Ein neues Kapitel ihrer noch jungen Erfolgsgeschichte schlagen Anfang Januar die Bundesliga-Volleyballer der United Volleys auf. In ihrer zweiten Saison betreten de "jungen Wilden" aus dem Rhein-Main-Gebiet im CEV Cup, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb, bereits die internationale Bühne. Seit dieser Woche steht auch fest, wer der Gegner in der Runde der letzten 32 Teams sein wird: Am 4. Januar gehen die Uniteds auswärts in Brčko (Bosnien-Herzegowina) ans Netz, das Rückspiel gegen den dortigen Vertreter OK Mladost findet zwei Wochen später, am Mittwoch, 18. Januar, um 19.30 Uhr in der Rüsselsheimer Großsporthalle statt.
Ab Januar jubeln die United Volleys auch international (Foto: United Volleys/Corinna Seibert)
Spielstarker Gegner mit großer Volleyballtradition
Auf das Ziel ihrer ersten Pflichtspiel-Reise ins Ausland mussten die Hessen lange warten. Selbst direkt für das 1/16-Finale gesetzt, hatten sie gespannt auf den Ausgang der Partie Mladost Brčko gegen KV Peja aus dem Kosovo geschaut. Umso mehr, da die erste Begegnung dieser Teams gar nicht auf dem Spielfeld, sondern am grünen Tisch entschieden werden musste, nachdem die Kosovaren aufgrund unzureichender Visa bereits an der Einreise nach Bosnien gescheitert waren. Der europäische Verband CEV sah nach Anhörung beider Clubs die Schuld dafür auf Seiten der Gäste und wertete die Begegnung deshalb mit 3:0 für Brčko. Somit konnten die Bosnier es nach einer 2:0-Führung im Rückspiel entspannt angehen und Peja den 3:2-Sieg überlassen.
Eine "riesige Volleyballtradition und eine tolle Entwicklung während der letzten Jahre" bescheinigt United-Cheftrainer Michael Warm dem ersten Gegner auf europäischer Ebene. Im fünften Jahr hintereinander ist Mladost (zu Deutsch: "Jugend") im CEV Cup dabei. Mit großem Respekt spricht Warm von einer "sehr ballsicheren und spielstarken" Truppe, die nicht nur die typische Spielstruktur einer Mannschaft aus der großen ex-jugoslawischen Volleyballkultur zeige, sondern zudem auch über einige "echte Zockertypen" verfüge. Sein eigenes Team, das jüngste reguläre der 1. Volleyball Bundesliga, sieht er vor der nächsten großen Herausforderung: "Der Europapokal ist noch einmal ein ganz anderes Level."
Mammutprogramm statt Ausspannen
Zugleich bedeute der CEV Cup für die United Volleys um die Jung-Nationalspieler Jan Zimmermann und Moritz Reichert eine großartige Chance, sich auf internationalem Parkett zu zeigen und zu beweisen. "Die Jungs freuen sich schon wahnsinnig darauf, die rot-blauen United-Farben jetzt auch in Europa vertreten zu können", berichtet Warm. In nur einer Erstligasaison, die mit der Meisterschafs-Bronzemedaille und der Teilnahme am DVV-Pokal-Halbfinale abgeschlossen wurde, haben sich die Rhein-Main-Volleyballer auf Bundesebene bereits einen guten Namen erarbeitet. "Ich bin gespannt, ob wir auch in Europa gleich eine erste Duftmarke setzen können", so der Cheftrainer, der als österreichischer Nationalcoach und ehemaliger Meistertrainer in Rumänien seinerseits reichlich internationale Erfahrung mitbringt.
Der Einsatz im Europacup ist jedoch nicht der einzige Grund, aus welchem den Uniteds über Weihnachten nur ganze zwei trainingsfreie Tage vergönnt sind. Schon am zweiten Feiertag bittet Warm seine Mannen wieder ans Netz. Immerhin wartet auf sie ausgerechnet rund um den Jahreswechsel, für viele andere die Zeit zum Ausspannen, ein wahres Mammutprogramm. Am 28. Dezember fahren sie zum Bundesligaspiel nach Bühl. Zwischen den beiden europäischen Auftritten geht es außerdem noch am 7. Januar gegen Lüneburg (auswärts) und am 15. Januar gegen Aufsteiger Solingen (Großsporthalle Rüsselsheim). Die Fans in der Rhein-Main-Region haben also reichlich Gelegenheit, sowohl aus der Ferne als auch live in der Halle mit ihren Helden mitzufiebern. Tickets für die Heimspiele gibt es wie immer auf www.unitedvolleys.de.