Vergangenes Wochenende spielte die deutsche U18-Nationalmannschaft in drei Testspielen gegen die brasilianische Auswahl. "Wir waren auf einer Ebene, sind auf einem guten Weg", zeigte sich Volleyball-Bundestrainer Dominic von Känel nach den drei Länderspielen gegen Brasilien, die als Vorbereitung auf die U18-Europameisterschaften in Tiflis/Georgien (9. bis 17. Juli) dienen sollten.
In Frankfurt gewann die deutsche Jugend-Nationalmannschaft 3:1 (22:25, 25:13, 26:24, 25:21) und verlor 1:3 (26:28, 25:23, 23:25, 24:26), in Rüsselsheim siegten die Südamerikaner 3:2 (25:22, 25:21, 18:25, 22:25, 13:15).
Die Trainer beider Teams haben kräftig gewechselt hatten, um allen Akteuren Spielgelegenheit zu geben. "Weil ich noch die optimale Zusammensetzung suche, wollte ich noch einmal alle im Einsatz gegen einen hochklassigen Gegner sehen. Vieles hat schon sehr gut funktioniert, vor allem die Annahme und das Zuspiel. Verbesserungswürdig war der Block/Feldabwehr-Bereich", erklärte Dominic von Känel, der aus seinem Bundesstützpunkt-Team Volleyball Juniors Frankfurt (VJF) mit Mittelblocker Maximilian König und Zuspieler Neo Laumann zwei Spieler dabei hatte. Beide zählen nebst Diagonalspieler Tristan Fröbel, Libero Tim Türpe (beide Berlin) und Außenangreifer Felix Baumann (Friedrichshafen) zu den Leistungsträgern.
Bringen wir unsere Leistung, sollten wir bei der Europameisterschaft vorne mitspielen", gab sich der Bundestrainer nach dem vorletzten Test (es stehen noch Spiele in Frankreich an) recht optimistisch. Das Minimalziel heißt Platz sechs, der noch zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft berechtigt. "Es kann viel passieren. Ich sehe sieben Nationen, die um die WM-Qualifikation wetteifern sollten. Wenn wir unser Spiel machen, ist nicht nur die WM-Teilnahme, sondern gar das EM-Halbfinale drin", meint Zuspieler Neo Laumann. "In der vertrauten Halle der Carl-von-Weinberg-Schule zu spielen, war für mich ein Vorteil. Ich kenne die Höhe, die Beleuchtung. Aber es ist etwas anderes, für die Volleyball Juniors Frankfurt oder für die Nationalmannschaft zu spielen. Im Verein wird von mir als Nationalspieler mehr erwartet. Ich versuche während des Spiels alles auszublenden, keinen Unterschied zwischen dem Liga-Betrieb und einem internationalen Match zu machen", so der 17-Jährige.
Der gleichaltrige Maximilian König, der mit starken Aufschlägen und vielen Blockpunkten auffiel, findet es in der Jugend-Nationalmannschaft schwieriger als im Verein. "Da muss ich mich zwar gegen physisch überlegene Männer durchsetzen, aber das Niveau in der 3. Liga ist doch deutlich niedriger als das einer Jugend-Nationalmannschaft wie Brasilien. Der EM sehen wir euphorisch entgegen. Platz sechs müsste zu schaffen sein, was darüber hinaus gelingt, ist ein Bonus."