1, 2 oder 3! Das ist die Losung für die DVV-Frauen bei der europäischen Olympia-Qualifikation in Ankara (4.-9. Januar). Platz eins bedeutet die direkte Qualifikation für Rio 2016, Platz zwei und drei brächten eine weitere Qualifikationschance im Mai/Juni in Japan.
Am Nachmittag des 1. Januar war das Team vom Trainingslager in Schwerin nach Berlin gereist, um 11.40 Uhr sollte der Flieger von Berlin Tegel gen Istanbul abheben. Doch der Abflug verzögerte sich, erst nach 15.00 Uhr ging es in die Luft. "Der verzögerte Abflug nervt ein wenig, aber egal, was uns in den Weg geräumt weg, wir räumen es beiseite", gab Außenangreiferin Maren Brinker die Marschroute für die Anreise, aber auch das Turnier vor.
Von Istanbul geht der Anschlussflug nach Ankara, wo das Team am frühen Abend eintrifft. Aufgrund der Verzögerung wird das geplante Training ausfallen, am 3. Januar findet die einzige Trainingseinheit in der Spielhalle, der Başkent Volleyball Hall, statt.
Am 4. Januar ist es dann so weit: die DVV-Frauen eröffnen die Olympia-Qualifikation mit der Partie gegen Vize-Europameister Niederlande (13.00 Uhr deutsche Zeit, live bei www.sportdeutschland.tv), es folgen die Partien gegen die Türkei (5.1. um 18.30 Uhr) und Kroatien (6.1. um 15.30 Uhr). In der anderen Vorrundengruppe stehen sich Belgien, Italien, Polen und Russland gegenüber.
"Wir sind positiv gestimmt, wir hatten eine kurze, aber gute Vorbereitung. Wir kennen die Umgebung in Ankara, da wir vor vier Jahren hier waren. Das ist vielleicht ein Vorteil für uns. Die Niederländerinnen sind Favorit aufgrund der letzten EM, die Türkinnen sind immer schwer in der Türkei zu bespielen, da sie mit Linienrichtern und dem Publikum fast zu acht auf dem Feld stehen. Aber unser Wille wird größer sein. Wir haben eine Rechnung offen, aufgrund der Viertelfinal-Niederlage bei der EM. Kroatien ist meiner Meinung nach der schwächste Gegner, aber natürlich nicht zu unterschätzen", so Brinker zur sportlichen Einschätzung.
In den drei Vorrundenpartien sollen die starken Ansätze und Leistungen, die es in den zwei Testspielen gegen Italien (3:2 & 1:4) gegeben hatte, auch im "Ernstfall" abgerufen werden, um am Ende unter den ersten drei Teams zu stehen und das "kleine Wunder" zu vollbringen. Bundestrainer Felix Koslowski sagt: "Die Vorbereitung war sehr, sehr kurz mit fünf, sechs Tagen. Die zwei Tests gegen Italien waren gut, den ersten Test haben wir von der Vorbereitung so bestritten, wie wir auch ein Spiel bei der Olympia-Qualifikation angehen wollen. Aber ein offizielles Turnier ist natürlich etwas anderes."
Der DVV-Kader für die Olympia-Qualifikation in Ankara
Zuspiel: Mareen Apitz (Azeryol Baku/AZE), Kathleen Weiß (Prostejov/CZE)
Außenangriff: Maren Brinker (Montichiari/ITA), Heike Beier (Lodz/POL), Jennifer Geerties (Schweriner SC), Lisa Izquierdo (Dresdner SC)
Mittelblock: Christiane Fürst (Eczacibasi Istanbul/TUR), Corina Ssuschke-Voig t (NAWARO Straubing), Anja Brandt (Schweriner SC), Wiebke Silge (SC Potsdam)
Diagonalangriff: Margareta Kozuch (Casalmaggiore/ITA), Louisa Lippmann (Dresdner SC)
Libero: Lenka Dürr (Wroclaw/POL), Lisa Thomsen (Allianz MTV Stuttgart)