anerkennen, dass der VfB am Schluss einfach noch stärker als wir war und ist“, urteilte United-Cheftrainer Michael Warm. Auch in Durchgang eins hatte es in der Fraport Arena schon so ausgesehen, als würden sich nach anfänglicher Führung der Hausherren am Ende wieder die Gäste durchsetzen.

Bruch im Spiel nach Tischer-Aus

Dass es zumindest dieses eine Mal anders lief, lag maßgeblich an der starken Aufschlagleistung der Uniteds, namentlich von „Graf Attackula“ Adrian Aciobanitei. Nachdem er zuvor schon eine beeindruckende Serie hingelegt hatte, schaffte der junge Rumäne fast im Alleingang die vorentscheidende Trendwende vom 15:18-Rückstand zum 20:18-Vorsprung. Zahlreiche wichtige Punkte steuerte in dieser Phase auch der Australier Lincoln Williams bei, der seine Angriffe diesmal nicht nur mit Brachialgewalt, sondern immer wieder auch mit Übersicht und Köpfchen im Häfler Feld versenkte. Fast selbstverständlich blieb es ihm auch vorbehalten, mit einem Ass die 1:0-Führung einzutüten – für Friedrichshafen erst der dritte Satzverlust in der gesamten Saison.

Ebenso auf Augenhöhe ging es zunächst in Durchgang zwei weiter. Beim Stand von 9:9 gelang es United-Youngster Tobias Krick im dritten Anlauf erstmals, einen der druckvollen zweiten Bälle des international erfahrenen VfB-Zuspielers Simon Tischer herunterzupflücken. Ausgerechnet die Verletzung des Häfler Regisseurs, der mit Knieproblemen fortan zuschauen musste, sollte nur wenige Minuten später jedoch einen Bruch im Spiel der United Volleys bedeuten. Während sich Friedrichshafens Steller Nummer zwei, Tomas Kocian, direkt gut einführte, verpassten Moritz Karlitzek & Co. gleich mehrfach die Chance, am Favoriten dranzubleiben. Wieder einmal überragende Aktionen des VfB in der Feldabwehr, eigene Abstimmungsprobleme in der Annahme und zunehmend mehr Fehler im Aufschlag besiegelten den Satzausgleich.

„Japan Tower“ sorgt für Belebung im vierten Satz

„Wenn es ein paar Mal nicht klappt wie gewollt, dann passiert das schon, dass gerade die jüngeren Spieler verkrampfen und mit Gewalt die Punkte erzwingen wollen“, analysierte Michael Warm, „aber blinde Wut ist eben fast immer nicht die beste Lösung, vor allem gegen so einen defensivstarken Gegner.“ Anschließend liefen seine jungen Uniteds dem 13-fachen Deutschen Meister dann auch meist hinterher. Lediglich Moritz Karlitzek über Außen oder aus dem Hinterfeld sowie „Kid Block“ Krick in der Mitte sorgten für positive Ausreißer. Dass in Satz vier bei den über 3.000 Zuschauern in der Fraport Arena dennoch noch einmal Hoffnung auf den Tiebreak aufkam, lag nicht zuletzt an der Einwechslung von Issei Otake. Der 22-jährige „Japan Tower“, der zusammen mit Kapitän Sebastian Schwarz und Lukas Bauer dem United-Spiel neue Impulse verleihen sollte, konnte gleich mehrere Blitztreffer landen.

Selbst als ihm Patrick Steuerwald einmal geradezu im Kamikaze-Stil den Ball nur Zentimeter vom Boden entfernt noch einmal hochbaggerte, war der „Yokohammer“ aus der Frankfurter Partnerstadt zur Stelle. Für das am 14. Januar anstehende Duell mit seinem Landsmann Masahiro Yanagida im Trikot der Bühler Bisons zeigte er sich damit bestens präpariert. Erst nach dem zweiten Technischen Timeout konnte sich Friedrichshafen mit einem herausragenden Bartlomiej Boladz, der diagonal auf 18 Punkte bei einer Erfolgsquote von 60 Prozent kam, uneinholbar absetzen. Die Uniteds holen jetzt erst einmal die verschobene Weihnachtspause nach. „Alle sind platt“, freute sich der Cheftrainer auf ein paar Tage zur Regeneration für sein Team. Mit aufgefrischten Kräften sollen in zehn Tagen in der Fraport Arena wieder Punkte her.

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